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Gemeinsames Graduiertenkolleg an der Leibniz Universität Hannover und der Universität Bielefeld

Veröffentlicht am 11. Mai 2015, 17:08 Uhr

Projekt befasst sich mit Integration von theoretischer und praktischer Wissenschaftsphilosophie

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) richtet zur weiteren Stärkung des wissenschaftlichen Nachwuchses in Deutschland 17 neue Graduiertenkollegs (GRK) ein, darunter ist ein neues GRK, bei der die Leibniz Universität Hannover Sprecherhochschule ist. Dies hat der zuständige Bewilligungsausschuss jetzt auf seiner Frühjahrssitzung in Bonn beschlossen. Das Vorhaben wird als Gemeinschaftskolleg der Leibniz Universität Hannover und der Universität Bielefeld getragen.

Wie wertfrei ist eine wissenschaftliche Aussage, kann Forschen objektiv sein und was kennzeichnet gute wissenschaftliche Praxis? Fragen wie diese erfordern sowohl erkenntnistheoretische als auch ethische Reflexion und stehen im Mittelpunkt des neuen Graduiertenkollegs „Die Integration von theoretischer und praktischer Wissenschaftsphilosophie“, dessen Sprecherfunktion Prof. Torsten Wilholt vom Institut für Philosophie an der Leibniz Universität Hannover innehat. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler untersuchen neue wissenschaftsphilosophische Verknüpfungen zwischen Theorie und Praxis. Dabei befassen sie sich auch mit der Frage, wie sich die kognitiv-geistige Dimension der Wissenschaften – ausgedrückt in Modellen, Theorien und Hypothesen – mit der materiellen Dimension – etwa bestimmten Apparaturen, Objekten oder Praktiken – verbindet. „Die Fokussierung auf Themen im Überschneidungsbereich von Theorie und Praxis wird diesem wissenschaftsphilosophischen Kolleg auch eine besondere Relevanz für öffentliche und politische Diskurse über Wissenschaft geben. Hochaktuelle Themen wie Peer Review und wissenschaftliche Objektivität, geistiges Eigentum und wissenschaftliche Kreativität oder auch die Validität von Computermodellen als Erkenntnisquelle liegen zentral im Themenbereich des Graduiertenkollegs“, so Prof. Torsten Wilholt. Zweiter Sprecher des Graduiertenkollegs ist Prof. Martin Carrier, Leibniz-Preisträger der Universität Bielefeld. „Das Graduiertenkolleg bildet ein Muster für eine produktive thematische Ergänzung der philosophischen Profile beider Hochschulen. Diese überlappen sich hinreichend stark, um Gemeinsamkeiten zu schaffen, und ergänzen sich in hinreichend vielen Bereichen, um fruchtbare Synergien zu erzeugen“, so Prof. Martin Carrier. Das Graduiertenkolleg in Bielefeld und Hannover wird von der DFG mit einer Summe von knapp 3,2 Millionen Euro gefördert.

Graduiertenkollegs bieten Doktorandinnen und Doktoranden die Möglichkeit, in einem strukturierten Forschungs- und Qualifizierungsprogramm auf hohem fachlichem Niveau zu promovieren. Insgesamt fördert die DFG zurzeit 198 GRK; die 17 neuen Kollegs werden überwiegend zum 1. Oktober 2015 ihre Arbeit aufnehmen. Die Einrichtungen werden zunächst viereinhalb Jahre lang gefördert und erhalten in dieser Zeit insgesamt etwa 74 Millionen Euro. Zusätzlich zu den 17 neuen Kollegs stimmte der Bewilligungsausschuss der Verlängerung von acht Kollegs für weitere viereinhalb Jahre zu.
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