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Erster Platz mit Kosmetik-Zutaten aus erneuerbaren Rohstoffen

Veröffentlicht am 14. Juli 2017, 11:11 Uhr

Team der Universität Bielefeld gewinnt deutschen Entscheid in internationalem Business-Wettbewerb

Ein angehendes Start-Up von zwei Promovierenden und einer Studierenden der Universität Bielefeld setzt auf erneuerbare Ressourcen für die Kosmetikindustrie: Es nutzt Bakterien für die Herstellung von Inhaltsstoffen für Pflegeprodukte. Mit seinem Konzept hat sich das Team jetzt in Düsseldorf den ersten Platz im deutschen Entscheid von „G-BIB“ geholt, dem internationalen Wettbewerb für Geschäftsideen mit nachwachsenden Rohstoffen. Damit qualifiziert sich das Team für das Finale im Oktober in Brasilien.

Preisverleihung mit Jury und Unterstützern: Boas Pucker (4. v.l.), Tatjana Walter und Nadja Henke (5.v.l.) vom Team „Bicomer“ (6. v.l.) sind die Sieger des deutschen Entscheids im Wettbewerb für Geschäftsideen mit nachwachsenden Rohstoffen. Foto: CLIB2021
Preisverleihung mit Jury und Unterstützern: Boas Pucker (4. v.l.), Tatjana Walter und Nadja Henke (5.v.l.) vom Team „Bicomer“ (6. v.l.) sind die Sieger des deutschen Entscheids im Wettbewerb für Geschäftsideen mit nachwachsenden Rohstoffen. Foto: CLIB2021
Die Teammitglieder des zukünftigen Start-Ups „Bicomer“ studieren und forschen an der Fakultät für Biologie und dem Centrum für Biotechnologie (CeBiTec) der Universität Bielefeld. Dr. Petra Peters-Wendisch vom Lehrstuhl für Genetik der Prokaryoten der Universität Bielefeld unterstützt die Unternehmensgründung als Mentorin. „Bicomer produziert biobasierte Inhaltsstoffe für die Kosmetik-Industrie. Das sind vor allem Zutaten mit altershemmenden Effekten und Schutz-Eigenschaften gegen die krebserregende UV-Strahlung“, sagt Petra Peters-Wendisch. „Eins unserer Flaggschiffe soll Astaxanthin sein“, sagt die Mitgründerin Nadja Henke, Doktorandin in der industriellen Biotechnologie. Der Wirkstoff ist in der Natur verbreitet und gibt zum Beispiel Lachsen seine rote Färbung. „Im menschlichen Körper kann die Substanz Entzündungsprozesse hemmen. Auch oxidativen Stress bremst sie, so dass sich Körperzellen wieder erneuern können“, sagt Henke.

Das Team produziert den Wirkstoff mit einem schnell wachsenden Bakterium, dem Corynebacterium glutamicum. Um neue Produkte für die Gesichtspflege und weitere kosmetische Anwendungen zu entwickeln, kombiniert es Astaxanthin mit Bio-Polymeren, Stoffen aus nachwachsenden Rohstoffen. „Damit sind unsere Inhaltsstoffe ein nachhaltiger Ersatz für mineralölbasierte Polymere, die bislang häufig für die Herstellung von Kosmetikprodukten verwendet werden“, sagt Tatjana Walter, die den Master mit dem Schwerpunkt Genom-basierte Systembiologie studiert. Das dritte Teammitglied ist Boas Pucker, der zu Genomforschung und Bioinformatik promoviert.

Der Wettbewerb „G-BIB“ (Global Biobased Business Competition, Weltweiter biobasierter Business-Wettbewerb) wird in diesem Jahr zum ersten Mal ausgerichtet. Er richtet sich an Studierende und Promovierende in den Lebenswissenschaften aus Brasilien, den Niederlanden und Deutschland. Neben dem Business-Plan wird die Idee zur Unternehmensgründung bewertet. Außerdem bezieht die Jury ein, wie sich die unternehmerischen Fähigkeiten des Teams entwickelt haben. Der Wettbewerb wird auf deutscher Seite vom Cluster Industrielle Biotechnologie e.V. (CLIB2021) unterstützt.

Die Sieger der nationalen Entscheide in Deutschland, den Niederlanden und Brasilien treten während der Konferenz BBEST (Brazilian Bioenergy Science and Technology, Brasilianische Bioenergiewissenschaft und -Technologie) gegeneinander an. Das Gewinnerteam erhält 10.000 Euro Preisgeld zur weiteren Entwicklung seiner Gründungsidee.

„Wir wollen den Schwung nutzen und auch im nächsten Jahr wieder Studierende unterstützen, an dem Wettbewerb teilzunehmen, um Innovationen aus den Lebenswissenschaft mit einer Gründungsidee in die Praxis umzusetzen“, sagt Petra Peters-Wendisch.

Weitere Informationen:
Das Team Bicomer (Englisch): https://www.bicomer.de
Der Wettbewerb (Englisch): http://www.be-basic.org/g-bib.html
Artikel zu den nationalen Entscheiden (Englisch): http://www.clib2021.de/news/news-clib2021?id=409

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