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Der Unterschied zwischen Robotermädchen und -jungs
Sozialrobotik-Forscherin Selma Šabanović übernimmt Gender-Gastprofessur an der Universität Bielefeld
Wann
wird Robotern zugeschrieben, weiblich oder männlich zu sein? Denken
Männer und Frauen unterschiedlich über Roboter und gehen sie anders mit
ihnen um? Wie werden Design und Nutzung von Robotern von
gesellschaftlichen Vorstellungen der Geschlechterrollen beeinflusst und
von den Erfahrungen als Frau oder Mann? Mit solchen Fragen beschäftigt
sich die Sozialrobotik-Forscherin Selma Šabanović PhD von der Indiana
University in Bloomington, USA. Mitte Juni tritt sie die
Gender-Gastprofessur an der Universität Bielefeld an. Am Exzellenzcluster CITEC hält sie im laufenden
Sommersemester Vorträge und diskutiert in Seminaren über Geschlechter-
und Kulturforschung in der Robotik.
Die gebürtige Bosnierin Selma Šabanović ist Wissenschaftlerin an der School of Informatics and Computing der Indiana University. 2008 und 2009 war sie Dozentin an der Stanford University in den USA, in einem Programm zu Wissenschaft, Technik und Gesellschaft. Sie war Gastdozentin am National Institute of Advanced Industrial Science and Technology (AIST) in Tsukuba, Japan, sowie am Robotik-Institut der Carnegie Mellon University in Pittsburgh, USA. Ihre Dissertation hatte sie 2007 im Fach Wissenschafts- und Technikforschung am Rensselaer Polytechnic Institute in Troy, New York, USA, abgeschlossen. Zuvor hatte sie Politikwissenschaften und internationale Beziehungen an der Boğaziçi University in Istanbul, Türkei, studiert.
Die Gender-Gastprofessur ist eine fakultätsübergreifende „Wanderprofessur“ der Universität Bielefeld. Mit ihr will die Hochschule gemeinsam mit den Fakultäten genderspezifische Inhalte in Forschung und Lehre stärken. Zu den Zielen gehört, Wissen aus der Geschlechterforschung in den einzelnen Disziplinen zu vermitteln und zu verankern. Außerdem geht es darum, Frauen in Forschung und Lehre stärker sichtbar zu machen. Seit 2010 finanziert die Universität die Gender-Gastprofessur.
Bisherige Gastprofessorinnen waren die Juristinnen Dr. Ulrike Lembke (Universität Hamburg) und Dr. Barbara Degen (Mitbegründerin des Feministischen Rechtsinstituts in Bonn und Hamburg), außerdem die Epidemiologin Dr. Claudia Terschüren (Landesinstitut für Gesundheit und Arbeit des Landes Nordrhein-Westfalen), die Soziologin Professorin Dr. Cornelia Helfferich (Evangelische Hochschule Freiburg) und die Anglistin Professorin Dr. Maryemma Graham (University of Kansas, USA).
Weitere Informationen im Internet:
www.uni-bielefeld.de/gender/gendergastprofessur.html