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Der Platz der Religionen in der Gesellschaft

Veröffentlicht am 10. Juli 2015, 10:16 Uhr

Internationale Tagung über den Umgang mit Religionen in Staatsverfassungen am Bielefelder Zentrum für interdisziplinäre Forschung 

Zahlreiche Staaten ringen zurzeit darum, welche Stellung sie verschiedenen Religionen im öffentlichen Raum einräumen sollen. Die Ergebnisse dieser Auseinandersetzungen finden sich in den unterschiedlichen Staatsverfassungen. Wie wirkt es sich aus, wenn religiöse Autoritäten an einer Verfassung mitarbeiten? Was bedeutet dies für Menschenrechte sowie den Schutz von Frauen und Minderheiten? Mit diesen Fragen befassen sich 25 Forscherinnen und Forscher aus elf Ländern vom 15. bis zum 17. Juli 2015 am Bielefelder Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF). Die Tagung trägt den Titel „Inclusiveness, Representation, and Religious Accommodation in Constitutions and Constitutionalism”.

„In der Fachliteratur wird die Entstehung einer Verfassung meistens unabhängig von ihrer Umsetzung behandelt. Das wollen wir ändern, in vergleichender wie in begrifflicher Hinsicht“, so Professorin Mirjam Künkler (Princeton, USA), die die Tagung zusammen mit den Professorinnen Hanna Lerner (Tel Aviv, Israel) und Shylashri Shankar (New Delhi, Indien) leitet. Dabei geht es vor allem  darum, ob eine Verfassung eine bestimmte Religion bevorzugt oder aber für ein friedliches Nebeneinander sorgt. Bei der Tagung diskutieren die Forscherinnen und Forscher außerdem, welche Auseinandersetzungen es geben kann und von welchen Bedingungen der Erfolg säkularer, also nicht kirchlicher Verfassungen abhängt. Die Teilnehmer unter anderem aus Kenia, Spanien, Thailand, Tunesien und Island werfen einen interkulturellen Blick auf die Rolle von Erbstücken einer kolonialen Verfassung, den Einfluss anderer Staaten, das Wahlrecht oder die Beziehungen zwischen religiösen Mehr- und Minderheiten.

Die Tagung beginnt mit einem öffentlichen Vortag des Rechtswissenschaftlers, Menschenrechtsaktivisten und ehemaligen Libanesischen Präsidentschaftskandidaten Chibli Mallat (Utah, USA) über Verfassungen in mehrheitlich muslimischen Ländern. Die Konferenz ist zugleich die Abschlussveranstaltung der ZiF-Forschungsgruppe „Religious Accommodation and Human Rights in Constitutional Frameworks“ („Religion und Menschenrechte in Staatsverfassungen“), die von Mai bis November 2014 am ZiF gearbeitet hat. Die Tagungssprache ist Englisch.   

Tagungszeiten:
Mittwoch, 15. Juli 2015, 16.30 Uhr: öffentlicher Abendvortrag „How to reference Islamic law in non-exclusive constitutions“ im Plenarsaal des ZiF
Donnerstag, 16. Juli 2015, 9 Uhr bis 17 Uhr
Freitag, 17. Juli 2015, 9 Uhr bis 18.30 Uhr

Weitere Informationen im Internet:
www.uni-bielefeld.de/ZIF/FG/2014Balancing/index.html

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