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„Der Doppelabschluss hat mir zwei akademische Welten eröffnet“

Veröffentlicht am 5. Juni 2018, 08:43 Uhr
Drei Fragen an Daniele Toro, Absolvent des Double-Degree-Studiengangs „BiBoG“ der Universitäten Bielefeld und Bologna (Italien)

Von Bologna nach Bielefeld: Der binationale Master Geschichtswissenschaft „BiBog“ hat diesen Schritt für Daniele Toro zunächst während des Masterstudiums ermöglicht. Er ist in Bielefeld geblieben und promoviert heute an der Bielefeld Graduate School in History and Sociology (BGHS) bei Professor Dr. Thomas Welskopp. Wie ihn der Doppelabschluss – eines von neuerdings neun Double-Degree-Programmen der Universität Bielefeld – verändert hat und was das mit zwei Welten zu tun hat, erzählt er im Kurzinterview.

Daniele Toro. Foto: Universität Bielefeld
Daniele Toro. Foto: Universität Bielefeld

Herr Toro, einen bilingualen Doppelabschluss an zwei Universitäten zu absolvieren – das ist gar nicht so einfach, oder?
Ich hatte unterschätzt, wie unterschiedlich die zwei  akademischen Welten in den zwei Ländern sind. Ich bin von einer italienischen Traditionsuniversität an eine deutsche Reformuniversität gekommen. In den Seminaren in Bielefeld gibt es zum Beispiel viel mehr Interaktion. Darauf war ich nicht gefasst und musste mich auf diese andere akademische Welt einlassen.

Sie sind sogar geblieben und promovieren mittlerweile an der Universität Bielefeld. Wie kam es dazu?
Ich war vor allem hierhin gekommen, weil mich der Bielefelder Forschungsansatz für Sozialgeschichte interessierte. Angekommen in Bielefeld ist mir bewusst geworden, wie gut die Bedingungen zum Forschen sind: Mich begeistert etwa, wie die Bibliothek strukturiert ist. Für mich war es selbstverständlich, dass ich hier bleiben und in Bielefeld promovieren wollte.

Im Nachhinein: Welchen Einfluss hatte das Double Degree auf ihre Entwicklung?  
Ich bin ich offener geworden. Das lernt man, wenn man sich in einer anderen Kultur zurechtfindet. Wissenschaftliches Arbeiten in Archiven - ein wichtiger Teil meiner Forschungsarbeit - habe ich unter anderem während des Double-Degree-Programms kennengelernt bei einem Praktikum im Deutschen Historischen Institut in Rom. Kontakte zu Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern und ihren Ansätze, die ich während des Programms knüpfen konnte, helfen mir noch heute für meine Promotion. Nicht zuletzt stammt meine heutige Vorstellung von Wissenschaft und wie ich sie konzipiere aus den Erfahrungen in Bielefeld. Ganz wichtig war und ist die Gemeinschaft der Double Degree-Studierenden. Über die verschiedenen Generationen Bielefeld-Bologna hinweg ist eine Art neuer, weiterer Freundeskreis entstanden.

Daniele Toro hat zunächst sein Bachelor-Studium in Geschichtswissenschaft an der Universität Bologna (Italien) absolviert. Die Masterarbeit im Double-Degree-Programm verfasster er bei Dr. habil. Vito Gironda, der auch der Projektkoordinator des BiBoG-Programms an der Universität Bielefeld ist, und Professor Dr. Paolo Capuzzo von der Universität Bologna. Sein Promotionsthema „Radikalnationalistische Netzwerke im zentraleuropäischen Raum 1917-1934: Verflechtungsprozesse des Faschismus als transnationale soziale Bewegung“ ist eine Weiterentwicklung und Vertiefung seines Masterarbeitsthemas.  

Weitere Informationen:
Zwei neue Double-Degree-Studiengänge an der Universität Bielefeld:
https://ekvv.uni-bielefeld.de/blog/uniaktuell/entry/zwei_neue_doppelabschl%C3%BCsse_mit_mexiko



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