uni.aktuell-Archiv
Bundesministerium fördert Forschungsprojekt zur Biotechnologie mit insgesamt 2,5 Millionen Euro
Für die Verbesserung der Produktionsprozesse in der industriellen
Biotechnologie werden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der
Fakultät für Biologie und des Centrums für Biotechnologie (CeBiTec) der
Universität Bielefeld gemeinsam mit ihren Partnern vom Bundesministerium
für Bildung und Forschung (BMBF) mit insgesamt 2,5 Millionen Euro
gefördert. Die Universität Bielefeld erhält rund 630.000 Euro. Das
Projekt „Genomreduktion von Corynebakterium“ wird von Professor Dr.
Volker F. Wendisch koordiniert und hat das Ziel, einen „Katalysator ohne
Ballast“ zu entwickeln. Professor Wendisch leitet den Lehrstuhl für
Genetik der Prokaryoten der Fakultät Biologie und ist Sprecher des
Institute for Genome Research and Systems Biology (IGS) des CeBiTec.
„Im
Rahmen dieses Forschungsprojektes wollen wir zunächst verstehen, welche
Bereiche des Genoms von Corynebacterium glutamicum, einem in der
Biotechnologie genutzten Bodenbakterium, für sein Überleben wichtig sind
und welche für zusätzliche Funktionen relevant sind. Das gewonnene
Wissen wollen wir dann anwenden, um bakterielle Produktionsstämme mit
erhöhter genetischer Stabilität und gesteigerter Produktivität zu
entwickeln“, erläuterten Professor Dr. Volker F. Wendisch und Dr. Jörn
Kalinowski, Leiter "Technology Platform Genomics" am CeBiTec. Somit kann
dazu beigetragen werden, dass die chemische Industrie nachwachsende
Rohstoffe wie Zucker anstelle von Erdöl als Ausgangsbasis für ihre
Produkte nutzen kann. „Diese Arbeiten bereiten auf eine nachhaltige
Wirtschaftsweise vor“, so Wendisch weiter, „wie sie im Rahmen der
Bioökonomie in mehreren Projekten der Fakultät Biologie und des CeBiTec
verfolgt werden.“
Die Biotechnologie steht im Zentrum der Forschungsarbeiten des Centrums für Biotechnologie, der größten zentralen wissenschaftlichen Einrichtung der Universität Bielefeld. „Insbesondere auf den Gebieten der Genomforschung mit Mikroorganismen und der Bioinformatik haben Forschungsarbeiten dem CeBiTec ein international sichtbares Profil verliehen“, betont Professor Dr. Thomas Noll, der wissenschaftliche Direktor des Centrums für Biotechnologie.
Neben Bielefeld sind die Universität zu Köln, die Evonik Degussa GmbH,
die Insilico Biotechnology AG und das Forschungszentrum Jülich weitere
Partner. Der Parlamentarische Staatssekretär Thomas Rachel überreichte
am Dienstag (21. Juni) den Projektpartnern in Jülich einen
entsprechenden Bewilligungsbescheid. „Je mehr wir in der Lage sein
werden, die Bausteine und Baupläne von biologischen Systemen in ihrer
Komplexität zu beschreiben, zu verstehen sowie ihre Reaktion auf äußere
Einflüsse vorherzusagen, desto mehr werden wir sie auch zum Vorteil von
Mensch und Umwelt technisch nutzen können“, sagte Thomas Rachel.
„Deutschland kann auf dem Gebiet der industriellen Biotechnologie auf
große Expertise und eine lange Tradition verweisen.“
Weitere Informationen im Internet:
www.cebitec.uni-bielefeld.de