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uni.aktuell-Archiv
Veröffentlicht am
7. Dezember 2012
Kategorie:
Forschung & Wissenschaft
Bielefelder Riesenmolekül „verschluckt“ andere Substanzen – und bleibt in Form
Bielefelder Riesenmoleküle haben schon mehrfach Schlagzeilen gemacht.
Eines von ihnen besteht aus 176 Metallatomen – einem Vielfachen
herkömmlicher Moleküle. Nun haben Chemiker um den Bielefelder Professor
Dr. Achim Müller in der internationalen Fachzeitschrift „Chemistry – A
European Journal“ eine ungewöhnliche Entdeckung vorgestellt: Dieses
Riesenmolekül kann selbst größere Mengen verschiedener Substanzen aus
seiner Umgebung integrieren – ohne dabei seine äußere Form zu verändern.
Der Artikel zur chemischen Anpassungsfähigkeit und seiner folgenreichen
Interpretation ist Ende November online erschienen. Zudem wird das
Bielefelder Riesenmolekül das Titelbild von Heft 51 (2012) der
Zeitschrift zieren.
Im Kontakt mit seiner Umgebung zeigt das Bielefelder Riesenmolekül eine
erstaunliche Anpassungsgabe: Aus einer umgebenden Lösung kann es selbst
größere Mengen verschiedener Substanzen „verschlucken“. Dies gilt zum
Beispiel für einen ebenfalls großen, 64-gliedrigen Ring aus Kalium- und
Sulfat-Ionen, die unter anderem in Mineralwasser vorkommen. Der Ring
wird mit hoher Symmetrie in das Riesenrad eingebaut, indem sich einige
Ring-Baueinheiten logisch nachvollziehbar umorientieren und andere nach
außen abgegeben werden. Müller betont: „Das Besondere hierbei ist, dass
die äußere Form des Riesenmoleküls intakt bleibt. Zu untersuchen bleibt
nun, wie sich die Eigenschaften des neuen Gesamtsystems ändern.“
Publikation: „Chemical Adaptability: The Integration of Different Kinds of Matter into Giant Molecular Metal Oxides”, Chemistry, A European Journal, DOI: 10.1002/chem.201203186 (VIP)
Weitere Informationen im Internet:
www.chemistryviews.org/details/ezine/3743321/Chemical_Adaptability.html
(Pressemitteilung zur Publikation durch Anne Deveson, Chemistry Views)
Vgl. auch "Top-Beitrag" in Angewandter Chemie 2012, 124, 12822
Anpassung
und Wandlung sind in der Biologie häufige Phänomene, zum Beispiel bei
Chamäleons, die ihre Farbe ändern. Chemiker der Universität Bielefeld
haben eine Anpassungsfähigkeit jetzt auch für Riesenmoleküle
nachgewiesen.Bild: Chemistry – A European Journal
Publikation: „Chemical Adaptability: The Integration of Different Kinds of Matter into Giant Molecular Metal Oxides”, Chemistry, A European Journal, DOI: 10.1002/chem.201203186 (VIP)
Weitere Informationen im Internet:
www.chemistryviews.org/details/ezine/3743321/Chemical_Adaptability.html
(Pressemitteilung zur Publikation durch Anne Deveson, Chemistry Views)
Vgl. auch "Top-Beitrag" in Angewandter Chemie 2012, 124, 12822