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uni.aktuell-Archiv
Veröffentlicht am
30. Januar 2018
Kategorie:
Forschung & Wissenschaft
Asien gestalten
Internationale Tagung am Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF)
L’Asie n’existe pas – Asien als solches gibt es nicht, es gibt nur die einzelnen asiatischen Staaten, Regionen und Kulturen: Dieses Motto prägt die Asienforschung. Es steht für das Selbstverständnis der asiatischen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ebenso wie für das der meisten ausländischen Beobachterinnen und Beobachter. Dadurch geraten Zusammenhänge, Gemeinsamkeiten, Unterschiede und gemeinsame Entwicklungen aus dem Blick. Die Tagung „Asien gestalten. Verbundenheiten – Vergleiche – Kollaborationen“ findet am 6. und 7. Februar am ZiF statt. Dort diskutieren Forschende aus Asien und aus Deutschland, welches Perspektivenwechsels es bedarf, um die Vielfalt Asiens und die vielen Verflechtungen und Zusammenhänge zu verstehen.
„Asien spielt in wirtschaftlicher, politischer, kultureller und auch sozialer Hinsicht mehr denn je eine zentrale Rolle in der vernetzten Welt“, erklärt Professorin Dr. Joanna Pfaff-Czarnecka, die die Tagung zusammen mit Professorin Dr. Christina Brosius (Universität Heidelberg) leitet. Dennoch habe sich die Forschung bislang kaum mit Gemeinsamkeiten und Zusammenhängen der asiatischen Gesellschaften und Kulturen befasst. Das liegt daran, dass nationale Forschungsansätze und Förderstrukturen kulturelle, soziale und nationale Unterschiede eher zementieren. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Tagung wollen dagegen die vielen Verbindungen, gemeinsame Entwicklungen und Konfrontationen in den Blick nehmen. „Auch die Kontakte von asiatischen Ländern nach Afrika, das Wiederaufleben der Nationalismen und ethnische Bewegungen gehören zu einem solchen ‚pluralisierten Asien’“, erklärt Christiane Brosius. Besonders im Fokus stehen auf der Tagung die Bereiche Kunst/Öffentlichkeit, Wissen und Governance (Regierung).
Dazu wollen die Teilnehmenden zum einen neue Methoden entwickeln und methodischen Nationalismus, Regionalismus und kulturellen Relativismus kritisch diskutieren. „Zu verstehen, wie Menschen Asien gestalten, heißt, die aktiven Auseinandersetzungen mit gesellschaftlichen Formen und Prozessen einzufangen und Instrumentarien bereit zu stellen, die diesen, auch in post-kolonialen Konstellationen gerecht werden“, so Joanna Pfaff-Czarnecka. Zum anderen gehe es darum, die Kooperation unter den Forschenden zu stärken und zum Beispiel sogenannte kleine Fächer und Kolleginnen und Kollegen, die in unterschiedlichen Kontexten zu Asien arbeiten, einzubeziehen und miteinander ins Gespräch kommen zu lassen. „Uns interessieren etwa japanische und chinesische Perspektiven auf Indien und es ist uns wichtig, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu mehr Zusammenarbeit anzuregen. Solche Vorhaben können nicht über staatliche Stellen angestoßen werden“, ist Christiane Brosius‘ Erfahrung. Der Workshop soll am Beginn eines größeren Programms stehen, das die Zusammenarbeit auf der Ebene der Forschenden ermöglicht und stärkt.
„Heidelberg ist das Zentrum Asien-bezogener Forschung in Deutschland. Bielefeld steht schon lange für herausragende Weltgesellschaftsforschung mit ihren regionalen Perspektiven und Forschung im Bereich des Vergleichens und ist für dieses Projekt deshalb besonders geeignet“, so Joanna Pfaff-Czarnecka.
Die Tagung findet in englischer Sprache statt.
Weitere Informationen zur Tagung:
www.uni-bielefeld.de/(de)/ZiF/AG/2018/02-06-Pfaff-Czarnecka.html
L’Asie n’existe pas – Asien als solches gibt es nicht, es gibt nur die einzelnen asiatischen Staaten, Regionen und Kulturen: Dieses Motto prägt die Asienforschung. Es steht für das Selbstverständnis der asiatischen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ebenso wie für das der meisten ausländischen Beobachterinnen und Beobachter. Dadurch geraten Zusammenhänge, Gemeinsamkeiten, Unterschiede und gemeinsame Entwicklungen aus dem Blick. Die Tagung „Asien gestalten. Verbundenheiten – Vergleiche – Kollaborationen“ findet am 6. und 7. Februar am ZiF statt. Dort diskutieren Forschende aus Asien und aus Deutschland, welches Perspektivenwechsels es bedarf, um die Vielfalt Asiens und die vielen Verflechtungen und Zusammenhänge zu verstehen.
„Asien spielt in wirtschaftlicher, politischer, kultureller und auch sozialer Hinsicht mehr denn je eine zentrale Rolle in der vernetzten Welt“, erklärt Professorin Dr. Joanna Pfaff-Czarnecka, die die Tagung zusammen mit Professorin Dr. Christina Brosius (Universität Heidelberg) leitet. Dennoch habe sich die Forschung bislang kaum mit Gemeinsamkeiten und Zusammenhängen der asiatischen Gesellschaften und Kulturen befasst. Das liegt daran, dass nationale Forschungsansätze und Förderstrukturen kulturelle, soziale und nationale Unterschiede eher zementieren. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Tagung wollen dagegen die vielen Verbindungen, gemeinsame Entwicklungen und Konfrontationen in den Blick nehmen. „Auch die Kontakte von asiatischen Ländern nach Afrika, das Wiederaufleben der Nationalismen und ethnische Bewegungen gehören zu einem solchen ‚pluralisierten Asien’“, erklärt Christiane Brosius. Besonders im Fokus stehen auf der Tagung die Bereiche Kunst/Öffentlichkeit, Wissen und Governance (Regierung).
Dazu wollen die Teilnehmenden zum einen neue Methoden entwickeln und methodischen Nationalismus, Regionalismus und kulturellen Relativismus kritisch diskutieren. „Zu verstehen, wie Menschen Asien gestalten, heißt, die aktiven Auseinandersetzungen mit gesellschaftlichen Formen und Prozessen einzufangen und Instrumentarien bereit zu stellen, die diesen, auch in post-kolonialen Konstellationen gerecht werden“, so Joanna Pfaff-Czarnecka. Zum anderen gehe es darum, die Kooperation unter den Forschenden zu stärken und zum Beispiel sogenannte kleine Fächer und Kolleginnen und Kollegen, die in unterschiedlichen Kontexten zu Asien arbeiten, einzubeziehen und miteinander ins Gespräch kommen zu lassen. „Uns interessieren etwa japanische und chinesische Perspektiven auf Indien und es ist uns wichtig, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu mehr Zusammenarbeit anzuregen. Solche Vorhaben können nicht über staatliche Stellen angestoßen werden“, ist Christiane Brosius‘ Erfahrung. Der Workshop soll am Beginn eines größeren Programms stehen, das die Zusammenarbeit auf der Ebene der Forschenden ermöglicht und stärkt.
„Heidelberg ist das Zentrum Asien-bezogener Forschung in Deutschland. Bielefeld steht schon lange für herausragende Weltgesellschaftsforschung mit ihren regionalen Perspektiven und Forschung im Bereich des Vergleichens und ist für dieses Projekt deshalb besonders geeignet“, so Joanna Pfaff-Czarnecka.
Die Tagung findet in englischer Sprache statt.
Weitere Informationen zur Tagung:
www.uni-bielefeld.de/(de)/ZiF/AG/2018/02-06-Pfaff-Czarnecka.html