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uni.aktuell-Archiv
Veröffentlicht am
8. August 2016
Kategorie:
Forschung & Wissenschaft
Arbeitsalltag im Wandel: Für ein erfolgreiches Zusammenspiel von Mensch und Technik
Projekt „INLUMIA“ unterstützt Firmen bei Einführung von Industrie 4.0
Welche Anwendungen von Industrie 4.0 sind für kleine und mittelständische Unternehmen sinnvoll? Wie lassen sie sich so einführen, dass die Bedürfnisse der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht zu kurz kommen? Damit beschäftigt sich das Projekt „INLUMIA – Instrumentarium zur Leistungssteigerung von Unternehmen durch Industrie 4.0“, das in den kommenden drei Jahren mit Mitteln aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung NRW gefördert wird. Der Fachbereich Arbeits- und Organisationspsychologie der Universität Bielefeld unter Leitung von Professor Dr. Günter W. Maier kooperiert dafür mit dem Heinz Nixdorf Institut der Universität Paderborn (Koordinator), der Fraunhofer-Einrichtung für Entwurfstechnik Mechatronik IEM in Paderborn, der Managementberatung UNITY sowie dem Softwareanbieter myview systems und Partnern aus kleinen und mittelständischen Unternehmen.
Industrie 4.0 bietet Unternehmen zahlreiche neue Möglichkeiten – von Maschinen, die untereinander kommunizieren und selbstständig neue Materialien bestellen, bis hin zu Daten-Brillen, die Beschäftigten detaillierte Anweisungen anzeigen. Nicht alle dieser Optionen sind für jeden Betrieb nützlich. Gerade kleine und mittelständische Unternehmen müssen genau analysieren, welche Anwendungen ihnen tatsächlich einen Mehrwert bringen. Dabei will INLUMIA sie unterstützen. Unterteilt in die drei Dimensionen Mensch, Technik und Business entwickelt das Verbundprojekt unter anderem einen Schnelltest, der Führungskräften einen ersten Überblick geben soll, welche Maßnahmen für sie in Frage kommen.
Die Arbeits- und Organisationspsychologie der Universität Bielefeld beschäftigt sich insbesondere mit den Folgen von Industrie 4.0 für die Beschäftigten: „Bislang gibt es zwar mehrere Vorhaben, die sich mit den technologischen Möglichkeiten von Industrie 4.0 beschäftigen, aber nur wenig Forschung dazu, wie sich dies auf die Arbeitswelt und die Arbeitsgestaltung auswirkt“, sagt Projektmitarbeiter Holger Heppner. Möglich sei zum Beispiel, dass sich die Menschen unterfordert und ersetzbar fühlen, wenn technische Geräte ihnen immer mehr Aufgaben und damit auch Verantwortung abnehmen. „Ein Beispiel wäre eine Maschine, die selbstständig feststellt, wann sie gewartet werden muss. Dann ruft sie einen Mitarbeiter und gibt ihm genaue Anweisungen, wie er sie reparieren soll. Das kann zwar die Fehlerwahrscheinlichkeit senken, nimmt aber dem Mitarbeiter möglicherweise das Gefühl von Eigenständigkeit.“
Idealerweise soll Industrie 4.0 jedoch nicht nur den Firmen Vorteile bringen, sondern auch den Arbeitnehmern – mehr Überblick, mehr kreative Aufgaben und eine angenehmere Arbeitsatmosphäre beispielsweise. Wichtig sei daher, dass die Beschäftigten durch Weiterbildungen auf ihr neues Aufgabenspektrum vorbereitet und ihre Bedürfnisse berücksichtigt werden. Welche Qualifizierungsanforderungen und Bedürfnisse bestehen, erheben Holger Heppner und seine Kollegin Katharina Schlicher, indem sie Arbeitsanalysen durchführen, also die Arbeitsabläufe in den am Projekt beteiligten Unternehmen beobachten und die Beschäftigten und Führungskräfte befragen. Auf Basis ihrer Analysen werden sie Schulungsangebote entwickeln und in Kooperation mit den Projektpartnern in den Firmen umsetzen. Die Ergebnisse des Projekts sollen als Instrumentarium dienen, das kleine und mittelständische Unternehmen dabei unterstützt, Einsatzmöglichkeiten für Industrie 4.0 auszuloten und die neuen Techniken erfolgreich einzuführen.
Auch über das Projekt INLUMIA hinaus erforscht die Universität Bielefeld die Potenziale und Herausforderungen von Arbeit 4.0. Im Rahmen des Spitzenclusters it´s OWL begleiten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zwei größere Unternehmen bei der Einführung digitalisierter Arbeitsabläufe. Überdies sind sie beteiligt am NRW Fortschrittskolleg „Gestaltung von flexiblen Arbeitswelten: Menschenzentrierte Nutzung von Cyber-Physical Systems in Industrie 4.0“, am Projekt „Arbeit 4.0“ im Rahmen von „OWL 4.0“ sowie am Projekt "Arbeit 4.0 - Lösungen für die Arbeitswelt der Zukunft" im Rahmen der Aktivitäten von "OWL Arena Digital". „Durch die Techniken der Industrie 4.0 ergeben sich viele Chancen, aber auch große Veränderungen für das Arbeitsleben. Die wissenschaftliche Begleitung hilft dabei, die Potenziale auszuschöpfen und die Umstellung mitarbeitergerecht zu gestalten“, so Professor Dr. Günter W. Maier.
Weitere Informationen im Internet:
Website zum Projekt: https://cor-lab.de/inlumia
Welche Anwendungen von Industrie 4.0 sind für kleine und mittelständische Unternehmen sinnvoll? Wie lassen sie sich so einführen, dass die Bedürfnisse der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht zu kurz kommen? Damit beschäftigt sich das Projekt „INLUMIA – Instrumentarium zur Leistungssteigerung von Unternehmen durch Industrie 4.0“, das in den kommenden drei Jahren mit Mitteln aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung NRW gefördert wird. Der Fachbereich Arbeits- und Organisationspsychologie der Universität Bielefeld unter Leitung von Professor Dr. Günter W. Maier kooperiert dafür mit dem Heinz Nixdorf Institut der Universität Paderborn (Koordinator), der Fraunhofer-Einrichtung für Entwurfstechnik Mechatronik IEM in Paderborn, der Managementberatung UNITY sowie dem Softwareanbieter myview systems und Partnern aus kleinen und mittelständischen Unternehmen.
Industrie 4.0 bietet Unternehmen zahlreiche neue Möglichkeiten – von Maschinen, die untereinander kommunizieren und selbstständig neue Materialien bestellen, bis hin zu Daten-Brillen, die Beschäftigten detaillierte Anweisungen anzeigen. Nicht alle dieser Optionen sind für jeden Betrieb nützlich. Gerade kleine und mittelständische Unternehmen müssen genau analysieren, welche Anwendungen ihnen tatsächlich einen Mehrwert bringen. Dabei will INLUMIA sie unterstützen. Unterteilt in die drei Dimensionen Mensch, Technik und Business entwickelt das Verbundprojekt unter anderem einen Schnelltest, der Führungskräften einen ersten Überblick geben soll, welche Maßnahmen für sie in Frage kommen.
Die Arbeits- und Organisationspsychologie der Universität Bielefeld beschäftigt sich insbesondere mit den Folgen von Industrie 4.0 für die Beschäftigten: „Bislang gibt es zwar mehrere Vorhaben, die sich mit den technologischen Möglichkeiten von Industrie 4.0 beschäftigen, aber nur wenig Forschung dazu, wie sich dies auf die Arbeitswelt und die Arbeitsgestaltung auswirkt“, sagt Projektmitarbeiter Holger Heppner. Möglich sei zum Beispiel, dass sich die Menschen unterfordert und ersetzbar fühlen, wenn technische Geräte ihnen immer mehr Aufgaben und damit auch Verantwortung abnehmen. „Ein Beispiel wäre eine Maschine, die selbstständig feststellt, wann sie gewartet werden muss. Dann ruft sie einen Mitarbeiter und gibt ihm genaue Anweisungen, wie er sie reparieren soll. Das kann zwar die Fehlerwahrscheinlichkeit senken, nimmt aber dem Mitarbeiter möglicherweise das Gefühl von Eigenständigkeit.“
Idealerweise soll Industrie 4.0 jedoch nicht nur den Firmen Vorteile bringen, sondern auch den Arbeitnehmern – mehr Überblick, mehr kreative Aufgaben und eine angenehmere Arbeitsatmosphäre beispielsweise. Wichtig sei daher, dass die Beschäftigten durch Weiterbildungen auf ihr neues Aufgabenspektrum vorbereitet und ihre Bedürfnisse berücksichtigt werden. Welche Qualifizierungsanforderungen und Bedürfnisse bestehen, erheben Holger Heppner und seine Kollegin Katharina Schlicher, indem sie Arbeitsanalysen durchführen, also die Arbeitsabläufe in den am Projekt beteiligten Unternehmen beobachten und die Beschäftigten und Führungskräfte befragen. Auf Basis ihrer Analysen werden sie Schulungsangebote entwickeln und in Kooperation mit den Projektpartnern in den Firmen umsetzen. Die Ergebnisse des Projekts sollen als Instrumentarium dienen, das kleine und mittelständische Unternehmen dabei unterstützt, Einsatzmöglichkeiten für Industrie 4.0 auszuloten und die neuen Techniken erfolgreich einzuführen.
Auch über das Projekt INLUMIA hinaus erforscht die Universität Bielefeld die Potenziale und Herausforderungen von Arbeit 4.0. Im Rahmen des Spitzenclusters it´s OWL begleiten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zwei größere Unternehmen bei der Einführung digitalisierter Arbeitsabläufe. Überdies sind sie beteiligt am NRW Fortschrittskolleg „Gestaltung von flexiblen Arbeitswelten: Menschenzentrierte Nutzung von Cyber-Physical Systems in Industrie 4.0“, am Projekt „Arbeit 4.0“ im Rahmen von „OWL 4.0“ sowie am Projekt "Arbeit 4.0 - Lösungen für die Arbeitswelt der Zukunft" im Rahmen der Aktivitäten von "OWL Arena Digital". „Durch die Techniken der Industrie 4.0 ergeben sich viele Chancen, aber auch große Veränderungen für das Arbeitsleben. Die wissenschaftliche Begleitung hilft dabei, die Potenziale auszuschöpfen und die Umstellung mitarbeitergerecht zu gestalten“, so Professor Dr. Günter W. Maier.
Weitere Informationen im Internet:
Website zum Projekt: https://cor-lab.de/inlumia