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22 Millionen Euro für Bioinformatik-Zentren

Veröffentlicht am 18. Februar 2015, 10:36 Uhr

Universität Bielefeld koordiniert ab März das neue „Deutsche Netzwerk für Bioinformatik-Infrastruktur“

Das Centrum für Biotechnologie (CeBiTec) der Universität Bielefeld leitet ab März ein neues Programm zur Bioinformatik. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) finanziert das „Deutsche Netzwerk für Bioinformatik-Infrastruktur“ (de.NBI) bis 2020 mit 22 Millionen Euro. In dem Netzwerk tun sich acht deutsche Zentren zusammen, die für die Bearbeitung bioinformatischer Daten auf dem Gebiet der Lebenswissenschaften ausgewiesen sind. Als Gemeinschaftseinrichtung bieten sie künftig bioinformatische Dienstleistungen für Forschungsprojekte aus Biotechnologie und Biomedizin an. Außerdem bildet das Netzwerk Forscherinnen und Forscher in der Nutzung von Bioinformatik-Software aus.

Sie unterstützen das neue Netzwerk „de.NBI“ von Bielefeld aus (von links): Prof. Dr. Andreas Tauch, Dr. Stefan Albaum, Dr. Tanja Dammann-Kalinowski, Dr. Alexander Sczyrba und Prof. Dr. Alfred Pühler. Foto: Universität Bielefeld
Sie unterstützen das neue Netzwerk „de.NBI“ von Bielefeld aus (von links): Prof. Dr. Andreas Tauch, Dr. Stefan Albaum, Dr. Tanja Dammann-Kalinowski, Dr. Alexander Sczyrba und Prof. Dr. Alfred Pühler. Foto: Universität Bielefeld
Die Lebenswissenschaften Biologie und Medizin arbeiten heute mit Technologien, bei denen riesige Datenmengen produziert werden. Solche „Big Data“ entstehen zum Beispiel bei der systematischen Analyse von Zellfunktionen, zum Beispiel bei der Genomforschung. Diese Datenmengen lassen sich nur mit geeigneten vernetzten Hochleistungsrechnern und Software-Paketen auswerten. Das Netzwerk soll ermöglichen, dass bundesweit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler von den neuen Technologien profitieren können. So sollen Forscher mit einem der Netzwerkzentren kooperieren, um dort eine Auswertung ihrer Forschungsdaten durchzuführen.

Die Geschäftsstelle des neuen Netzwerks wird im CeBiTec der Universität Bielefeld angesiedelt. Koordinator des Programms ist Professor Dr. Alfred Pühler vom CeBiTec. „Unser Ziel ist es, in Deutschland eine zukunftsfähige Biotechnologie und Biomedizin zu entwickeln. Die Bioinformatik ist eine zentrale Grundlage dafür“, sagt Pühler. „In der Biomedizin sollen Krankheiten besser verstanden und Therapien effektiver gestaltet werden. Die Biotechnologie erhofft sich Beiträge zu einer gesünderen Ernährung und weitreichende Innovationen für biotechnologische Produktionsprozesse“, erläutert Pühler. Zusammen mit der Geschäftsstelle sorgt der Biotechnologe dafür, die Arbeit der acht beteiligten Zentren abzustimmen und deren Aufgaben festzulegen. Leiter der Geschäftsstelle ist Professor Dr. Andreas Tauch vom CeBiTec. Er ist außerdem stellvertretender Koordinator des Netzwerks.

Eines der acht Zentren des neuen Netzwerks befindet sich ebenfalls am CeBiTec. An diesem Zentrum sind Forschungsgruppen der  Universität Bielefeld und der Universität Gießen beteiligt. Professor Dr. Jens Stoye von der Technischen Fakultät der Universität Bielefeld leitet das Leistungszentrum. Die Einrichtung übernimmt die bioinformatische Bearbeitung von Genomdaten, vorzugsweise von Mikroorganismen. So können Genomdaten einzelner Organismen, aber auch Metagenomdaten analysiert werden. Bei Metagenomen handelt es sich um das gemischte Erbgut von Mikroben-Gemeinschaften. „Für die bioinformatische Bearbeitung können wir auf die Technologieplattform Bioinformatik des CeBiTec zurückgreifen, die bereits seit zehn Jahren mit dieser Aufgabenstellung beschäftigt ist“, sagt Jens Stoye.

Die weiteren Zentren sind über ganz Deutschland verteilt. Sie sind an den Universtäten Bochum, Bremen, Heidelberg, Freiburg und Tübingen sowie am Forschungsinstitut Gatersleben angesiedelt. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aller acht Zentren kommen künftig in gemeinsamen Koordinierungstreffen, Symposien, Workshops und Sommerschulen zusammen. Diese Veranstaltungen werden von der Netzwerk-Geschäftsstelle im CeBiTec organisiert. Darüber hinaus unterstützt die Geschäftsstelle die Leistungszentren bei Trainingskursen und Nutzeranfragen. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung lässt das Netzwerk 2018 zwischenbegutachten.

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