Aktuelles aus Theologie und Religionsforschung
Neues Forschungsprojekt: Xenosophie und Xenophobie in und zwischen den Abrahamitischen Religionen
Untersuchung der impliziten und expliziten Einstellungen, religiösen Schemata, kulturellen und biographischen Prädispositionen und deren Effekte auf die inter-religiösen Beziehungen
Das Projekt untersucht religionsvergleichend xenophobische und – deren Gegenteil - xenosophische Einstellungen mit impliziten und expliziten Verfahren. Außerdem werden religiöse Schemata (als Mediatoren für diese Einstellungen) erfasst. Zentral für die Untersuchung sind die psychologischen, soziologischen und biographischen Kontexte – als quantitativ und qualitativ erhobene Korrelate und Prädiktoren für diese Einstellungen. Je 1000 Vp. in Deutschland nehmen an einer online-Untersuchung teil, in der mit einem Reaktionszeit-Experiment (Abrahamitic Religions Xenophobia Test) latente xenophobische Einstellungen erhoben werden. Der damit verbundene online-Fragebogen erhebt Xenophobie mit expliziten Fragen und enthält außerdem psychometrische und soziometrische Skalen und erfasst so die Prädispositionen. Über Religiosität werden Einstellungen, Zentralität und religiöse Schemata erhoben. Aus dem Sample werden 30 Vp. ausgewählt, um an einem narrativen Interview, einem Faith-Development-Interview, sowie an einem Test für weisheitsbezogenes Wissen teilzunehmen. Da der Begriff der ‚Xenosophie‘ in der Religionsphilosophie, Theologie und Religionspädagogik entwickelt wurde, wird diese Untersuchung insbesondere in der praktischen Theologie, in Seelsorge und Beratung und in der Religionspädagogik Früchte tragen. In weiterem Horizont eröffnet insbesondere die Relation von Prädiktoren, Mediatoren und xenophobischen bzw. xenosophischen Einstellungen neue Perspektiven auf das Verhältnis von Religion und Gewaltent-stehung sowie auf Intervention in entsprechenden Praxisfeldern.