Rechtswissenschaft
Bielefelder Studierende beim Soldan Moot 2024
Spannende Einblicke in die Anwaltspraxis
Auch in diesem Jahr war die Universität Bielefeld beim Soldan Moot zur anwaltlichen Berufspraxis wieder mit einem engagierten Team am Start. Vier Studierende – Selen Inel, Lana Osman, Donya Sadeghi und Nadine Stanjek – vertraten die Fakultät für Rechtswissenschaft. Unterstützt wurden sie dabei von Prof. Dr. Lutz Eidam, LL.M. und seinem wissenschaftlichen Mitarbeiter Jonas Koschmieder.
Der Soldan Moot, einer der wichtigsten Wettbewerbe für angehende Anwältinnen und Anwälte, ermöglicht den Teilnehmer*innen, juristisches Wissen hautnah anzuwenden und wertvolle Erfahrungen zu sammeln. Der Wettbewerb bestand wie immer aus zwei Teilen: einer intensiven Schriftsatzphase und spannenden Verhandlungen vor Ort.
Intensive Vorbereitungsphase und spannende Pre-Moots
Der erste Teil des Wettbewerbs begann im Juli. Auf Basis eines fiktiven Falls erstellte das Team Bielefeld zunächst eine Klageschrift und verfasste dann bis Mitte September eine Klageerwiderung auf den Schriftsatz des Teams II der Universität Hamburg. Anschließend begann die heiße Phase der mündlichen Vorbereitung: Fast täglich fanden interne Probeverhandlungen statt. Zusätzlich bekam das Team Unterstützung durch erfahrene Anwält*innen in zwei externen Kanzleiverhandlungen – einmal bei Hogan Lovells in Düsseldorf und einmal bei BRANDI Rechtsanwälte in Bielefeld.
Besondere Highlights in der Vorbereitung waren die sogenannten Pre-Moots an der Bucerius Law School in Hamburg und an der Universität Bonn. Dort trat das Bielefelder Team gegen Teams aus anderen Universitäten an und konnte sich schon vor dem großen Finale mit der Konkurrenz messen. Die letzte Probeverhandlung fand am 8. Oktober unter der Leitung von Prof.’in Dr. Marie Herberger, LL.M. statt, die als Richterin fungierte.
Der große Showdown in Hannover
Der eigentliche Wettbewerb startete am 9. Oktober in Hannover mit einem entspannten Begrüßungsabend. An den beiden darauffolgenden Tagen standen dann die Verhandlungen gegen Teams aus Hamburg, Halle, Erlangen-Nürnberg und Hagen auf dem Programm. Neben den intensiven juristischen Auseinandersetzungen war auch für ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm gesorgt, das mit einem feierlichen Bankett im Welfenschloss einen besonderen Höhepunkt fand.
Auch wenn das Bielefelder Team es diesmal nicht in die Finalrunde der besten acht Teams geschafft hat, ist die Teilnahme ein voller Erfolg gewesen. Die Studierenden haben nicht nur juristisch überzeugt, sondern die Universität Bielefeld auch hervorragend vertreten. Besonders hervorgehoben wurde die Betreuung, die in diesem Jahr noch einmal deutlich ausgebaut wurde.
Erfolgreiche Zusammenarbeit und neue Konzepte
Ein wichtiger Faktor für den Erfolg war die intensive Vorbereitung. Das Bielefelder Team konnte an verschiedenen Seminaren teilnehmen, die sie gezielt auf die Herausforderungen des Moot Courts vorbereiteten. RA Prof. Dr. Rainer Heß, LL.M., bot einen Workshop zum Schreiben anwaltlicher Schriftsätze an, Prof.’in Dr. Marie Herberger gab einen Crashkurs zur Zivilprozessordnung, und Jonas Koschmieder organisierte ein allgemeines Einführungstraining. Zusätzlich gab es ein Seminar zum anwaltlichen Berufsrecht bei Römermann Rechtsanwälte in Hannover, bei dem auch die Teams aus Hannover mit dabei waren.
Besonders erfolgreich war in diesem Jahr das neue Konzept der Kanzlei-Verhandlungen, das eine enge Zusammenarbeit mit der Praxis ermöglichte. Damit wurde das Ziel, eine stärkere Unterstützung durch erfahrene Anwält*innen zu bekommen, voll erreicht.
Blick nach vorne: Was bringt 2025?
Für die Zukunft plant die Fakultät, diesen Erfolgskurs beizubehalten. Die Zusammenarbeit mit der Anwaltschaft soll weiter intensiviert werden, um den Studierenden noch mehr Praxiseinblicke zu bieten. Gleichzeitig soll die Betreuung auf hohem Niveau fortgesetzt werden. Außerdem wird überlegt, zusätzliche Anreize für die Teilnahme am Soldan Moot zu schaffen, etwa durch Seminarscheine oder die Möglichkeit eines Freisemesters.
Die Vorbereitungen für den nächsten Wettbewerb laufen bereits, und es bleibt spannend, wie die Universität Bielefeld sich im kommenden Jahr präsentieren wird. Eines ist sicher: Die Begeisterung und das Engagement der Teilnehmer*innen sind ungebrochen.