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Wozu ist Misstrauen gut? (Nr. 117/2015)
ZiF-Tagung beleuchtet das menschliche Phänomen
Privatleben,
Politik, Handel – all das braucht Vertrauen. Warum aber misstrauen sich
Menschen häufig gegenseitig? Wie entsteht Misstrauen, wie funktioniert
es, wie reagieren Menschen darauf und wo ist es institutionalisiert? Zu
diesen Fragen veranstaltet das Zentrum für interdisziplinäre Forschung
(ZiF) der Universität Bielefeld eine Tagung mit dem Titel „Misstrauen.
Interdisziplinäre theoretische, methodische und empirische Zugänge zu
Begriff und Praxis“. Am 27. und 28. August diskutieren Expertinnen und
Experten aus verschiedenen Fachrichtungen über das Phänomen.
„Misstrauen
ist nicht einfach gut oder schlecht“, sagt Soziologin Dr. Olga Galanova
(Fellow des Jungen ZiF), Leiterin der Tagung. „Misstrauen kann
verletzen. Auf der anderen Seite kennt jeder die Rede vom gesunden
Misstrauen, dem Gegenstück der Leichtgläubigkeit.“ In vielen Bereichen
der Gesellschaft ist Misstrauen institutionalisiert, etwa im
Verfassungsschutz oder in der Rechtswissenschaft. Die ZiF-Tagung soll
diese verschiedenen Facetten des Phänomens darstellen. Sie beleuchtet
das Phänomen Misstrauen aus soziologischer, historischer, politik- und
medienwissenschaftlicher Perspektive. Ärztliche Therapieplanung,
politischer Diskurs oder Nachbarschaftsbeziehungen: Die 30 teilnehmenden
Forscherinnen und Forscher diskutieren das Thema Misstrauen an
konkreten Beispielen.
„Geht man davon aus, dass Misstrauen eine
gewisse Funktion erfüllt, ist anzunehmen, dass es Felder gibt, in denen
Misstrauen benötigt wird“, so Dr. Galanova. „Als Ergebnis der Tagung
soll sich herauskristallisieren, worin die Gemeinsamkeit von
‚misstrauensbedürftigen Feldern‘ liegt und wie man sie interdisziplinär
erforschen kann.“
Das Zentrum für interdisziplinäre Forschung –
1968 als „Keimzelle“ der Universität Bielefeld gegründet – fördert
herausragende interdisziplinäre und innovative Forschungsprojekte und
gilt als Ideengenerator für neue, ungewöhnliche und „riskante“
Forschungsthemen. Das ZiF ist eine unabhängige, thematisch ungebundene
Forschungseinrichtung und steht Wissenschaftlerinnen und
Wissenschaftlern aller Länder und aller Disziplinen offen.
Pressevertreter sind herzlich eingeladen, über die Veranstaltung zu berichten.
Tagungszeiten:
Donnerstag, 27. August 2015, 10 Uhr bis 18.30 Uhr
Freitag, 28. August 2015, 9 Uhr bis 17 Uhr
Weitere Informationen im Internet:
www.uni-bielefeld.de/ZIF/AG/2015/08-27-Galanova.html
Kontakt bei inhaltlichen Fragen:
Dr. Olga Galanova, Universität Bielefeld
Fakultät für Soziologie
E-Mail: olga.galanova@uni-bielefeld.de
Kontakt bei organisatorischen Fragen:
Marina Hoffmann, Universität Bielefeld
Zentrum für interdisziplinäre Forschung
Telefon: 0521 106-2768
E-Mail: marina.hoffmann@uni-bielefeld.de