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Werden Lebenschancen vererbt? (Nr. 35/2016)

Veröffentlicht am 1. März 2016, 09:15 Uhr
Tagung am Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF) der Universität Bielefeld

Welche Chancen ein Mensch in seinem Leben hat, hängt nicht nur davon ab, in welcher Familie und in welchem Land er lebt und aufwächst. Auch seine Gene spielen eine Rolle. Wie diese Rolle aussieht, erörtern Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler während der Tagung „Intergenerational Transmission of Advantage and Disadvantage“ („Weitergabe von Vor- und Nachteilen zwischen den Generationen“) vom 7. bis zum 11. März am Bielefelder Zentrum für interdisziplinäre Forschung.


Prof. Dr. Rainer Riemann, Prof. Dr. Martin Diewald und Jonas Rees (v.l.). Foto: ZiF/Universität Bielefeld, Alexandra Polina
Prof. Dr. Rainer Riemann, Prof. Dr. Martin Diewald und Jonas Rees (v.l.). Foto: ZiF/Universität Bielefeld, Alexandra Polina
Wer die Verteilung von Lebenschancen in einer Gesellschaft verstehen will, darf die genetische Ausstattung der Menschen nicht übergehen: soweit sind sich die Forscher heute einig. Was dies allerdings genau bedeutet, ist nicht einfach zu sagen, denn Gene und Umwelt stehen in einem komplexen Zusammenspiel. So hat die genetische Ausstattung Einfluss auf Intelligenz, Schul- und Berufserfolg, der soziale Status wiederum beeinflusst die Genregulation. Genetische Informationen sind nötig, um Umwelteinflüsse besser zu verstehen, und umgekehrt können ohne die Berücksichtigung sozialer Erfahrungen genetische Einflüsse nicht verstanden werden. Welche politischen Konsequenzen aus den Erkenntnissen gezogen werden sollten, ist eine weitere Fragestellung.

Auf der Tagung werden Forscherinnen und Forscher aus unterschiedlichen wissenschaftlichen Disziplinen diskutieren, welche theoretischen Modelle und methodischen Herangehensweisen geeignet sind, um das Zusammenwirken von Genen und Umwelt zu erklären. Wie und in welchen Grenzen können intellektuelle Entwicklungsprozesse beeinflusst werden? „Wir suchen Wege, die an den Stand der Forschung in Soziologie und Psychologie, Biologie und Genetik anknüpfen“, so die Leiter der Tagung, der Soziologe Professor Dr. Martin Diewald und der Psychologe Professor Dr. Rainer Riemann (beide Bielefeld).

Die Tagung findet im Rahmen der interdisziplinären ZiF-Forschungsgruppe „Genetic and Social Causes of Life Chances“ („Genetische und soziale Ursachen von Lebenschancen“) statt, die von Oktober 2015 bis Juli 2016 am ZiF arbeitet. Die Tagungssprache ist Englisch.

Pressevertreter sind herzlich eingeladen, über die Veranstaltung zu berichten.

Weitere Informationen im Internet:
www.uni-bielefeld.de/(de)/ZIF/FG/2015LifeChances/index.html

Tagungszeiten
Montag, 7. März: 9 bis 18 Uhr
Dienstag, 8. März: 9 bis 18 Uhr  
Mittwoch, 9. März: 9 bis 17 Uhr
Donnerstag und Freitag: Arbeitsgruppentreffen  

Kontakt bei inhaltlichen Fragen:
Prof. Dr. Martin Diewald, Universität Bielefeld
Fakultät für Soziologie
E-Mail: martin.diewald@uni-bielefeld.de

Prof. Dr. Rainer Riemann, Universität Bielefeld
Abteilung Psychologie
E-Mail: rainer.riemann@uni-bielefeld.de    

Kontakt bei organisatorischen Fragen:
Mo Tschache, Universität Bielefeld
Zentrum für interdisziplinäre Forschung
Telefon: 0521 106-2792
E-Mail: mo.tschache@uni-bielefeld.de

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