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Pressemitteilungen
Veröffentlicht am
7. Juli 2014
Kategorie:
Personalien
Universität Bielefeld trauert um Professor Dr. Hans-Ulrich Wehler (Nr. 105/2014)
Rektor Sagerer: „Universität verliert eine ihrer größten Persönlichkeiten.“
Professor Dr. Hans-Ulrich Wehler, einer der renommiertesten Historiker der Gegenwart, ist in der Nacht zum 6. Juli 2014 überraschend im Alter von 82 Jahren in Bielefeld verstorben. Wehler war von 1971 bis zu seiner Emeritierung 1996 Professor für Allgemeine Geschichte mit besonderer Berücksichtigung des 19. und 20. Jahrhunderts an der Universität Bielefeld und hat mit seinem sozialwissenschaftlich fundierten Forschungsansatz die Geschichtswissenschaft der Bundesrepublik Deutschland entscheidend beeinflusst. Die Universität Bielefeld trauert um einen ihrer herausragenden Wissenschaftler.
„Die Universität Bielefeld verliert mit Hans-Ulrich Wehler eine ihrer größten Persönlichkeiten“, zeigte sich Rektor Gerhard Sagerer tief betroffen. „Wir haben einen außerordentlichen Wissenschaftler verloren, der mit seinen bahnbrechenden und wirkungsreichen Publikationen Generationen von Historikern geprägt hat. Er hat einen entscheidenden Beitrag geleistet zum hervorragenden Renommee der Bielefelder Geschichtswissenschaft und war international ein großer Botschafter unserer Universität.“
Wehler hatte maßgeblichen Anteil am Aufbau der Fakultät für Geschichtswissenschaft der Universität Bielefeld mit ihrem spezifischen Profil. Ihm und seinen Bielefelder Weggefährten ist es zu verdanken, dass Geschichtsschreibung in Deutschland auf ein theoretisches Fundament gestellt wurde. Die Dekanin der Fakultät, Angelika Epple, betont: „Hans-Ulrich Wehler hat damit neue Standards in die Disziplin eingeführt. Mit ihm verlieren wir nicht nur einen beeindruckenden Wissenschaftler, sondern auch einen Kollegen, der am Leben der Abteilung bis Freitag vergangener Woche regen Anteil genommen hat.“
Mit seinen Standardwerken zur Sozial- und Gesellschaftsgeschichte nimmt Hans-Ulrich Wehler in der scientific community eine herausragende Stellung ein. Sein Renommee hat entscheidend zum internationalen Ruf der Universität Bielefeld beigetragen, deren Ehrensenator er seit 2004 war. Große Aufmerksamkeit erregte nicht zuletzt seine seit 1987 erscheinende fünfbändige "Deutsche Gesellschaftsgeschichte", die die Zeit von 1700 bis 1990 abdeckt.
Seine Rolle als Historiker verstand Wehler – auch aufgrund seiner eigenen Erfahrungen in der NS-Zeit – als die eines kritischen Kommentators der gesellschaftlichen Verhältnisse. Erst 2013 setzte er sich in seinem Werk „Die neue Umverteilung“ kritisch mit der immer stärker werdenden sozialen Ungleichheit in Deutschland auseinander.
Wehler erhielt für seine Leistungen zahlreiche Ehrungen und Auszeichnungen. Als einem der wenigen Geisteswissenschaftler wurde ihm 2004 die Helmholtz-Medaille, die höchste wissenschaftliche Auszeichnung der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, zuerkannt. 2006 wurde er Ehrenmitglied der American Academy of Arts & Sciences.
Professor Dr. Hans-Ulrich Wehler, einer der renommiertesten Historiker der Gegenwart, ist in der Nacht zum 6. Juli 2014 überraschend im Alter von 82 Jahren in Bielefeld verstorben. Wehler war von 1971 bis zu seiner Emeritierung 1996 Professor für Allgemeine Geschichte mit besonderer Berücksichtigung des 19. und 20. Jahrhunderts an der Universität Bielefeld und hat mit seinem sozialwissenschaftlich fundierten Forschungsansatz die Geschichtswissenschaft der Bundesrepublik Deutschland entscheidend beeinflusst. Die Universität Bielefeld trauert um einen ihrer herausragenden Wissenschaftler.
Prof. Dr. Hans-Ulrich Wehler prägte durch seine Forschung die Geschichtswissenschaft der Bundesrepublik Deutschland. Foto: Universität Bielefeld
Wehler hatte maßgeblichen Anteil am Aufbau der Fakultät für Geschichtswissenschaft der Universität Bielefeld mit ihrem spezifischen Profil. Ihm und seinen Bielefelder Weggefährten ist es zu verdanken, dass Geschichtsschreibung in Deutschland auf ein theoretisches Fundament gestellt wurde. Die Dekanin der Fakultät, Angelika Epple, betont: „Hans-Ulrich Wehler hat damit neue Standards in die Disziplin eingeführt. Mit ihm verlieren wir nicht nur einen beeindruckenden Wissenschaftler, sondern auch einen Kollegen, der am Leben der Abteilung bis Freitag vergangener Woche regen Anteil genommen hat.“
Mit seinen Standardwerken zur Sozial- und Gesellschaftsgeschichte nimmt Hans-Ulrich Wehler in der scientific community eine herausragende Stellung ein. Sein Renommee hat entscheidend zum internationalen Ruf der Universität Bielefeld beigetragen, deren Ehrensenator er seit 2004 war. Große Aufmerksamkeit erregte nicht zuletzt seine seit 1987 erscheinende fünfbändige "Deutsche Gesellschaftsgeschichte", die die Zeit von 1700 bis 1990 abdeckt.
Seine Rolle als Historiker verstand Wehler – auch aufgrund seiner eigenen Erfahrungen in der NS-Zeit – als die eines kritischen Kommentators der gesellschaftlichen Verhältnisse. Erst 2013 setzte er sich in seinem Werk „Die neue Umverteilung“ kritisch mit der immer stärker werdenden sozialen Ungleichheit in Deutschland auseinander.
Wehler erhielt für seine Leistungen zahlreiche Ehrungen und Auszeichnungen. Als einem der wenigen Geisteswissenschaftler wurde ihm 2004 die Helmholtz-Medaille, die höchste wissenschaftliche Auszeichnung der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, zuerkannt. 2006 wurde er Ehrenmitglied der American Academy of Arts & Sciences.