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Tagung zur Entstehung von Kommunikation und Sprache am Zentrum für interdisziplinäre Forschung - "Die Phylo- und Ontogenese von Verstehen und Kommunikation" (Nr. 3/2006)
Unter Leitung von Ipke Wachsmuth (Bielefeld) und Günther Knoblich (Newark, NJ) findet vom 11. bis 14. Januar am Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF) der Universität Bielefeld eine Tagung zum Thema "Die Phylo- und Ontogenese von Verstehen und Kommunikation" statt. Menschen sind Meister darin, die Äußerungen ihrer Mitmenschen zu verstehen, ihr Verhalten zu deuten und ihre Absichten zu erkennen. Wie kommen diese Fähigkeiten zustande, welche Mechanismen liegen ihnen zugrunde, welche Rolle spielen körperliche Signale, und was können wir aus dem Vergleich mit den Fähigkeiten nichtmenschlicher Primaten lernen? Dies sind die zentralen Fragen dieses Workshops als Teil des Arbeitsprogramms der interdisziplinären Forschungsgruppe "Verkörperte Kommunikation bei Menschen und Maschinen", die sich seit Oktober 2005 im ZiF mit der Rolle des Körpers beim Austausch von Informationen befasst. Die Stammes- und Individualgeschichte des Verstehens und der Kommunikation sind Bausteine eines umfassenden Bildes von verkörperter Kommunikation, an dem die Forschungsgruppe arbeitet. Vergleichende Studien zur Rolle der Gesten in der Kommunikation bei Affen und in der Sprachentwicklung bei Kindern sind dabei ebenso wichtig wie Erkenntnisse der Neurowissenschaften über Mechanismen des motorischen Systems beim Verstehen von Handlungen und Versuche der Künstlichen Intelligenz, Sprachfä-higkeiten und Sprachentstehung mit Robotern oder virtuellen Agenten zu modellieren.
Auf der Tagung im Januar werden namhafte Forscher ihre Arbeiten mit der im ZiF arbeitenden Forschungsgruppe diskutieren, darunter die Primatologen Kim Bard von der University of Portsmouth, Josep Call vom Max Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie in Leipzig und Julia Fischer vom Deutschen Primatenzentrum in Göttingen. Weiter dabei sind Leonardo Fogassi (Universität Parma), Mitentdecker der berühmten Spiegelneuronen, und Christian Keysers von der Universität Groningen, die über die neuronalen Grundlagen der Kommunikation berichten werden. Vorträge der Entwicklungspsychologen Manfred Holodynski (Bielefeld) und Sabina Pauen (Heidelberg) widmen sich der die Entwicklung der Kommunikation bei Kindern. Mit weiteren Beiträgen der Sprachforscher Roland Posner (Berlin), Jens Allwood (Göteborg) und Susan Goldin-Meadow (Chicago) verspricht die interdisziplinäre Ausrichtung der Veranstaltung ein vielseitiges Bild über die Entstehung von Kommunikation und Sprache.
Weitere Informationen über die Forschungsgruppe und das Workshop-Programm unter:
http://www.uni-bielefeld.de/ZIF/FG/2005Communication/ und
http://www.uni-bielefeld.de/ZIF/AG/2006/01-11-Wachsmuth.html
Kontakt: Bei Anfragen zur Tagungsorganisation: Tagungsbüro des ZiF; Tel. 0521/106 2768; E-Mail: Marina.Hoffmann@uni-bielefeld.de
Bei inhaltlichen Fragen: Dr. Manuela Lenzen, Tel. 0521/106 2787; E-Mail: Manuela.Lenzen@uni-bielefeld.de