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Tagung am Zentrum für interdisziplinäre Forschung zur simulationsgestützten Politik-Analyse: "Computational Political Economics" (Nr. 69/2006)
Unter Leitung des Wirtschaftswissenschaftlers Michael Neugart (Bielefeld/Berlin) und des Politikwissenschaftlers Christian Martin (Hamburg) findet am 5. und 6. Mai eine Tagung am Zentrum für interdisziplinäre Forschung der Universität Bielefeld (ZiF) zum Thema "Computational Political Economics" statt. Ziel des Workshops ist es, eine Reihe von Forschern zusammenzubringen, die mit simulationsgestützten Verfahren (Wirtschafts-) Politiken analysieren. In der Regel wird mit dieser Herangehensweise die Hoffnung verbunden, dass das Zustandekommen politischer Ergebnisse untersucht werden kann, ohne aus Gründen der analytischen Handhabbarkeit auf restriktive Annahmen zurückgreifen zu müssen. Vielmehr können mit dem Instrument simulationsgestützter Verfahren Annahmen über institutionelle Gegebenheiten und Verhalten der Akteure getroffen werden, die empirisch besser abgesichert sind.
Computational Political Economics verbindet Forschungsansätze aus unterschiedlichen Disziplinen. So wird gemeinhin unterstellt, dass die Akteure gemäß ihren Präferenzen unter Berücksichtigung von Restriktionen handeln - ein Handlungsmodell, das der Volkswirtschaftslehre entlehnt ist. Darüber hinaus werden auch Verhaltensannahmen aus der experimentellen Psychologie und der Soziologie wie etwa der Einfluss von Gruppen auf individuelle Entscheidungen untersucht. Die Aggregation der Akteurspräferenzen über unterschiedliche (Wirtschafts-)Politiken erfolgt letztendlich über politische Entscheidungsmechanismen wie sie in den Politikwissenschaften untersucht werden. Modelliert wird mit Hilfe vergleichsweise aufwändiger Simulationsverfahren, deren Sprachen die Informatik entwickelt.
Der Workshop versucht auszuloten, inwiefern sich die Hoffnungen, die mit simulationsgestützten Verfahren verbunden sind, erfüllen lassen und welche interessanten Forschungsfelder sich zukünftig ergeben könnten. Im Einzelnen wird es etwa um den Wettbewerb von Parteien um Wählerstimmen gehen, um den Einfluss von Interessengruppen auf die Politikwahl, mehr-dimensionale Politikfelder und die Aggregation von Wählerpräferenzen, Politik im Mehrebenensystem, heterogene Wähler oder den Mehrparteienwettbewerb.
Tagungssprache ist Englisch.
Weitere Informationen unter:
www.uni-bielefeld.de/ZIF/AG/2006/05-05-Neugart.html
Bei inhaltlichen Fragen: Dr. Michael Neugart; E-Mail: mneugart@wiwi.uni-bielefeld.de
Anfragen zur Tagungsorganisation: Tagungsbüro des ZiF, Telefon 0521/106 2769; E-Mail: Trixi.Valentin@uni-bielefeld.de
Link: http://www.uni-bielefeld.de/ZIF/AG/2006/05-05-Neugart.html