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Studienperspektiven für Geflüchtete: strukturiert mit anerkannten Kiron-Modulen (Nr. 55/2017)

Veröffentlicht am 12. Mai 2017, 11:01 Uhr
Kooperationsvertrag von Universität Bielefeld und Bildungsplattform „Kiron Open Higher Education“ ermöglicht gleitenden Übergang in ein reguläres Hochschulstudium 

Die Universität Bielefeld und das soziale Start-up Kiron Open Higher Education haben am Freitag (12.05.2017) ihre Kooperation besiegelt. Beider Ziel ist es, geflüchtete Menschen bei ihrem Bildungsweg zu unterstützen und damit eine langfristige Integration zu fördern. Mit dem Vertrag zwischen der Universität Bielefeld und Kiron wird eine Kooperation „auf Augenhöhe“ eingegangen. Möglich wurde dies durch das INTEGRAL² Projekt, das durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wird. In diesem Projekt werden die bisherigen von Kiron eingesetzten Online-Formate (sog. Massive Open Online Courses - MOOCs) zu Modulen weiterentwickelt, wie sie auch Hochschulen anbieten.

Prof. Dr.-Ing. Gerhard Sagerer, Rektor der Universität Bielefeld, und Markus Kreßler, Mitbegründer von Kiron Open Higher Education, unterzeichnen den Kooperationsvertrag.Foto: Universität Bielefeld
Prof. Dr.-Ing. Gerhard Sagerer, Rektor der Universität Bielefeld, und Markus Kreßler, Mitbegründer von Kiron Open Higher Education, unterzeichnen den Kooperationsvertrag.Foto: Universität Bielefeld

Kiron ist eine Bildungsplattform, die Geflüchteten einen unbürokratischen Einstieg ins Studium ermöglicht. Studierende lernen durchschnittlich bis zu zwei Jahre über englischsprachige Online-Formate und können im Anschluss an eine Partnerhochschule wie die Universität Bielefeld wechseln. Geflüchtete erhalten bei Kiron die Möglichkeit, unabhängig vom Aufenthaltsstatus und -ort, mit dem kostenfreien Studium zu beginnen.

Auf Basis des Vertrages prüfen die Fakultäten die Anerkennung der Kiron-Module auf ihr Curriculum. Anerkennbare Module werden schriftlich festgehalten. Weisen Kiron-Studierende diese Module nach, wird ihnen eine Anerkennung garantiert. Sofern Kiron-Studierende die Einschreibvoraussetzungen erfüllen, können sie ihr Studium in einem höheren Fachsemester beginnen und einen Bachelorabschluss erwerben. Die Planungen für eine Kooperation im Bachelorstudiengang mit dem Kernfach Wirtschaftswissenschaften und dem Nebenfach Informatik stehen kurz vor dem Abschluss.

„Unser Ziel ist es, geflüchtete Menschen in ein reguläres Studium zu bringen“, so Professorin Angelika Epple, die Prorektorin für Internationales und Diversität. „Die Kooperation mit Kiron bildet einen weiteren wichtigen Baustein dafür.“ Ronny Röwert von Kiron ergänzt: „Die langjährige Erfahrung der Universität Bielefeld mit studiengangbezogenen Anerkennung- und Anrechnungsverfahren hat maßgeblich dazu beigetragen, dass diese Übereinkunft erzielt werden konnte.“

Geflüchtete mit Studierwunsch erhalten an der Universität Bielefeld ein umfassendes Programm. Seit dem Wintersemester 2015/2016 sind im Naturwissenschaftlichen Orientierungsstudium (NAWIOS) Einführungsveranstaltungen der Fächer Biologie, Chemie, Physik, Mathematik und Informatik geöffnet, an denen Geflüchtete mit Gasthörerstatus teilnehmen können. Zudem bietet die Universität Bielefeld im hochschuleigenen Deutschlernzentrum PunktUm studienvorbereitende Deutschkurse für Geflüchtete an. Dabei arbeitet sie eng mit der Fachhochschule Bielefeld zusammen. Neu seit September 2016 ist die Mercator-Clearingstelle. Hier wird für jede Person einzeln geklärt, ob und wenn ja, welches Studium in Frage kommt und welche Voraussetzungen erfüllt werden müssen.  

Weitere Informationen

Über Kiron:
Das soziale Start-up Kiron Open Higher Education wurde 2015 von Vincent Zimmer und Markus Kreßler gegründet. Kiron ist die weltweit erste Bildungsplattform, die Geflüchteten einen unbürokratischen Zugang zu Hochschulbildung und erfolgreiches Lernen durch digitale Lösungen ermöglicht. Das integrative Lernmodell 2.0 von Kiron besteht aus bis zu zwei Jahren Onlinestudium, gefolgt von einem Präsenzstudium von weiteren zwei Jahren an einer Partnerhochschule, um einen anerkannten Bachelorabschluss zu erhalten. Geflüchteten ist es möglich, unabhängig von ihrem Rechtsstatus,  Sprachkenntnissen und kostenfrei ein Studium zu beginnen. Ziel ist sowohl die Förderung von wirtschaftlicher und sozialer Integration in die jeweiligen Gastländer, als auch Geflüchtete zu bestärken durch das Studieren zurück in ein selbstbestimmtes Leben zu finden. Dafür wird das Programm mit zusätzlichen Unterstützungsangeboten ergänzt, welche sich an den Bedürfnissen der Studierenden orientieren. Für weitere Informationen besuchen Sie unsere Website unter kiron.ngo oder folgen Sie Kiron auf Twitter und Facebook.

Zum INTEGRAL² Projekt:
www.bmbf.de/de/bmbf-foerdert-soziales-start-up-kiron-fuer-fluechtlinge-3281.html
https://kiron.ngo/our-projects/integral2/  

Zu den Angeboten der Universität Bielefeld für Geflüchtete:
www.uni-bielefeld.de/refugees

Kontakt Kiron:
Kiron Open Higher Education
Ronny Röwert
Akademische Partnerschaften
ronny.roewert@kiron.ngo
Am Festungsgraben 1
10117 Berlin

Pressekontakt Kiron
Fabienne Huber
fabienne.huber@kiron.ngo

Die Vertreter von Kiron Open Higher Education sowie die Vertreter der Universität Bielefeld sind zur feierlichen Vertragsunterzeichnung in der Universität Bielefeld zusammengekommen. Foto: Universität Bielefeld
Die Vertreter von Kiron Open Higher Education sowie die Vertreter der Universität Bielefeld sind zur feierlichen Vertragsunterzeichnung in der Universität Bielefeld zusammengekommen. Foto: Universität Bielefeld
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