Pressemitteilungen
"Säkularisierung vor der Aufklärung?" (Nr. 181/2006)
Tagung vom 15. - 17. November 2006 im
Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF) der Universität Bielefeld
Leitung: Hans-Ulrich Musolff (Bielefeld), Juliane Jacobi (Potsdam) und Jean-Luc Le Cam (Brest)
Die Beziehungen zwischen Schule, Kirche und Religion in der frühen Neuzeit diskutieren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus der Geschichtswissenschaft, der Pädagogik, der Soziologie und der Theologie auf der Konferenz "Säkularisierung vor der Aufklärung?" vom 15. bis 17. November im Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF) der Universität Bielefeld.
Der für die Moderne konstitutive Säkularisierungsprozess hat offenbar nicht zum Verschwin-den von Religion geführt. In welchem Verhältnis Religion und Bildung zueinander stehen, ist seit mehreren Jahren Thema wissenschaftlicher Diskussionen. Neueste historische Untersu-chungen des europäischen Schulwesens zeigen zeitlich aufeinander folgende Wellen der Säkularisierung und Rechristianisierung von Unterricht und Bildung vom späten 18. Jahrhundert bis ins 20. Jahrhundert. Der Göttinger Historiker Hartmut Lehmann hat deshalb mit guten Gründen die These aufgestellt, dass es einen sich durchhaltenden Grundwiderspruch zwischen Säkularisierung und Rechristianisierung auch im Schulwesen gab - und dass dieser Grundwiderspruch so alt ist wie das flächendeckende Schulwesen, das im 17. Jahrhundert entstand.
Gemeinsam mit Hartmut Lehmann werden die unterschiedlichen Interpretationen der Rolle von Kirchen und Religion für die Bildungsgeschichte und zum Einfluss des Christlichen auf deutsche und französische Schulen der frühen Neuzeit diskutiert. Behandelt werden unter anderem Schulen und Unterricht aller Stufen, Fragen der Schulverwaltung und der Professio-nalisierung der Lehrerschaft sowie Vergleich der Entwicklung bei konfessionellen Mehrheiten und Minderheiten. Besondere Aufmerksamkeit wird der Mädchenbildung gewidmet. Da die zu behandelnden Themen sich auf Städte und Territorien unterschiedlicher Konfession beziehen, wird die Frage einer konfessionellen Prägung solcher Lernprozesse stets eine Rolle spielen.
Weitere Informationen unter: http://www.uni-bielefeld.de/ZIF/AG/2006/11-15-Musolff.html
Bei inhaltlichen Fragen wenden Sie sich bitte direkt an die Veranstaltungsleitung: PD Dr. Hans-Ulrich Musolff, E-Mail: hans-ulrich.musolff@uni-bielefeld.de
Anfragen zur Tagungsorganisation: Tagungsbüro des ZiF, Telefon 0521/106 2769, E-Mail: Trixi.Valentin@uni-bielefeld.de
Link: http://www.uni-bielefeld.de/ZIF/AG/2006/11-15-Musolff.html