Pressemitteilungen
Neue Professorinnen und Professoren an der Universität Bielefeld (Nr. 104/2017)
Vier Professoren und zwei Professorinnen haben im Sommersemester 2017 an der Universität Bielefeld ihre Lehr- und Forschungsarbeit aufgenommen. Zudem wurden ein Informatikexperte zum Honorarprofessor und ein Wissenschaftler für Osteuropäische Geschichte zum außerplanmäßigen Professor ernannt.
Professor Dr. Lars Diening ist seit April Professor für Mathematik, insbesondere Numerische Analysis, an der Universität Bielefeld. In seinem Forschungsschwerpunkt geht es darum, physikalische Prozesse mithilfe von Computerprogrammen zu simulieren. Der Schwerpunkt der Numerischen Analysis besteht nun darin zuverlässige und effiziente Algorithmen zu entwickeln, die eine Simulation am Computer ermöglichen. Ein Schwerpunkt der Arbeit ist der Bereich adaptiver Verfahren. Diese erlauben durch eine automatische Erhöhung der Ortsauflösung die Genauigkeit der Vorhersagen zu steuern. Lars Diening hat Mathematik an der Universität Münster studiert. Er war an der Michigan State University in Lansing (USA), den Universitäten Bonn, Freiburg und München tätig. In Freiburg promovierte (2002) und habilitierte (2007) der Mathematiker. Zuletzt war Lars Diening Professor an der Universität Osnabrück.
Professor Dr. Frank Grüner arbeitet seit April an der Fakultät für Geschichtswissenschaft, Philosophie und Theologie im Bereich der Osteuropäischen Geschichte. Sein aktuelles Forschungsinteresse gilt vor allem der Geschichte von kulturellen Austauschprozessen und Verflechtungen zwischen Europa, Russland und Asien. Frank Grüner hat Geschichte und Slavische Literaturwissenschaft in Heidelberg, Sankt Petersburg (Russland) und Moskau (Russland) studiert und absolvierte darüber hinaus ein Gaststudium in Jüdischen Studien an der Hochschule für Jüdische Studien, Heidelberg. An der Universität Heidelberg war Grüner wissenschaftlicher Mitarbeiter, promovierte dort 2005 und war Projektleiter am Exzellenzcluster „Asia and Europe in a Global Context“. Dort leitete er von 2008 bis 2012 eine Nachwuchsforschergruppe, die sich mit transkulturellen Dynamiken im städtischen Raum am Beispiel von Harbin in der Mandschurei (1898-1949) befasste, und im Anschluss gemeinsam mit einer Medizinhistorikerin ein interdisziplinäres Projekt zur Geschichte der Melancholie seit 1850.
Professor Dr. Carlos Spoerhase ist seit Mai als Professor für Germanistische Literaturwissenschaft an der Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft tätig. Seine Forschungsschwerpunkte sind Literaturgeschichte vom 17. Jahrhundert bis in die Gegenwart, Methodenlehre der Literaturwissenschaft sowie Wissenschaftsgeschichte der historischen Textwissenschaften. Carlos Spoerhase hat Deutsche Literatur, Philosophie sowie Politische Theorie und Ideengeschichte studiert und an der Humboldt-Universität zu Berlin promoviert (2006) und habilitiert (2016). Er war als Gastwissenschaftler am King's College London (Großbritannien) und an der University of Pennsylvania, Philadelphia (USA) tätig. Von 2011 bis 2014 leitete er das DFG-Netzwerk „Gelehrte Polemik“ an der Humboldt-Universität Berlin und der Justus-Liebig-Universität Gießen. Zuletzt war er Professor an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz.
Professorin Dr. Michaela Rehm hat den Ruf auf die Professur für die Geschichte der Philosophie und Praktische Philosophie an der Universität Bielefeld angenommen. Ihre Arbeitsgebiete sind Ethik und Politische Philosophie, Rechtsphilosophie sowie Religionsphilosophie. Sie forscht zu Moralischem und Politischen Kontraktualismus (Lehre vom Gesellschaftsvertrag), Naturrecht und zu dem Verhältnis von Moral und Recht. Michaela Rehm studierte Philosophie, Politikwissenschaft und Komparatistik an der Ludwig-Maximilians-Universität München und wurde dort 2003 promoviert. Die Habilitation erfolgte 2016 in Bielefeld. Sie hat als wissenschaftliche Mitarbeiterin in München und Göttingen gearbeitet und war Junior Fellow am Max-Weber-Kolleg in Erfurt. Seit 2008 war sie Juniorprofessorin an der Universität Bielefeld.
Juniorprofessor Dr.-Ing. Alexander Grünberger arbeitet seit April im Bereich Biotechnologie an der Technischen Fakultät der Universität. Er leitet die Arbeitsgruppe „Multiscale Bioengineering“ und ist gleichzeitig mit dem Forschungs¬zentrum Jülich assoziiert. Ziel seiner Forschungsvorhaben ist die Entwicklung und Anwendung von miniaturisierten Bioreaktoren in der Größe einzelner Zellen um molekularbiologische Prozesse im Detail untersuchen und verstehen zu können. Alexander Grünberger hat Bioingenieurwesen an der Universität Karlsruhe studiert. Er war zu Forschungsaufenthalten an der University of Queensland (Australien) und der University of Delaware (USA) und promovierte im Bereich mikrofluidische Einzelzelluntersuchungen am Forschungszentrum Jülich/Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen.
Privatdozent Dr. Lutz Karl Häfner ist im Frühjahr zum außerplanmäßigen Professor an der Fakultät für Geschichtswissenschaft, Philosophie und Theologie im Arbeitsbereich Osteuropäische Geschichte ernannt worden. Seine Forschungsschwerpunkte sind: Russische Geschichte des 18. bis 20. Jahrhundert, die Geschichte der Russischen Revolutionen 1905, 1917 unter besonderer Berücksichtigung der politischen Gewalt, des Terrorismus und der Parteien sowie die Geschichte des Weinbaus. Die Bezeichnung außerplanmäßiger Professor (apl-Professor) kann von Universitäten an Personen verliehen werden, die die Einstellungsvoraussetzungen für Professoren erfüllen und in Forschung und Lehre hervorragende Leistungen erbringen.
Dr. Heiko Wersing ist Anfang Juli zum Honorarprofessor der Technischen Fakultät der Universität Bielefeld ernannt worden. Der Informatiker ist Experte für künstliche neuronale Netze und forscht als leitender Wissenschaftler am Honda Research Institute Europe (HRI) in Offenbach, einem strategischen Partner des Exzellenzclusters CITEC. Heiko Wersing schloss 1998 sein Physikstudium an der Universität Bielefeld ab. Im Jahr 2000 promovierte er an der Universität Bielefeld. In seiner Doktorarbeit befasste er sich mit künstlichen neuronalen Netzen, die die menschliche Art zu denken nachahmen.