© Universität Bielefeld
Pressemitteilungen
Veröffentlicht am
4. Oktober 2019
Kategorie:
Personalien
Neue Professorinnen und Professoren an der Universität Bielefeld (Nr. 111/2019)
Im Sommersemester 2019 haben Professorinnen und Professoren aus
verschiedenen Fachgebieten einen Ruf an die Universität Bielefeld
angenommen. Sie lehren und forschen in den Wissenschaftsgebieten British
Studies, Erziehungswissenschaft, Geschichte, Literaturwissenschaft und
Wirtschaftswissenschaften.
Professor Dr. Lars Deile (44) ist seit Juli als Professor für Didaktik und Theorie der Geschichte an der Fakultät für Geschichtswissenschaft, Philosophie und Theologie tätig. Aus dem Nachdenken darüber, was Geschichte ist, entwickelt er Ansätze zur Begründung und Gestaltung von Geschichtsunterricht. Dabei interessieren ihn besonders Prozesse der Wahrnehmung von Zeit und das Entstehen von Geschichte. Diesen Blick weitet er auch auf Ausprägungen und Veränderungen der Geschichtskultur jenseits der Schule. Daneben interessiert ihn die Kultur- und Bildungsgeschichte der Moderne, unter anderem die Geschichte des Festes. Lars Deile hat Geschichte, Englisch, Deutsch als Fremdsprache sowie Volkskunde und Kulturgeschichte in Jena und Dublin (Irland) studiert. Nach einer Zeit als Gymnasiallehrer war er als Geschichtsdidaktiker an der Universität Greifswald und der Freien Universität Berlin tätig und zuletzt als Juniorprofessor an der Universität Bielefeld.
Juniorprofessor Dr. Roberto Ippoliti ist seit April an der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften im Arbeitsbereich Law and Economics tätig. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen judicial efficiency (gerichtliche Effizienz) und Innovationen im Gesundheitsbereich. Dabei interessieren ihn besonders die Leistung der Gerichte und die Auswirkungen auf Marktdynamiken, sowie im Bereich Innovation die „smarten“ Produkte für ein innovatives und nachhaltiges Gesundheitssystem. Roberto Ippoliti studierte Economics and Finance und Economics and Public Policy an der University of Eastern Piedmont (Italien). Seine Promotion erfolgte 2012 an der University of Torino (Italien). Er war in Rom an der National School of Administration – Presidency of the Council of Ministers, an der University of Eastern Piedmont und der University of Torino tätig. Zusätzlich arbeitete er als wissenschaftlicher Experte für soziales Unternehmertum und Nachhaltigkeit im EU Forschungsprojekt “CoNSENSo”.
Professorin Dr. Mona Körte (53) ist seit Juli 2019 Professorin für Allgemeine Vergleichende Literaturwissenschaft. Ihre Forschungsschwerpunkte sind die Wechselbeziehungen zwischen Literatur, Wissenschaft und Kunst, Mehrsprachigkeit und Übersetzung und deutsch-/europäisch-jüdische Literatur der Moderne. Sie studierte an der Goethe-Universität Frankfurt und der Freien Universität Berlin und promovierte und habilitierte sich an der Technischen Universität Berlin. Bis 2018 leitete sie den Bereich Weltliteratur und das Forschungsprojekt Dantes Höllengesichter am Zentrum für Literatur- und Kulturforschung Berlin. 2015 war sie Max Kade Distinguished Visiting Professor an der University of Virginia/USA und 2010 Kurt-David-Brühl-Professorin am Centrum für Jüdische Studien der Universität Graz/Österreich.
Professor Dr. Paul Mecheril (57) hat seit Juni die Professur für Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt Migration an der Fakultät für Erziehungswissenschaft inne. Er beschäftigt sich unter anderem mit methodologischen und methodischen Fragen interpretativer Forschung, Aspekten pädagogischer Professionalität und dem Verhältnis von migrationsgesellschaftlichen Zugehörigkeitsordnungen, Macht und Bildung. Zuvor war Paul Mecheril als Universitätsprofessor an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg sowie der Universität Innsbruck/Österreich tätig. Er promovierte 1991 in Psychologie an der Universität Münster mit einer Arbeit über das sprachliche Geschehen in Psychotherapiegesprächen, die Habilitation 2001 an der Fakultät für Pädagogik der Universität Bielefeld widmete sich dem Phänomen der (Mehrfach-)Zugehörigkeiten in der Migrationsgesellschaft.
Professorin Dr. Christina Morina (43) ist seit September Professorin für Allgemeine Geschichte unter besonderer Berücksichtigung der Zeitgeschichte an der Fakultät für Geschichtswissenschaft, Philosophie und Theologie. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen in der Gesellschafts- und Erinnerungsgeschichte des Nationalsozialismus, in der politischen Kulturgeschichte des geteilten und vereinigten Deutschlands sowie in dem Verhältnis von Geschichte und Gedächtnis. Christina Morina studierte Geschichte, Politikwissenschaft und Journalistik an den Universitäten Leipzig, Ohio und Maryland (USA) und wurde 2007 mit einer Arbeit über den Krieg gegen die Sowjetunion in der deutsch-deutschen Erinnerungskultur promoviert. Sie lehrte zunächst Neuere und Neueste Geschichte an der Friedrich-Schiller-Universität Jena, wo sie sich 2017 mit einer Arbeit über die Ursprünge des Marxismus habilitierte. Vor ihrem Wechsel nach Bielefeld war sie von 2015 bis 2019 DAAD-Fachlektorin am Duitsland Institut der Universität Amsterdam (Niederlande).
Dr. Joana Cholin ist im April zur außerplanmäßigen Professorin an der Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaften ernannt worden. Sie kam 2012 als Vertretungsprofessorin der Klinischen Linguistik an die Universität Bielefeld und kehrte 2017 nach einer Professurvertretung an der Ruhr-Universität Bochum als Vertretungsprofessorin der Psycholinguistik nach Bielefeld zurück. Cholin promovierte am Max-Planck-Institut für Psycholinguistik in Nijmegen (Niederlande), danach folgten Stationen in den USA (University of Illinois in Urbana-Champaign und Johns Hopkins University in Baltimore) und Spanien (Universidad de La Laguna, Teneriffa und Basque Center on Cognition, Brain and Language, San Sebastián). Ihre Forschungsschwerpunkte sind flüssige und nicht-flüssige Aspekte gesprochener Sprache bei mono- und bilingualen sprachgesunden und neurologisch beeinträchtigten Sprecher*innen.
Dr. Klaus Wingenfeld ist seit Juli Honorarprofessor an der Fakultät für Gesundheitswissenschaften. Er studierte Soziologie an der Universität Münster und war dort Mitarbeiter im Institut für Medizinsoziologie. Nach Zwischenstationen in außeruniversitären Forschungsinstituten kam er 1995 zum Institut für Pflegewissenschaft (IPW) der Universität Bielefeld. Er promovierte in Bielefeld an der Fakultät für Gesundheitswissenschaften im Jahr 2004 und wurde im gleichen Jahr zum Geschäftsführer des Instituts ernannt. Diese Funktion nimmt er bis heute wahr. Seitdem hat er zahlreiche Forschungsvorhaben im Bereich der Pflege koordiniert. In den letzten Jahren konzentrierten sich seine Aktivitäten auf Fragen der Einschätzung von Pflegebedürftigkeit und der Beurteilung der Versorgungsqualität in der Langzeitpflege. Verschiedene seiner Arbeitsergebnisse sind in die ab 2015 einsetzenden Pflegereformen eingeflossen.