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Pressemitteilungen

Neue Professor*innen an der Universität Bielefeld (Nr. 25/2024)

Veröffentlicht am 5. April 2024, 13:09 Uhr

Im Wintersemester 2023/2024 sind vier Professorinnen und elf Professoren an die Universität Bielefeld berufen worden. Sie arbeiten beispielsweise in den Bereichen Algorithmische Chemieinformatik, Mathematik und ihre Didaktik sowie Management in Diakonie und Sozialwirtschaft. Zwei Professuren für Allgemein- und Viszeralchirurgie wurden am Universitätsklinikum OWL der Universität Bielefeld besetzt. Die neu berufene Kosmologin Professorin Dr. Cora Uhlemann hat einen Starting Grant des Europäischen Forschungsrates erhalten.

Professorin Dr. Anja Abendroth (42) ist im Dezember 2023 zur Professorin für Sozialstrukturanalyse an der Fakultät für Soziologie ernannt worden. Zu ihren aktuellen Forschungsschwerpunkten gehören Auswirkungen der Digitalisierung der Arbeitswelt auf Gratifikationen und Belastungen von Erwerbstätigen. Dabei soll herausgearbeitet werden, inwiefern sich bestehende Ungleichheiten, zum Beispiel entlang von Geschlecht, in der Digitalisierung von Arbeit bestätigen und welche Rolle betriebliche und wohlfahrtsstaatliche Rahmenbedingungen spielen. Anja-Kristin Abendroth studierte Soziologie an der Universität Bielefeld und promovierte 2013 an der Universität Utrecht (Niederlande). Sie war wissenschaftliche Mitarbeiterin im Sonderforschungsbereich 882 „Von Heterogenitäten zu Ungleichheiten“. Zuletzt war sie Juniorporfessorin für „Technischen und Sozialen Wandel“ im Arbeitsbereich Sozialstruktur und Soziale Ungleichheit der Universität Bielefeld sowie im NRW geförderten Forschungsschwerpunkt „Digitale Zukunft“.

Prof. Dr. Marcel Binnenbösel (46) wurde im März zum Universitätsprofessor für das Fach Allgemein- und Viszeralchirurgie berufen. Zeitgleich wurde Binnebösel zum Direktor der Universitätsklinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie am Campus Klinikum Bielefeld ernannt. Binnebösel engagiert sich am Klinikum Bielefeld für die stetige Weiterentwicklung der Krebsmedizin. Sein wissenschaftlicher Fokus liegt in der Prädiktion und Prognose von endokrinen und viszeralonkologischen Krankheitsbildern.
Binnebösel hat in Köln, Bern und Malmö Medizin studiert und dort auch promoviert. Die klinische und wissenschaftliche Weiterbildung erfolgte an der RWTH in Aachen. In der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie erlangte Binnebösel die Facharztbezeichnungen für Chirurgie, Viszeralchirurgie und die Zusatzbezeichnung Spezielle Viszeralchirurgie. Nach der Habilitation wurde er zum außerplanmäßigen Professor ernannt. Im Jahr 2018 wechselte Binnebösel an das Klinikum Bielefeld Mitte und übernahm als Chefarzt die Leitung der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie. Er ist stellvertretender ärztlicher Direktor und Mitglied der Fachsektion Viszeralchirurgie der Akademie für medizinische Fortbildung der Ärztekammer Westfalen-Lippe und der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe.

Professorin Dr. Tine Haubner
(40) wurde im März als Juniorprofessorin für Qualitative Methoden an die Fakultät für Gesundheitswissenschaften berufen. Die qualitative Arbeits- und Ungleichheitsforschung bildet den Schwerpunkt ihrer Forschungs- und Lehrtätigkeiten. Konkret geht es ihr um die qualitativ-empirische Erforschung des Wandels gesellschaftlicher Reproduktionsbedingungen. Tine Haubner absolvierte ein Studium der Soziologie, Philosophie und Psychologie an der Friedrich-Schiller-Universität Jena und promovierte dort 2016 mit einer Arbeit zur sozialpolitischen Indienstnahme informeller Altenpflege in Deutschland. Die Arbeit wurde mit dem Dissertationspreis der Deutschen Gesellschaft für Soziologie ausgezeichnet. Es folgten Tätigkeiten als wissenschaftliche Mitarbeiterin am soziologischen Institut in Jena und Kassel und als Vertretungsprofessorin am soziologischen Institut in Chemnitz. Forschungsaufenthalte führten sie nach Paris (Frankreich), Peking (China) und Pennsylvania (USA).

Professor Dr. Fabian Hebestreit (34) ist im Januar 2024 zum Professor für Mathematik ernannt worden. Sein Forschungsschwerpunkt liegt in der Homotopietheorie, im Grenzgebiet zwischen Topologie und Algebra. Diese entstand ursprünglich zu Beginn des letzten Jahrhunderts als eine Art Deformationsgeometrie und hat sich insbesondere seit der Jahrtausendwende zu einem wichtigen Hilfsmittel in anderen Bereichen der Mathematik entwickelt, etwa mit wichtigen Beiträgen zum algebraischen Studium von Zahlsystemen und Symmetriegruppen. Nach dem Diplom in seiner Heimatstadt Osnabrück 2010, promovierte Fabian Hebestreit 2014 in Münster und habilitierte 2022 in Bonn. Desweiteren verbrachte er ein Jahr an der University of Notre Dame (USA) und ein weiteres an der Universität Münster. Weitere Stationen waren die Universitäten in Augsburg, Cambridge (Großbritannien), Kopenhagen (Dänemark) und Stockholm (Schweden). Zuletzt war als Dozent in Aberdeen (Schottland) tätig.
 
Professor Dr. Tobias Hecker (39) ist im Oktober 2023 zum Professor für Klinische Psychologie und Gewaltforschung an der Fakultät für Psychologie und Sportwissenschaft ernannt worden. Ebenfalls im Oktober ist er zum Stellvertretenden Wissenschaftlichen Direktor des Institut für Interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung (IKG) gewählt worden. Dort leitet er eine Emmy Noether-Nachwuchsgruppe zu Folgen und Prävention von Gewalt gegen Kinder. Hecker hat Psychologie an der Philipps-Universität Marburg und der Universität Aarhus (Dänemark) studiert und promovierte an der Universität Konstanz. Als Postdoc an den Universitäten Zürich (2015-2016) und Bielefeld (2016-2020) beschäftige er sich mit Auswirkungen von Trauma, Gewalt und Migration. Von 2020 bis zu seiner Berufung auf die W3-Professor war er Mitglied des Jungen Kollegs der NRW Akademie der Wissenschaften und der Künste NRW. Er ist Senior Consulting Editor der APA-Zeitschrift Psychology of Violence.


Professor Dr. Julian Hinz
(36) ist seit November 2023 Professor für Internationale Volkswirtschaftslehre an der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften. Er forscht zu internationalem Handel, Migration und angewandter Ökonometrie. Er leitet zudem das Forschungszentrum Handelspolitik am Kieler Institut für Weltwirtschaft. Bevor er an die Universität Bielefeld kam, war er Vertretungsprofessor am Institut für Wettbewerbsökonomie (DICE) der Universität Düsseldorf, Postdoc am Institut für Weltwirtschaft in Kiel und Fellow am Kiel Centre for Globalization. In den Jahren 2018 und 2019 war er Max-Weber-Stipendiat am Europäischen Hochschulinstitut in Florenz (Italien). Seine Promotion in Volkswirtschaftslehre erwarb er an der Paris School of Economics und der Université Paris 1 Panthéon-Sorbonne (Frankreich). Zuletzt war er Juniorprofessor an der Universität Bielefeld.

Professor Dr. Jens Höppner
(50) hat den Ruf der Universität Bielefeld auf die Professur für All-gemein- und Viszeralchirurgie zum 1. März 2024 angenommen und übernimmt die Leitung der Universitätsklinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie am Klinikum Lippe. Der erfahrene Chi-rurg ist Facharzt für Chirurgie, Facharzt für Viszeralchirurgie und Europäischer Facharzt für Chirurgische Onkologie (EBSQ Surgical Oncology). An den Klinikstandort Detmold des Universi-tätsklinikums OWL bringt der neue Klinikdirektor vor allem seine Expertise im Bereich der Tu-morchirurgie und der Anwendung minimal invasiver und robotisch assistierter Operationstechniken mit.
Höppner ist gebürtiger Bremer und studierte Humanmedizin in Hamburg, Zürich und San Francisco. Er war zuvor unter anderem an der Medizinischen Hochschule Hannover und am Universitätsklinikum Freiburg tätig. Zuletzt war er Stellvertretender Direktor der Klinik für Chi-rurgie am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein am Campus Lübeck.


Professor Dr. Joseph Hoffman (52) wurde im März 2024 auf die Professur für evolutionäre Populationsgenetik an der Fakultät für Biologie berufen. Er ist Leiter der Arbeitsgruppe Molekulare Verhaltensökologie und hat auch einen PhD in Evolutionsgenetik von der Universität Cambridge (Großbritannien). Seine Forschung konzentriert sich auf die evolutionäre, ökologische und naturschutzfachliche Genetik von Wildpopulationen. Er untersucht mit Hilfe modernster populationsgenomischer Ansätze die grundlegenden Prozesse, die die genetische Vielfalt und die Reaktionen auf Umweltveränderungen bestimmen. Darüber hinaus ist Hoffman Honorary Fellow beim British Antarctic Survey und Mitglied des Joint Institute for Individualisation in a Changing Environment (JICE).


Professor Dr. Daniel Merkle
(52) ist seit Dezember 2023 Professor für Algorithmische Chemieinformatik an der Technischen Fakultät. In seiner Forschung entwickelt er interdisziplinäre Ansätze um komplexe Fragestellungen in Chemie, Biologie und Gesundheit anzugehen.  Er hat an der Universität Karlsruhe (TH) Informatik studiert und im Bereich Effiziente Algorithmen promoviert. Nach seiner Zeit als wissenschaftlicher Assistent an der Universität in Leipzig forschte er an der Syddansk Universitet (Dänemark) und etablierte dort die Arbeitsgruppe Algorithmische Chemieinformatik. Er hatte währenddessen Forschungsaufenthalte an der Universität Wien (Österreich) und an der Harvard Medical School (USA). Er ist Koordinator eines EU Doctoral Networks (TACsy) und Leiter eines Projektes der Novo Nordisk Foundation (MATOMIC).


Professor Dr. Helge Rhodin
(37) arbeitet seit März 2024 an der Technischen Fakultät der Universität Bielefeld und leitet dort die Forschungsgruppe „Visual AI for Extended Reality“, welche 3D-Computervision, maschinelles Lernen und Computergrafik erforscht. Die neuesten AR-Geräte (Augmented Reality) bieten exzellente Anzeigemöglichkeiten, die Helge Rhodin und sein Team mit Rekonstruktionsalgorithmen nützlich machen möchten. Zuvor war er Assistant Professor an der University of British Columbia (Kanada) und Postdoktorand an der École polytechnique fédérale de Lausanne (Schweiz). Seine Promotion erlangte er 2016 an der Universität des Saarlandes, als Wissenschaftler am Max-Planck-Institut für Informatik.


Professor Dr. Alexander Salle
(40) hat im Februar 2024 die Professur für Mathematik und ihre Didaktik an der Fakultät für Mathematik angetreten. Er forscht zu vorstellungsorientiertem Mathematiklernen, zur Analyse von Lern- und Denkprozessen aus multimodaler Perspektive und zum Einbezug digitaler Werkzeuge in den Mathematikunterricht. Sein Studium an der Universität Bielefeld schloss Alexander Salle mit einem Bachelor für das gymnasiale Lehramt im Fach Mathematik und dem Mathematikdiplom ab. Nach seiner Promotion im Bereich des Mathematiklernens in der frühen Sekundarstufe I, unterrichtete er unter anderem ein Jahr am Berufskolleg Tor 6, bevor er auf eine Juniorprofessur für Mathematikdidaktik an die Universität Osnabrück wechselte.

Professorin Dr. Cora Uhlemann ist im März 2024 zur Professorin für Kosmologie an der Fakultät für Physik ernannt worden. Ihr Forschungsschwerpunkt ist die Beschreibung und Analyse der großräumigen Struktur des Universums, Milliarden von Galaxien angeordnet entlang eines Skeletts dunkler Materie. Mit Beobachtungen des Euclid Weltraumteleskops will sie mehr über die Zusammensetzung unseres Universums lernen. Nach Abschluss ihres Physikstudiums promovierte sie 2015 in Kosmologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Sie war Postdoc am Delta Institute for Theoretical Physics in Utrecht (Niederlande) und am Stephen Hawking Centre for Theoretical Cosmology kombiniert mit einem Junior Research Fellowship am Fitzwilliam College in Cambridge (Großbritannien). Zuletzt war sie Reader (Assoziierter Professor) an der Newcastle University (Großbritannien).

Professor Dr. Michael Wittland (42) ist seit Februar 2024 Professor für Management in Diakonie und Sozialwirtschaft mit dem Schwerpunkt Betriebswirtschaftslehre am Institut für Diakoniewissenschaft und Diakoniemanagement (IDWM) der Fakultät für Geschichtswissenschaft, Philosophie und Theologie. Der Wirtschaftswissenschaftler untersucht, wie Management die Erreichung multipler Ziele in Einrichtungen im Gesundheits- und Sozialwesen beeinflussen kann. Im Zentrum seiner Forschung stehen Fragen gelingender Zusammenarbeit und förderlicher Strukturen, Prozesse und Rahmenbedingungen. Seine Promotion erfolgte 2013 an der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität zu Köln. Bis 2016 war er dort als Akademischer Rat tätig. 2016 wurde er als Professor für Management im Gesundheitswesen an die Hochschule Hannover berufen.

Professorin Dr. Sina Zarrieß (39) ist seit Dezember 2023 Professorin für Computerlinguistik an der Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft. Sie erforscht natürliche Sprache mit Verfahren der Informatik, besonders mit Methoden des maschinellen Lernens. Ziel ist es, Systeme zu entwickeln, die sprachliche Äußerungen in Texten und Dialogen verstehen oder selber produzieren, um dabei herauszufinden, was Menschen eigentlich tun, wenn Sie miteinander reden. Sina Zarrieß hat in Potsdam und Toulouse (Frankreich) studiert und an der Universität Stuttgart promoviert. Als Postdoc kam sie das erste Mal nach Bielefeld, trat dann eine Juniorprofessur an der Universität Jena an und kehrte dann an die Universität Bielefeld zurück.    

                                    
Professor Dr. Martin Koch (49) ist seit Februar 2024 außerplanmäßiger Professor im Arbeitsbereich Politik und Gesellschaft an der Fakultät für Soziologie. Nach einem Lehramtsstudium (Mathematik und Sozialwissenschaften) wurde er 2007 an der Fakultät für Soziologie promoviert, wo er 2016 nach Forschungsaufenthalten in Helsinki und Ottawa sowie einer Vertretungsprofessur (Universität Potsdam) habilitiert wurde. Seine Forschungstätigkeiten sind vor allem in den Internationalen Beziehungen und der Internationalen Politischen Soziologie zu verorten. In seiner Forschung beschäftigt er sich schwerpunktmäßig mit internationalen Organisationen und Gruppen, um deren Beitrag zur globalen Ordnungsbildung genauer auszuloten.            

Dr. Tilman Reichling (42), Rechtsanwalt und Fachanwalt für Strafrecht, wurde im November 2023 zum Honorarprofessor der Universität Bielefeld ernannt. Er hat an der Fakultät für Rechtswissenschaft der Universität Bielefeld studiert und wurde dort auch promoviert; seit dem Jahr 2011 ist er als Rechtsanwalt mit dezidiert wirtschafts- und steuerstrafrechtlicher Ausrichtung tätig. Nach Stationen in namhaften, auf Strafrecht spezialisierten Kanzleien, gründete er im Jahr 2022 die Kanzlei Reichling Corsten in Frankfurt am Main. Neben seiner praktischen Tätigkeit publiziert Tilman Reichling auf den Gebieten des Wirtschafts- und Steuerstrafrechts sowie des Strafprozessrechts und ist unter anderen Mitherausgeber des Heidelberger Kommentars zum Steuerstrafrecht. Der Fakultät für Rechtswissenschaft ist er langjährig verbunden und bietet regelmäßig Lehrveranstaltungen zum Steuerstrafrecht sowie zur Methodik der Strafverteidigung an.

Das Bildmaterial ist hier abrufbar. Weitere Meldungen unter:
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