Pressemitteilungen
Neue Professor*innen an der Universität
(Nr.39/2025) Im Wintersemester 2024/2025 sind sechs Professorinnen und fünf Professoren an die Universität Bielefeld berufen worden. Sie arbeiten beispielsweise in den Bereichen nachhaltige Künstliche Intelligenz, Sozial- und Gender-Epidemiologie und Astrophysik. Am Universitätsklinikum OWL der Universität Bielefeld wurden Professuren in den Bereichen Ambulante Psychosoziale Medizin, Innere Medizin, Pneumologie und internistische Intensivmedizin, Notfallmedizin und Dermatologie besetzt.
Professor Dr. Irfan Glogic (36) wurde im Oktober 2024 als Juniorprofeesor für Mathematik berufen. In seiner Forschung beschäftigt er sich mit der Analyse von nichtlinearen partiellen Differentialgleichungen, die als mathematische Modelle für Naturphänomene dienen. Sein besonderer Fokus liegt auf dem Problem der Singularitätsbildung. Mit ihr können radikale Prozesse in der Natur mathematisch beschrieben werden, zum Beispiel das Brechen von Wasserwellen oder die Implosion eines Sterns. Irfan Glogic promovierte 2018 an der Ohio State University (USA). Für seine Forschungsarbeit als Doktorand wurde er 2017 mit dem Presidential Fellowship der Ohio State University ausgezeichnet. Anschließend wechselte er als Postdoc an die Universität Wien (Österreich). Seine Arbeit wurde dort durch Forschungsstipendien des Österreichischen Wissenschaftsfonds (FWF) unterstützt.
Professor Dr. David Kappel (40) ist seit November 2024 Juniorprofessor für Nachhaltige Künstliche Intelligenz (KI) am Center for Cognitive Interaction Technology (CITEC). Seine Forschung konzentriert sich auf effiziente KI. Moderne KI-Anwendungen können komplexe Aufgaben bewältigen und erreichen die Leistungsfähigkeit von biologischen Gehirnen. Im Gegensatz zu biologischen Gehirnen verbrauchen künstliche neuronale Netze jedoch enorme Mengen an Energie und Trainingsdaten. David Kappel untersucht die Mechanismen, die diese Effizienz biologischer Gehirne ermöglichen und entwickelt neue Ansätze zur deutlichen Reduzierung des Energieverbrauchs durch den Einsatz biologisch inspirierter KI-Modelle. Zuvor forschte er an der Ruhr-Universität Bochum, der Technischen Universität Dresden und der Universität Göttingen. 2018 promovierte er in Informatik an der Technischen Universität Graz (Österreich).
Professorin Dr. Katja Kölkebeck (47) wurde im Oktober zur Universitätsprofessorin für Ambulante Psychosoziale Medizin an der Medizinischen Fakultät OWL der Universität ernannt und hat die Ärztliche Leitung der Psychiatrischen Institutsambulanz der Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie am Evangelischen Klinikum Bethel (EvKB) übernommen. Nach akademischen Stationen in Münster und Japan war Katja Kölkebeck zuletzt als Oberärztin und Universitätsprofessorin an der LVR-Universitätsklinik Essen tätig. Zusammen mit ihrer Arbeitsgruppe Psychopathologische Forschung erforschte sie dort soziale Interaktionsstörungen bei psychischen Erkrankungen. Klinisch leitete sie neben einer Schwerpunktstation für Depressionen die Diagnostikambulanz für Autismusspektrumstörungen. Ihre wissenschaftlichen Schwerpunkte liegen in der Behandlung von Patient*innen mit Schizophrenien, Angsterkrankungen, Depressionen und Autismusspektrumstörungen. Ihr besonderes Interesse liegt außerdem in der Erforschung der Unterschiede zwischen westlichen und ostasiatischen Kulturen in Bezug auf das Sozialverhalten und die Emotionsverarbeitung.
Professor Dr. Philipp Moritz Lepper (49) wurde im Februar 2025 zum Universitätsprofessor für das Fach Innere Medizin, Pneumologie und internistische Intensivmedizin an der Medizinischen Fakultät OWL der Universität Bielefeld berufen. Zugleich übernimmt er die Leitung der Klinik für Innere Medizin, Pneumologie und internistische Intensivmedizin am Evangelischen Klinikum Bethel (EvKB). Seine Facharztausbildung Innere Medizin und Pneumologie absolvierte er am Universitätsklinikum Ulm, dem Inselspital Bern (Schweiz) und dem Universitätsklinikum des Saarlandes (UKS). Dort war Lepper lange Jahre Leitender Oberarzt und Leiter des Bereichs Intensivmedizin der Pneumologie. Als Allrounder führt er die Zusatzbezeichnungen Internistische Intensivmedizin, Notfallmedizin, Infektiologie, Palliativmedizin, Schlafmedizin, Transplantationsmedizin und Klinische Akut- und Notfallmedizin. Für Patient*innen mit akutem Lungenversagen will er das Betheler Universitätsklinikum gemeinsam mit allen Intensivmediziner*innen am EvKB zu einem international sichtbaren Behandlungszentrum entwickeln.
Professorin Dr. Nicole Masanek (51) ist seit Februar 2025 Professorin für Didaktik der deutschen Literatur an der Fakultät für Liguistik und Literaturwissenschaft. Weitere Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich des diversitätsorientierten Literaturunterrichts, der Kinder- und Jugendliteratur sowie der Förderung und Entwicklung von Lesekompetenz. Nicole Masanek ist Mitherausgeberin der Zeitschrift Praxis Deutsch sowie der DFG-geförderten Online-Publikationsreihe SLLD-B. Nach einem Studium der Germanistik, Geschichte und Erziehungswissenschaft in Hamburg und London (Großbritannien), promovierte sie 2003 mit einer literaturwissenschaftlichen Dissertation an der Universität Hamburg. In ihrer Habilitation beschäftigte sie sich mit der Genese der Professionalisierung von Lehramtsstudierenden, wobei sie besonders an Fragen des Theorie-Praxis-Transfers sowie der Vernetzung professionellen Wissens interessiert war. 2020 war sie für einen Forschungsaufenthalt an der Macquarie Universität in Sydney (Australien).
Professorin Dr. Céline Miani (42) wurde im Oktober 2024 auf die Professur Sozial- und Gender-Epidemiologie an die Fakultät für Gesundheitswissenschaften berufen. Ihr übergeordnetes Ziel ist es, die Verwendung von Gender-Konzepten über die Sozialepidemiologie hinaus auszuweiten und auf diese Weise schädliche Geschlechternormen und gesundheitliche Ungleichheiten zu bekämpfen. 2023 erhielt sie einen ERC Starting Grant zur Erforschung von Gewalterfahrungen in der gynäkologischen Versorgung in Deutschland. Im Oktober 2024 wurde sie mit dem Rita Süssmuth-Forschungspreis des Landes Nordrhein-Westfalen ausgezeichnet. Céline Miani studierte an der École Normale Supérieure und der Paris School of Economics (Frankreich). Sie forschte sechs Jahre in Großbritannien, an der Universität Cambridge und bei RAND Europe im Bereich Gesundheitsversorgung und -politik und promovierte 2017 an der Universität Bielefeld.
Professor Dr. Alessandro Ridolfi (36) ist seit Oktober 2024 Juniorprofessor für Astrophysik an der Fakultät für Physik und leitet die Forschungsgruppe Radioastronomie an der Fakultät für Physik. Sein Forschungsschwerpunkt liegt auf der Untersuchung von Radiopulsaren, extremen astrophysikalischen Objekten, die sich wie hochpräzise kosmische Uhren verhalten und für eine Vielzahl von astrophysikalischen und fundamentalphysikalischen Experimenten genutzt werden können. Sein Spezialgebiet ist die Suche und wissenschaftliche Nutzung von Pulsaren in Kugelsternhaufen, wobei er die größten und empfindlichsten Radioteleskope der Welt einsetzt. Alessandro Ridolfi promovierte 2017 an der Universität Bonn und arbeitete anschließend mehrere Jahre als Postdoc am Astronomischen Observatorium von Cagliari (Italien) bevor er an die Universität Bielefeld wechselte.
Professor Dr. Markus Roessler (61) wurde im Oktober 2024 zum Professor für Notfallmedizin an die Medizinische Fakultät der Universitätsklinik OWL der Universität Bielefeld berufen. Gleichzeitig übernahm er die Zentrumsleitung für Anästhesiologie, operative Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie am Klinikum Bielefeld. Markus Roessler ist Facharzt für Anästhesiologie und erwarb die Zusatzqualifikationen Notfallmedizin, Spezielle Schmerztherapie, Intensivmedizin, Palliativmedizin und Qualitätsmanagement. In der Klinik für Anästhesiologie an der Georg-August-Universität Göttingen übernahm er bereits im Jahr 2001 die Leitung für den Bereich Notfallmedizin und war in dieser Funktion auch ärztlicher Leiter des Rettungsdienstes und des Rettungshubschraubers Christoph 44. Im Jahr 2013 erhielt er die Lehrerlaubnis (venia legendi) für das Fach Anästhesiologie und ist seit dem Jahr 2023 außerplanmäßiger Professor an der Georg-August-Universität Göttingen. Er gründete in Göttingen das erste Kurszentrum des European Resuscitation Council in Deutschland und ist Gründungsmitglied des German Resuscitation Council (GRC).
Professorin Dr. Sina Schürer (46) lehrt und forscht seit Oktober 2024 als Professorin für Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt schulische Inklusion und emotional-soziale Entwicklungsförderung. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich der sozialen Partizipation in inklusiven Settings. Aktuell untersucht sie zudem den Übergang von der Grundschule auf die weiterführende Schule bei Kindern mit sonderpädagogischem Förderbedarf. Sina Schürer studierte Lehramt für die Primarstufe an der Universität Dortmund und Psychologie an der Universität Bochum. Nach zehn Jahren in der Schulpraxis an verschiedenen Grundschulen, unter anderem als Konrektorin, wechselte sie an die Universität Münster – zunächst als abgeordnete Lehrerin, später als Akademische (Ober-)Rätin. Dort promovierte sie zum Einfluss von Gruppenkohäsion auf die soziale Partizipation von Schüler*innen in inklusiven Lernumgebungen.
Professorin Dr. Selma Ugurel (53) hat ihre Professur für Dermatologie am Universitätsklinikum OWL zum März 2025 angetreten. Gleichzeitig übernimmt die Expertin auf dem Gebiet der Dermato-Onkologie und translationalen Hautkrebsforschung als neue Chefärztin die Leitung der Universitätsklinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie am Standort Rosenhöhe. In ihrer wissenschaftlichen Arbeit erforscht sie innovative Therapieformen für Hautkrebspatienten, insbesondere im Bereich der Immuntherapie und der zielgerichteten Therapie. Nach ihrem Medizinstudium an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf und der RWTH Aachen absolvierte sie ihre Facharztausbildung für Dermatologie und Venerologie am Universitätsklinikum Homburg/Saar. Sie war als Oberärztin an den Universitätskliniken Mannheim, Würzburg und Essen tätig Ihre klinische Expertise umfasst die Zusatzbezeichnungen „Medikamentöse Tumortherapie“ sowie „Allergologie“. Sie fungiert als Gutachterin für Forschungsprojekte sowie klinische Studien und ist Preisträgerin diverser Auszeichnungen in ihrem Fachgebiet, wie beispielsweise dem Deutschen Hautkrebspreis.
Professor Dirk Krüger, Ph.D. (54) ist seit Januar 2025 außerplanmäßiger Professor an der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften. Mit seinem Forschungsschwerpunkt in der Makroökonomik wird er die Fakultät künftig in Lehre und Forschung bereichern. Dirk Krüger war zuvor „Walter H. and Leonore C. Annenberg Professor in the Social Sciences“ an der University of Pennsylvania in den USA. In seiner Forschung beschäftigt er sich unter anderem mit Konsumverhalten, wirtschaftlicher Ungleichheit und den Auswirkungen fiskalpolitischer Maßnahmen auf nationale Volkswirtschaften. Krüger ist Herausgeber renommierter Journals wie der International Economic Review. Er studierte an der Universität Bielefeld und erwarb 1995 sein Diplom in VWL.
Professor Dr. Michael Schwake (54) wurde im März 2025 zum außerplanmäßigen Professor an der Fakultät für Chemie ernannt. Er leitet seit Februar 2013 eine Forschungsgruppe im Arbeitsbereich Biochemie III an der Fakultät für Chemie der Universität Bielefeld, der von Professorin Dr. Gabriele Fischer von Mollard geleitet wird. Er forschte am Institut für Biochemie der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, an der Stanford University (USA) und mit einem Heisenberg-Stipendium der DFG an der Northwestern University (USA). Schwake promovierte 2001 am Zentrum für molekulare Neurobiologie Hamburg und habilitierte 2007 an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. Mit seiner Arbeitsgruppe untersucht er ursächliche Gene für vererbte neurologische und muskuläre Erkrankungen und ihre molekularen Pathologien, die in vielen Fällen auch für verwandte sporadische Krankheiten relevant sind.
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