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Molekulare Systembiologie - Workshop zur Computersimulation biologischer Systeme am Zentrum für interdisziplinäre Forschung (Nr. 97/2006)
Unter Leitung Leitung von Norbert Sewald, Dario Anselmetti, Wolf-Jürgen Beyn, Karsten Niehaus und Jens Stoye (alle Bielefeld) findet vom 6. bis 9. Juni am Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF) der Universität Bielefeld ein Workshop zum Thema "Molekulare Systembiologie" statt.
Unter molekularer Systembiologie versteht man das quantitative Verständnis komplexer, kontrollierter biologischer Prozesse auf der zellulären Ebene und deren Wechselspiel untereinander. Dies setzt ein tiefes Verständnis des Verhältnisses zwischen der molekularen Struktur, den ablaufenden molekularen Prozessen, deren Mechanismen und der übergeordneten funktionellen Information der unterschiedlichen, genetisch programmierten und regulierten Netzwerke eines lebenden Organismus (System) voraus. Dieser integrative Ansatz der Systembiologie wird unter Ausnützung verschiedener interdisziplinärer Aspekte, Know-how und Ressourcen aus Biologie, (Bio-) Informatik, (Nano-) Physik, (Bio-) Chemie, (Bio-) Mathematik, Medizin und Ingenieurswissenschaften die quantitative real-time-Beschreibung der relevanten, nichtlinearen zellphysiologischen Reaktionsmechanismen und -wege ermöglichen. An deren Ende steht als ultimatives Ziel die Generierung von zellulären Computermodellen, die solche biologischen Systeme in silico simulieren. Neben der integralen Analytik eines ganzen zellulären Organismus auf allen unterschiedlichen Organisationsebenen (Genom, Transkripton, Proteom, Metabolom) lassen sich beispielsweise in Zukunft Voraussagen darüber machen, wie ein solches komplexes System auf eine Störung reagieren würde und worauf sich die >Robustheit des Lebens< gründet. Durch diese neuen systembiologischen Strategien erhofft man sich aber auch neue Einsichten in die systematische quantitative Proteinanalyse, die für die Diagnose von Krankheiten (personalized medicine) bedeutsam sind, und in die Identifizierung kritischer Komponenten eines regulatorischen Reaktionspfades als Ziele für neue pharmakologische Wirksubstanzen.
Weitere Informationen unter:
http://www.uni-bielefeld.de/ZIF/AG/2006/06-06-Sewald.html
Kontakt:
Prof. Dr. Norbert Sewald, Tel.: +49/521/106-2051; E-Mail: norbert.sewald@uni-bielefeld.de
Tagungsbüro des ZiF, Tel.: +49/521/106-2769; Fax: +49/521/106-6024; E-Mail: Trixi.Valentin@uni-bielefeld.de