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Individualisierung im Wandel
Symposium erforscht Lebensübergänge bei Mensch und Tier
(Nr. 29/2025) Das vierte Individualisation Symposium, organisiert vom Joint Institute for Individualisation in a Changing Environment (JICE), dem Verbundprojekt InChangE und dem Transregio-Sonderforschungsbereich 212, nimmt Lebensübergänge in den Blick. Im Zentrum steht die Frage, wie Individuen – sowohl Menschen als auch Tiere – biologische, psychologische und soziale Wendepunkte erleben und bewältigen. Die Veranstaltung bringt führende Wissenschaftler*innen aus Natur-, Geistes- und Sozialwissenschaften am 25. März im Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF) an der Universität Bielefeld zusammen und eröffnet neue Perspektiven auf Individualisierung.
„Individuen sind in ständiger Veränderung – nicht nur Menschen, sondern auch Tiere. Mit diesem Symposium möchten wir neue wissenschaftliche Perspektiven aufzeigen, wie Übergangsphasen unser Leben formen und welche Mechanismen dabei eine Rolle spielen“, sagt die Bielefelder Professorin Dr. Barbara Caspers, Direktorin des JICE.
Ein Highlight des Symposiums ist der Vortrag von Dr. Barbara Natterson-Horowitz (Harvard University/UCLA). Die Kardiologin und Evolutionsbiologin untersucht, wie Erkenntnisse aus der Tierwelt helfen können, menschliche Gesundheitsprobleme besser zu verstehen – von emotionalen Schwankungen bis hin zu chronischen Erkrankungen. Ihr Vortrag „The Moody Animal: The Ancient Origins of ‚Ups and Downs‘“ („Das launische Tier: Die antiken Ursprünge von ‚Höhen und Tiefen‘“) zeigt, dass Stimmungsschwankungen keine rein menschliche Erscheinung, sondern tief in der Evolution verwurzelt sind.
Professor Dr. Michael H. Goldstein (Cornell University) beleuchtet mit seinem Vortrag „From Birds to Words“ („Von Vögeln zu Wörtern“) die Entwicklung von Kommunikation. Durch vergleichende Studien an Singvögeln und menschlichen Säuglingen zeigt er, wie soziale Interaktionen den Spracherwerb beeinflussen und welche Parallelen es zwischen Vogelgesang und menschlicher Sprache gibt.
Vorträge und Diskussionsrunden
Neben diesen Keynotes stehen weitere spannende Vorträge und Diskussionsrunden auf dem Programm. Professorin Dr. Ingela Alger (Toulouse School of Economics) erforscht, wie evolutionäre Mechanismen die Ressourcenverteilung in Familien beeinflussen. Camilla Cenni, PhD, (Universität Mannheim) untersucht individuelle Unterschiede im Werkzeuggebrauch bei Primaten und deren Bedeutung für die kulturelle Evolution. Dr. Maria Moiron (Universität Bielefeld) betrachtet, wie Umweltveränderungen das Verhalten von Wildtierpopulationen prägen.
Dr. Bastian Mönkediek (Universität Bielefeld) bringt eine soziologische Perspektive ein und zeigt auf, wie genetische und soziale Faktoren das individuelle Leben beeinflussen. Seine Forschung im Rahmen des Deutschen Zwillingsfamilienpanels „TwinLife“ liefert neue Erkenntnisse über soziale Ungleichheiten und deren Entwicklung im Lebensverlauf. Mönkediek betont: „Das interdisziplinäre Gespräch ist entscheidend, um Individualisierung besser zu verstehen. Indem wir bei dem Symposium Forschung zu Mensch und Tier zusammenbringen, eröffnen wir neue Möglichkeiten, um biologische, psychologische und soziale Entwicklungen ganzheitlich zu betrachten.“
Die Teilnahme ist kostenlos. Um vorherige Anmeldung wird gebeten.
Weitere Informationen:
- Website des Joint Institute for Individualisation in a Changing Environment (JICE)
- Der SFB/TRR 212
- Das Projekt InChangE
- Website zur Veranstaltung
Kontakt:
Prof’in Dr. Barbara Caspers, Universität Bielefeld
Fakultät für Biologie / Verhaltensökologie
Telefon 0521 106-2194 (Sekretariat)
E-Mail: barbara.caspers@uni-bielefeld.de
Das Bildmaterial ist hier abrufbar.