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Haben sich die großen Theorien überlebt? (Nr. 110/2019)
Jubiläumskonferenz der Universität Bielefeld am 14. und 15. November
Ob Relativitätstheorie, Systemtheorie oder Spieltheorie: Große Theorien sind bis heute das Aushängeschild der Wissenschaft. Werden Sie von Analysen aus der Big-Data-Forschung abgelöst? Damit beschäftigt sich die Konferenz zum 50-jährigen Bestehen der Universität Bielefeld am 14. und 15. November. Ihr Titel: „Die theoretische Universität im Zeitalter der Daten. Haben sich die großen Theorien überlebt?“
Wie sich die Haltung zu Theorien durch Big-Data-Forschung verändert
Heutige Technologie macht es möglich, riesige Datenmengen zu speichern und in kurzer Zeit zu analysieren. Das wirkt sich auf die Arbeit in der Wissenschaft aus. Seit Jahren arbeiten die unterschiedlichen Disziplinen verstärkt mit Big Data. Forschende werten große Datenmengen automatisiert aus, um Phänomene zu erklären. „Großtheorien, aber auch Theorien mittlerer Reichweite wurden schon immer in Frage gestellt. Die Kritik hat nun aber eine ganz andere Qualität erreicht. Die Digitalisierung kann die Grundlagen der Wissenschaften verändern. Daher thematisieren wir, wie sich die Big-Data-Forschung quer durch alle Disziplinen auf die Praxis der Theoriebildung und auf die Haltung zu Theorien auswirkt“, sagt Epple. „Werden die Phänomene unserer Welt künftig womöglich in erster Linie mit Datenanalysen statt Theorien erklärt? Oder ermöglicht Big Data neue Zugänge, durch die die Aussagen von Theorien präziser werden?“
Keynote-Vorträge und Diskussionen zur Zukunft der Theorien
In den Keynote-Vorträgen der Konferenz gehen zwei hochkarätige Persönlichkeiten aus der Forschung der Frage nach der Zukunft der Theorien nach: der Stringtheoretiker Professor Dr. Robbert Dijkgraaf (Institute for Advanced Study in Princeton, USA) am 14. November und die Wissenschaftsphilosophin Professorin Dr. Nancy Cartwright (Durham University, England, und University of California San Diego, USA) am 15. November.
Podiumsdiskussion zur Steuerung der Wissenschaft im Zeitalter der Daten
Ebenfalls auf dem Programm steht am 15. November eine Diskussionsrunde mit Vertreterinnen und Vertretern aus Politik und Wissenschaft. Sie diskutieren zum Thema „Wie die Wissenschaft im Zeitalter der Daten steuern? Good Governance vs. Ökonomisierung“. Zugesagt haben unter anderem Professor Dr. Dieter Imboden (Wissenschaftsmanager und emeritierter Umweltphysiker der ETH Zürich), Professorin Dr. Ada Pellert (Rektorin der FernUniversität Hagen, Mitglied des Digitalrats der Bundesregierung) und Professorin Dr. Eva Quante-Brandt (Bremer Wissenschaftssenatorin a.D. und langjährige Bildungs- und Wissenschaftspolitikerin).
Die Konferenz wendet sich an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aller Disziplinen. Eingeladen sind Forschende von deutschen sowie internationalen Universitäten und Hochschulen. Die Anmeldung ist kostenlos.
Im Vorfeld der Jubiläumskonferenz präsentieren und diskutieren Studierende ihre Forschungsprojekte auf der Konferenz „Student Research: Studierende machen Wissenschaft“.
Weitere Informationen:
Programm der Jubiläumskonferenz und Hinweise zur Anmeldung
Kontakt:
Prof.’in Dr. Angelika Epple, Universität Bielefeld
Vorsitzende des Scientific Board für das wissenschaftliche Jubiläumsprogramm
Telefon: 0521 106-3222
E-Mail: angelika.epple@uni-bielefeld.de