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Erfahren, was die „schweigende Mehrheit“ zu sagen hat
Neues ConflictA-Projekt im Wissenschaftsjahr 2025 − Zukunftsenergie
Wie kann die „schweigende Mehrheit“ der Gesellschaft stärker in die Energiewende einbezogen werden? Das Projekt WissKON entwickelt Empfehlungen für Kommunen. Es gehört zum bundesweiten Wissenschaftsjahr 2025 − Zukunftsenergie. Umgesetzt wird das Projekt von der Konfliktakademie „ConflictA“ an der Universität Bielefeld. Das Wissenschaftsjahr ist eine Initiative des Bundesministeriums für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR) gemeinsam mit Wissenschaft im Dialog (WiD).
Der Ausbau erneuerbarer Energien ist eine der größten gesellschaftlichen Herausforderungen. Obwohl die meisten Menschen den Ausbau unterstützen, kommt es gerade in Kommunen immer wieder auch zu Protesten und Konflikten. Die politische Antwort darauf lautet: mehr Beteiligung. Doch die bestehenden Beteiligungsformate erreichen viele Menschen nicht. Die Folge: eine kleine Gruppe aktiver Menschen dominiert die Debatte – obwohl sie nur einen geringen Teil der Bevölkerung abbildet.
WissKON erarbeitet Strategien, um jene anzusprechen, die bisher wenig oder gar nicht in politischen Entscheidungsprozessen vertreten sind. Das Projekt entwickelt praxistaugliche Empfehlungen für Personen, die in Kommunen Beteiligungen planen.
Dafür sucht das Projekt auch nach Vermittlungsansätzen in der Energiewende, die an die Lebenswelt der Menschen anknüpfen. Es geht in dem Projekt also um eine Schnittstelle von kommunaler Konfliktbearbeitung und gut verständlicher Wissenschaftskommunikation. Das verbirgt sich auch hinter der Abkürzung „WissKON“ – anstelle der sonst für Wissenschaftskommunikation häufig verwendeten Abkürzung „WissKOMM“.
Konflikte als Bestandteil demokratischer Aushandlung
Konflikte sollen in dem Projekt nicht als Hindernis, sondern als Chance vermittelt werden: Unterschiedliche Meinungen sind nicht gefährlich, sondern Ausdruck einer lebendigen Demokratie. „WissKON will Wege aufzeigen, wie konstruktiver Dialog gelingen kann – etwa durch Methoden aus der Dialog- und Konfliktforschung“, sagt Esther Rüßler, die das Projekt gemeinsam mit Heike Augustin koordiniert. Die Leitung von WissKON übernimmt Dr. Sonja Fücker. Langfristig soll das Projekt der ConflictA dazu beitragen, gesellschaftlichen Zusammenhalt zu stärken, Beteiligungsprozesse fairer zu gestalten und die Energiewende als ein Gemeinschaftsprojekt aller sichtbar zu machen.
Im Juni lädt das Projekt Expert*innen, unter anderem aus den Bereichen Wissenschaftskommunikation, Forschung, Beteiligung und Quartiersarbeit ein, um mit ihnen gemeinsam Empfehlungen zu entwickeln. Die Empfehlungen richten sich an Menschen, die Beteiligungsprozesse planen. Damit diese am Schluss auch praxistauglich sind, erprobt die ConflictA sie im Herbst selbst in Dialogveranstaltungen in Kommunen oder Nachbarschaften.
Talkshow bei Bielefelder Festival
Ein Höhepunkt des Projekts in Bielefeld wird eine Live-Talkshow am 1. Juli in der Bielefelder Innenstadt sein – Motto: „Bessere Energiewende durch mehr Mitsprache! Aber wie viel Beteiligung muss sein?“. Mit der britischen Künstler*innengruppe „The People Speak“ ergründen Projektmitglieder, was Bürger*innen zur Teilhabe motiviert oder davon abhält. Die Talkshow gehört zum Programm des Festivals „Denken.Fühlen.Handeln – Ein Zukunftsfestival für planetarische Gerechtigkeit“.
Wissenschaftsjahr 2025 – Zukunftsenergie
Das Wissenschaftsjahr 2025 widmet sich dem Thema Zukunftsenergie. Wie kann ein Energiemix aussehen, der sauber, verlässlich, bezahlbar und ressourcenschonend ist? Welche Technologien wurden bereits entwickelt und woran wird aktuell geforscht? Welche neuen Energiepartnerschaften braucht unser Land? Wie wird die Energieversorgung der Zukunft aussehen – und welche Auswirkungen hat sie auf die Gesellschaft?
Die Bedeutung der Forschung für die Erreichung einer klimaneutralen Energieversorgung in Wirtschaft und Gesellschaft steht im Mittelpunkt des Wissenschaftsjahres 2025. Energieforschung ist eine fachübergreifende, vielschichtige, kapitalintensive und strategische Aufgabe. Der Klimawandel, begrenzte Ressourcen und ein zugleich weltweit steigender Energiebedarf stellen Regierungen, Industrie und auch Bürgerinnen und Bürger vor neue Herausforderungen, die die Forschung adressiert. Das Wissenschaftsjahr 2025 – Zukunftsenergie lädt mit vielfältigen Angeboten dazu ein, Einblicke in Lösungsstrategien aus der Energieforschung zu gewinnen, die neuesten Innovationen und Erkenntnisse kennenzulernen und in den Austausch mit Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und Gesellschaft zu kommen.
Das Wissenschaftsjahr ist eine Initiative des Bundesministeriums für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR) gemeinsam mit Wissenschaft im Dialog (WiD).
Weitere Informationen:
- Meldung zu den neuen Förderprojekten des Wissenschaftsjahres
- Website der ConflictA
- Pressemitteilung zum Festival „Denken.Fühlen.Handeln – Ein Zukunftsfestival für planetarische Gerechtigkeit“
Kontakt:
Esther Rüßler, Universität Bielefeld
Konfliktakademie „ConflictA“
Telefon 0521 106- 86542
E-Mail: esther.ruessler@uni-bielefeld.de
Das Bildmaterial ist hier abrufbar.