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"Die Natur der Kulturen" - Tagung am Zentrum für interdisziplinäre Forschung (Nr. 14/2006)

Veröffentlicht am 17. Januar 2006, 00:00 Uhr

Das Gespräch zwischen Geistes- und Biowissenschaften fördern

Unter der Leitung der Literaturwissenschaftler Karl Eibl (München) und Rüdiger Zymner (Wuppertal) findet vom 25. bis 28. Januar die Tagung "Die Natur der Kulturen" am Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF) der Universität Bielefeld statt. Die Diskussion um das Problem der 'zwei Kulturen' ist in den letzten Jahren in eine neue Runde gegangen. Von der einen Seite sind es die Herausforderungen von Soziobiologie und Evolutionärer Psychologie, von der anderen ist es die 'kulturwissenschaftliche Wende' einiger Geschichts- und Geisteswissenschaften, die neben neuen Konfrontationen auch die Möglichkeit neuer Kooperation eröffnet. Denn ungeachtet unterschiedlicher Schwerpunktsetzungen schält sich doch eine Grundübereinstimmung heraus, die in früheren Zeiten durch manche ideologischen Vorbehalte verstellt war: Die 'Biologisten' gestehen selbstverständlich zu, dass das menschliche Verhalten durch kulturelle Komponenten mitbestimmt ist, und die 'Kulturisten' gestehen das Gleiche den biologischen Komponenten zu. Nur über das Ausmaß und Gewicht der Anteile besteht Dissens - und über die Folgen, die man aus solcher unterschiedlichen Gewichtung für die Mittelverteilung, die öffentliche Reputation und die Weltdeutungskompetenz der Vertreter beider Seiten zu ziehen hat.

Nicht die Frage nach dem 'Mehr-oder-weniger' von biologischen Dispositionen und kulturellen Faktoren soll darum im Mittelpunkt des literaturwissenschaftlich akzentuierten, aber interdisziplinär perspektivierten Kolloquiums stehen, sondern die nach dem 'Wie' ihrer Verknüpfung, nach der Natur der Kulturen. Es soll dabei versucht werden, die Anregungen fruchtbar zu machen, die von den neueren Tendenzen der evolutionären Anthropologie ausgehen. Ausgangspunkt der Gespräche sind dabei jeweils literaturwissenschaftliche Problemstellungen, die sich nach den Stichwörtern 'Gestalt', 'Imagination und Empathie', 'Evolutionäre Ästhetik zwischen Naturästhetik und interesselosem Wohlgefallen' sowie 'Sprache und Kultur' bezeichnen lassen.

Die Arbeitsgemeinschaft soll nicht nur das Gespräch zwischen Geistes- und Biowissenschaften fördern, sondern darüber hinaus auch die verschiedenen disziplinären Ansätze miteinander ins Gespräch bringen, die bereits auf diesem Felde ackern, aber noch nicht genügend Kenntnis voneinander genommen haben.

Weitere Informationen unter: http://www.uni-bielefeld.de/ZIF/AG/2006/01-24-Zymner.html

Anfragen zur Tagungsorganisation: Tagungsbüro des ZiF; Tel. 0521/106 2768; E-Mail: Marina.Hoffmann@uni-bielefeld.de

Bei inhaltlichen Fragen: Prof. Dr. Rüdiger Zymner, Tel. 0202/439 2250; E-Mail:zymner@uni-wuppertal.de

Link: http://www.uni-bielefeld.de/ZIF/AG/2006/01-24-Zymner.html

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