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Das Private neu denken - Tagung über aktuelle Diskurse zur Privatheit am ZiF (Nr. 75/2006)
Unter Leitung von Prof. Dr. Mechtild Oechsle (Fakultät für Soziologie der Universität Bielefeld) und Dr. Karin Jurczyk (Leiterin der Abteilung Familie und Familienpolitik am Deutschen Jugendinstitut München) findet vom 11. bis 13. Mai eine Tagung am Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF) der Universität Bielefeld zum Thema "Das Private neu denken" statt. Privatheit in Abgrenzung zur Öffentlichkeit und zur Erwerbsarbeit ist ein Kernelement moderner Gesellschaften. Doch in dem Maße, wie sich moderne Gesellschaften wandeln, verändern sich auch Begrifflichkeiten, die Privatheit und Öffentlichkeit zugrunde liegen. Damit stellt sich die Frage nach dem Verhältnis von Öffentlichkeit und Privatheit neu.
Im Zuge des Wandels gesellschaftlicher Strukturen gewinnt das Thema "Privatheit" in seinen unterschiedlichen Facetten seit den 1990er Jahren zunehmend an Aktualität. Grund dafür sind Grenzverschiebungen zwischen Öffentlichem und Privatem, zwischen Arbeit und Leben. Diese zeigen sich u. a. durch Strukturveränderungen in der Erwerbswelt, die zu einer zunehmenden Vermischung von privater Lebensführung, Familie, Freizeit und Beruf führen; aber auch durch Veränderungen im Bereich der Medien: beispielsweise durch Entwicklung und Verbreitung neuer Informations- und Kommunikationstechnologien.
Ziel der Tagung ist es, die aktuellen Diskurse zur Privatheit aufzugreifen und aufeinander zu beziehen und so Prozesse der Restrukturierung und Reformulierung des Privaten aus unterschiedlichen disziplinären Blickwinkeln zu analysieren. Gefragt wird nach dem Gestaltwandel des Privaten und den strukturellen Wandlungsprozessen, die ihn bedingen. Eng verknüpft damit sind Fragen nach dem Wert oder der Leistung des privaten Lebensbereiches.
Diskutiert wird u. a. die Frage, ob es eine zunehmende kulturelle Dominanz der Erwerbsarbeit gegenüber dem privaten Lebensbereich gibt oder ob der private Bereich durch die beschriebenen Tendenzen eine Aufwertung erfährt, wie repräsentative Studien nahe legen.
Weitere Informationen unter: www.uni-bielefeld.de/ZIF/AG/2006/05-11-Oechsle.html
Kontakt: Bei inhaltlichen Fragen: Prof. Dr. Mechtild Oechsle; E-Mail: mechtild.oechsle@uni-bielefeld.de
Bei Anfragen zur Tagungsorganisation: Tagungsbüro des ZiF,
Tel. 521/106 2769; E-Mail: Trixi.Valentin@uni-bielefeld.de
Link: http://www.uni-bielefeld.de/ZIF/AG/2006/05-11-Oechsle.html