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Bundesverdienstkreuz für Genomforscher Alfred Pühler (Nr. 123/2009)
Pionier der Biotechnologie für sein Lebenswerk gewürdigt
Professor Dr. Alfred Pühler, einer der profiliertesten Wissenschaftler der Universität Bielefeld hat heute, 18. Juni, aus den Händen von Ministerpräsident Dr. Jürgen Rüttgers das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland entgegengenommen. In Vertretung des Bundespräsidenten zeichnete Rüttgers den Bielefelder Biologen und Genomforscher für sein hervorragendes Wirken als Wissenschaftler und für die Gesellschaft aus.
„Wenn Menschen das Wort Gentechnik hören, sind die meisten erst einmal skeptisch. Viele haben Vorurteile. Professor Alfred Pühler hilft, diese Vorurteile abzubauen: Denn seit dreißig Jahren arbeitet er an der Entwicklung der modernen molekularbiologischen Wissenschaften. Bereits 1993 hat er eine Studie zu den Gefahren genveränderter Bakterien für die Umwelt durchgeführt, die nicht nur ein Meilenstein auf ihrem Gebiet ist, sondern die auch dazu bei-getragen hat, Vorurteile und Ängste gegenüber der Gentechnologie abzubauen.“, lobte der Ministerpräsident in der Laudatio und Rüttgers weiter: „Sein Verständnis von Wissenschaft umfasst stets den Dreiklang von Forschung, Ausbildung des Nachwuchses und nachhaltigem Wissenschaftsmanagement. Ihm ist zu verdanken, dass ein Centrum für Biotechnologie an der Universität Bielefeld eröffnet werden konnte.“
Alfred Pühler lehrt und forscht seit 30 Jahren an der Universität Bielefeld und wechselte im Oktober letzten Jahres statt in den Ruhestand als Senior Research Professor an das Centrum für Biotechnologie der Universität Bielefeld (CeBiTec). Das CeBiTec ist die bei weitem größte zentrale wissenschaftliche Einrichtung der Universität und der renommierte Genomforscher spielte bei ihrem Aufbau eine maßgebliche Rolle.
Im April diesen Jahres betraute ihn die Deutsche Akademie der Technikwissenschaften mit der Leitung des Themennetzwerkes „Biotechnologie“. Alfred Pühler möchte die Chancen seiner neuen Aufgabe nutzen: „Diese Funktion ermöglicht es mir, auf nationaler und internationaler Ebene die Entwicklung des Gebietes Biotechnologie mitzugestalten. Ich werde mich in meiner Eigenschaft als Leiter des Themennetzwerkes natürlich auch dafür einsetzen, dass das CeBiTec der Universität Bielefeld auf dem biotechnologgischen Sektor noch mehr an Aufmerksamkeit erfährt.“
Alfred Pühler (Jahrgang 1940) studierte an der Universität Erlangen-Nürnberg Physik, promovierte in Mikrobiologie und habilitierte sich in Genetik. Ende 1979 übernahm er den Lehrstuhl für Genetik an der Universität Bielefeld. Sein Rang als Forscher spiegelt sich auch in seinen Mitgliedschaften in drei Akademien der Wissenschaften wider: Seit 1993 ist er Ordentliches Mitglied der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften. Im Jahr 1999 wurde er in die Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina gewählt, und seit 2004 gehört er der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften an. 2008 wurde er zum Foreign Secretary der Union der Deutschen Akademien der Wissenschaften ernannt.
Als Mitglied des Wissenschaftsrates der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina gestaltet Professor Pühler außerdem die politischen Rahmenbedingungen der Genomfor-schung und Biotechnologie mit. Er ist ferner Vorstandsmitglied der Landesinitiative BioGenTec NRW. Mit diesem Wissen ist er gefragter Genom-Experte für die Bundesregierung und der Europäischen Kommission.
Professor Pühler gilt als Pionier seines Fachgebietes. Im Herbst 2008 wurde er von der Gesell-schaft für Chemische Technik und Biotechnologie für sein wegweisendes Wirken sowie seine außerordentlichen Verdienste um die stetige Weiterentwicklung der Biotechnologie-Aktivitäten mit der DECHEMA-Medallie ausgezeichnet.
Rektor Professor Dr. Dieter Timmermann beglückwünschte Alfed Pühler: „Die Verleihung des Bundesverdienstkreuzes ist eine große Ehre für den Wissenschaftler Alfred Pühler, aber auch für die Universität Bielefeld. Darüber freue ich mich sehr. Es ist eine verdiente Auszeichnung für außerordentliche Forschungsleistungen und großes Engagement.“