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Bielefelder Wirtschaftswissenschaftler erforschen den Markt für Elektroautos (Nr. 207/2009)
Kooperation mit Fraunhofer Instituten zur „Elektromobilität“ besiegelt / Internationales Graduiertenkolleg geht in die Verlängerung
Das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderte internationale Graduiertenkolleg „Economic Behavior and Interaction Models“ (EBIM), das in Kooperation zwischen der Universität Bielefeld und der Université Paris 1 Panthéon-Sorbonne durchgeführt wird, geht ab 1. Oktober in die zweite Runde. „Nach einer genauen Begutachtung der bisherigen Aktivitäten, wird die DFG bis 2014 insgesamt 18 dreijährige Promotions-Stipendien sowie zahlreiche Kooperationsaktivitäten zwischen Bielefeld und Paris finanzieren“, freut sich der Sprecher des Graduiertenkollegs Professor Dr. Herbert Dawid.
Außerdem ist am 1. Oktober eine Kooperation mit mehreren Fraunhofer Instituten im Rahmen des Forschungsnetzwerks „Elektromobilität“ gestartet. Mit Hilfe von Marktsimulationen soll untersucht werden, wie sich die Gestaltung von Geschäftsmodellen und Zuliefernetzwerken auf die Verbreitung von Elektrofahrzeugen am Markt und die Gewinne der Produzenten auswirkt.
In dem Graduiertenkolleg arbeiten Bielefelder Wissenschaftler aus dem Institut für Mathematische Wirtschaftsforschung, der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften und der Abteilung Sportwissenschaft zusammen. Ziel ist es, eine qualitativ hochwertige strukturierte Doktorandenausbildung in den Wirtschaftswissenschaften mit einer frühzeitigen Einbindung der Doktoranden in aktuelle Forschungsprojekte zu verbinden. In den Forschungsprojekten sollen weitere Erkenntnisse darüber gewonnen werden, welche Auswirkungen verschiedene Formen (lokaler) Interaktionen zwischen wirtschaftlichen Akteuren auf die Dynamik wirtschaftlicher Prozesse haben, und wie wirtschaftliche Rahmenbedingungen, zum Beispiel auf Märkten, gestaltet werden sollten, damit die Ergebnisse der Interaktionen zwischen den einzelnen Akteuren für die Allgemeinheit wünschenswert ist. In Zeiten der Finanz- und Wirtschaftskrise sind diese Themen hochaktuell. Die Analyse von Finanzmärkten ist auch zentraler Inhalt eines der Forschungsprojekte. Zudem studiert und forscht jeder Bielefelder Doktorand von EBIM für mindestens sechs Monate in Paris.
Die Forschungsarbeiten im Graduiertenkolleg beruhen in einem hohen Maß auf mathematischer Modellierung ökonomischer Prozesse, aber auch die Analyse ökonomischer Dynamik mit Hilfe von Computersimulationsmodellen wird immer bedeutender. Die theoretisch fundierte Wirtschaftsforschung mittels mathematischer Modelle gehört seit jeher zu den Stärken der Bielefelder Wirtschaftswissenschaften. In den vergangenen Jahren hat sich die Universität Bielefeld national und international stark im Bereich der simulationsbasierten Analyse wirtschaftlicher Prozesse etabliert. Die von Professor Dr. Dawid geleitete Forschungsgruppe an der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften ist unter anderem intensiv an dem von der EU geförderten Forschungsprojekt EURACE beteiligt. Hier wurde das bisher umfassendste makroökonomische Simulationsmodell einer Volkswirtschaft entwickelt, mit dem die Auswirkungen wirtschaftspolitischer Maßnahmen evaluiert werden können.
Ab 1. Oktober startete diese Forschungsgruppe eine Kooperation mit mehreren Fraunhofer Instituten im Rahmen des Fraunhofer Forschungsnetzwerks „Elektromobilität“. Mit Hilfe von Marktsimulationen soll untersucht werden, wie sich die Gestaltung von Geschäftsmodellen und Zuliefernetzwerken auf die Verbreitung von Elektrofahrzeugen am Markt und die Gewinne der Produzenten auswirkt. Die Simulationsstudien sollen Chancen und Risiken der Elektromobilität aufzeigen und die Automobilindustrie und Politik beim Übergang zu der neuen Technologie unterstützen. Aufregende neue Forschungsansätze verbinden sich hier mit einem Beitrag zur Zukunft des Wirtschaftsstandortes Deutschland.
Kontakt:
Prof. Dr. Herbert Dawid, Universität Bielefeld
Fakultät für Wirtschaftswissenschaften
Tel.: 0521 / 106-6931
E-Mail: hdawid@wiwi.uni-bielefeld.de