Pressemitteilungen
Aufwachsen in Armut und die Möglichkeiten kommunaler Jugendhilfepolitik (Nr. 3/2008)
Internationale Konferenz vom 31. Januar bis 2. Februar
im Zentrum für interdisziplinäre Forschung in Bielefeld
Kevin, Jessica, Lea-Sophie - Die Diskussion über Kindesmisshandlungen und Kindestötungen hat Ende 2007 auch durch die große mediale Aufmerksamkeit für diese dramatischen Einzelschicksale an Fahrt gewonnen. Langsam setzt sich dabei auch die Kenntnis durch, dass die Lebenslagen der betroffenen Familien einen entscheidenden Grund für solche Entwicklungen darstellen. Die Mehrheit der betroffenen Familien leben in Armut, fühlen sich von politisch Verantwortlichen vergessen und von der Gesellschaft insgesamt an den Rand oder sogar in eine angebliche "Parallelgesellschaft" verwiesen.
Vor diesem Hintergrund veranstalten die Bielefelder Pädagogen Prof. Dr. Dres. hc. Hans-Uwe Otto und Dr. Fabian Kessl vom 31. Januar bis 2. Februar 2008 die Internationale Bielefelder Fachtagung "Prekäres Aufwachsen - Marginalisierung, Alltagskultur und die Möglichkeit kommunaler Jugendhilfepolitik" im Zentrum für interdisziplinäre Forschung der Universität Bielefeld. Im Mittelpunkt wird die Frage stehen, wie ein solches prekäres Aufwachsen aussieht und welche jugendhilfepolitischen Konsequenzen daraus gezogen werden sollten: Wie realisieren Kinder und Jugendliche ihre Lebensführung in der alltäglichen Prekarität, also in einem gefährdeten Alltag geprägt von finanzieller Unsicherheit, mangelnder Bildungsteilhabe und schlechter Berufsperspektiven? Inwiefern erweisen sich bestehende sozialpädagogische Angebote als angemessen für eine Entwicklungs- und Förderperspektive und in welcher Weise kann und muss sich die bundesdeutsche Kinder- und Jugendhilfe politisch in diese Entwicklungen einschalten?
130 Teilnehmer werden diese Fragen drei Tage lang mit so renommierten Referenten, wie der britischen Erziehungswissenschaftlerin und Familienforscherin Ann A. Phoenix, der US-amerikanischen Sozialpsychologin Cindi Katz und dem dänischen Sozialpädagogikforscher Niels Rosendahl Jensen diskutieren.
Im Rahmen der Internationalen Bielefelder Fachtagung findet am Freitag, dem 1. Februar um 15.00 Uhr, außerdem ein fachpolitisches Podium mit ministerialen Vertretern von Bund und Land sowie Sprechern der kommunalen Ebene statt.
Ausführliche Informationen zur Konferenz finden sich im Internet unter:
www.uni-bielefeld.de/paedagogik/agn/ag8/marginalized.html
Veranstalter und Teilnehmer stehen für Interviews zur Verfügung.
Kontakt:
Dr. Fabian Kessl, Universität Bielefeld, Fakultät für Pädagogik,
Tel: 0521/1063324, E-Mail: fabian.kessl@uni-bielefeld.de.