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IKG Blog
Veröffentlicht am
20. Mai 2024
Kategorie:
Allgemein
Prof. Dr. Andreas Zick im Interview
Unter dem Titel "Wut bewegt sich immer stärker Richtung Gewalt" nahm Prof. Dr. Andreas Zick an einem Interview mit Westfalen Spiegel über die zunehmende Gewalt gegen Politiker teil.
Im Folgenden ein Teil des Interviews:
"-Woher kommt die gestiegene Gewaltbereitschaft gegenüber Politikern?
-Der Weg in die Gewalt hat viele Pfade. Gesellschaftlich hat sich die Billigung von Gewalt gegen Politikerinnen und Politiker insgesamt erhöht. In unserer letzten Mitte-Studie, einer repräsentativen Umfrage aus dem letzten Jahr, stimmten zehn Prozent der Meinung zu: „Gewalt ist zu Erreichung politischer Ziele moralisch gerechtfertigt.“ Weitere vier Prozent meinten, das stimme teils-teils. 13 Prozent meinten: „Einige Politiker haben es verdient, wenn die Wut gegen sie auch schon mal in Gewalt umschlägt“, 16 meinten, das stimme „teils-teils“. Ich nenne die Zahlen, weil sie zeigen, dass in der Mitte die Distanz zu politischer Gewalt absinkt und damit Normen gegen Gewalt weniger greifen. Dazu kommt eine Polarisierung in politischen Fragen, die insbesondere von Anhängern rechtsradikaler Gruppen, Parteien und Meinungen gesucht wird und die Feindbilder hochfährt. Das wiederum geschieht seit Jahren über digitale Netzwerke, die viele Menschen radikalisieren, manche bewusst andere merken gar nicht, wie ihre Wut sich immer stärker Richtung Gewalt bewegt. Und nicht zuletzt zeigt die Gewalt, dass auch oft kaum jemand Zivilcourage zeigt, also auch die Bremsfaktoren für Gewalt nicht wirken oder vorhanden sind".
Zum vollständigen Interview.
Im Folgenden ein Teil des Interviews:
"-Woher kommt die gestiegene Gewaltbereitschaft gegenüber Politikern?
-Der Weg in die Gewalt hat viele Pfade. Gesellschaftlich hat sich die Billigung von Gewalt gegen Politikerinnen und Politiker insgesamt erhöht. In unserer letzten Mitte-Studie, einer repräsentativen Umfrage aus dem letzten Jahr, stimmten zehn Prozent der Meinung zu: „Gewalt ist zu Erreichung politischer Ziele moralisch gerechtfertigt.“ Weitere vier Prozent meinten, das stimme teils-teils. 13 Prozent meinten: „Einige Politiker haben es verdient, wenn die Wut gegen sie auch schon mal in Gewalt umschlägt“, 16 meinten, das stimme „teils-teils“. Ich nenne die Zahlen, weil sie zeigen, dass in der Mitte die Distanz zu politischer Gewalt absinkt und damit Normen gegen Gewalt weniger greifen. Dazu kommt eine Polarisierung in politischen Fragen, die insbesondere von Anhängern rechtsradikaler Gruppen, Parteien und Meinungen gesucht wird und die Feindbilder hochfährt. Das wiederum geschieht seit Jahren über digitale Netzwerke, die viele Menschen radikalisieren, manche bewusst andere merken gar nicht, wie ihre Wut sich immer stärker Richtung Gewalt bewegt. Und nicht zuletzt zeigt die Gewalt, dass auch oft kaum jemand Zivilcourage zeigt, also auch die Bremsfaktoren für Gewalt nicht wirken oder vorhanden sind".
Zum vollständigen Interview.