Abt. Geschichtswissenschaft
Wie lässt sich Bielefelder Stadtgeschichte digital erzählen?
Um sich dem Seminarthema anzunähern, hieß es, in einem ersten Schritt Grundlagen über digitale Möglichkeiten der Geschichtsvermittlung und den aktuellen Stand der Stadtgeschichtsforschung mit den Studierenden zu erarbeiten. </o:p>
Mit welchen historischen Fragestellungen setzt sich die Stadtgeschichte auseinander? - Welche Themengebiete sind möglich? - Welche Quellen und Methoden helfen bei der Beantwortung der Fragen? Hier war ein Blick in die Literatur hilfreich. Sowohl Werke über die Historiographie der Stadtgeschichtsforschung, als auch Beiträge über Bielefelder Stadtgeschichte wurden herangezogen. Es war interessant zu beobachten, wie sich je nach Erkenntnisinteressen und Fragestellung der Autor*innen die Erzählweise und Auswahl der Themensetzung veränderte. Die Studierenden befassten sich außerdem mit weiteren Zugängen zur Stadtgeschichte. Anhand von historischen Karten konnten sie Entwicklungen und Umbrüche im Stadtraum nachvollziehen. </o:p>
Kernanliegen des Projektseminar ist es aber, Methoden der digitalen Geschichtsvermittlung kennen und anwenden zu lernen. Dabei spielen die Sprache, Textlängen und ein ausgewogenes Verhältnis von Text und Bild/Film eine mindestens ebenso wichtige Rolle wie der fachwissenschaftliche Anspruch an die Inhalte. Online gilt es kurz und prägnant zu schreiben und die Vermittlungsmöglichkeiten durch visuelle Angebote (Bild/ Film) verstärkt zu nutzen. Auch die Möglichkeit, interaktive und partizipative Elemente einzuarbeiten, ist eine Besonderheit. Die Nutzung einer niedrigschwelligen einfachen Sprache ist ebenfalls wichtig, um auch bildungsfernen Nutzer*innen-Gruppen einen Zugang zu ermöglichen. </o:p>
Wie nun genau digitale Geschichtsvermittlung aussehen kann, konnte den Studierenden in zwei bereits existierenden Projekten präsentiert werden. Zwei bestehende Formate dienten als Anschauungsbeispiel: Zum einen die Plattform „Spurensuche Bielefeld 1933-1945“, welche an Orte nationalsozialistischer Verfolgung und verfolgter Menschen in Bielefeld erinnert. Zum anderen der „Historische RückKlick Bielefeld“, der fortlaufend Ereignisse und Persönlichkeiten der Bielefelder Stadtgeschichte anschaulich, allerdings nicht in einfacher Sprache, präsentiert. </o:p>