Abt. Geschichtswissenschaft
Eine digitale „Stadtführung“ planen – Anregungen suchen
Wie lässt sich eine digitale Stadtführung nun gestalten und erarbeiten? Welche Zielgruppe soll angesprochen und welche Inhalte vermittelt werden? Wie funktioniert eigentlich die Planung einer Ausstellung oder Stadtführung, also die praktische Umsetzung? Antworten auf diese Fragen, Beratung und Unterstützung bekamen die Studierenden von universitätsinternen und externen Kooperationspartnern, bei denen wir uns an dieser Stelle erneut recht herzlich bedanken möchten. Dazu gehören die Medienpraxis der Universität Bielefeld, das Stadtarchiv Bielefeld, das Historische Museum Bielefeld, das Schreiblabor der Universität Bielefeld, das Museum Wäschefabrik und die Stadtführung: Bielefeld postkolonial, welche von Barbara Frey geleitet wurde.
Stadtarchiv Bielefeld & Historisches Museum Bielefeld
Das Stadtarchiv bildet zusammen mit dem Historischen Museum das historische Gedächtnis der Stadt. Im Bielefelder Stadtarchiv, angesiedelt in der Stadtbibliothek Bielefeld, hatten die Studierenden die Möglichkeit, umfangreiche Recherchen durchzuführen. Die Landesgeschichtliche Bibliothek in der Stadtbibliothek bot den Studierenden neben der Universitätsbibliothek außerdem einen reichen Fundus an Sekundär- und populär(wissenschaftlicher) Literatur. Viel Unterstützung erfuhren die Studierenden durch das Personal vor Ort. Der Museumsbesuch gab Einblicke in inhaltliche und digitale Vermittlungspraktiken. Die Sichtung der Objekte im Museumsmagazin schuf erste Inspirationen. Der Besuch der Eröffnung der Sonderausstellung: „ODER kann das WEG?“ vermittelte erste Eindrücke für die eigene zu planende Eröffnung.
Als weitere Inspirationsquelle diente der Besuch im Museum Wäschefabrik. Ein Ort, an dem die Zeit stehen geblieben ist. Studierende hatten hier die Möglichkeit zu erfahren, wie in erster Linie objektbasiert Wissen vermittelt werden kann. Auch die Verwendung und Einbindung von Audiospuren und die Vermittlung über Videoinhalte konnte hier nachvollzogen werden. Für den weiteren Planungsprozess in diesem Seminar eine wichtige Erfahrung.
Medienpraxis der Universität Bielefeld
Die Mitarbeitenden der Medienpraxis gaben den Studierenden eine ausführliche Einführung in die Medienproduktion. Für die Umsetzung einer digitalen Stadtführung bieten die Medienräume der Medienpraxis verschiedene Möglichkeiten, darunter das Einsprechen von Texten, die Produktion von Podcasts, Interviews, Videoaufnahmen, Bildaufnahmen, 3D Scans und vieles mehr.
Stadtführung: Bielefeld postkolonial
Wie eine Stadtführung aufgebaut werden kann und wie die Auswahl geeigneter Personen, Ereignisse, Gebäude und Objekte von statten geht, lernten die Studierenden anhand eines Praxisbeispiels: Eine Stadtführung zum Thema Bielefeld postkolonial geleitet durch Dr. Barbara Frey. Auf der Stadtführung erfuhren die Studierenden, wie koloniale Spuren im Stadtraum (z.B. Süsterkirche) wieder sichtbar gemacht werden können, wie sich Kolonialgeschichte z.B. anhand einzelner Gebäude erzählen und wie sich eine kritisch- informierte Aufarbeitung verbunden mit „story telling“ umsetzen lässt. Im Anschluss an die Führung gab es ein gemeinsames Gespräch zwischen den Studierenden und Barbara Frey, das Platz für Fragen, Anregungen und Ideenaustausch bot.
Schreiblabor der Universität Bielefeld
Wie schreibt man einen Text, der für eine Website gedacht ist und wie unterscheidet er sich zu wissenschaftlichen Arbeiten? Welche Besonderheiten liegen vor, wenn man Inhalte auf eine Zielgruppe zuschneiden möchte? Für die Klärung dieser Fragen bekamen die Studierenden in 2 Sitzungen Unterstützung vom Schreiblabor. Der erste Workshop, geleitet von Dr. Sigrun Meinig, begann mit den Besonderheiten des „Digitalen Schreibens“. Unterschiede zwischen „akademischen Schreiben“ und „Schreiben im digitalen Raum“ (u.a. Twitter, Blogs, etc.) wurden herausgearbeitet. Wichtig war hier die Balance zwischen der Vermittlung von Informationen in komprimierter Form und der Art der Darstellung. Auch, dass das Geschriebene zielgruppenorientiert sein muss und welche Besonderheiten damit einhergehen, wurde thematisiert. Zur Übung bekamen die Studierenden Schreibaufgaben (z.B. Tweets und Instagram-Posts). In einer zweiten Sitzung, geleitet durch Dr. Stefanie Haacke, ging es um „Feinschliff“. Es stand die Redaktionsarbeit am eigenen Text im Vordergrund. Grundtechniken und Überarbeitungsstrategien wurden vorgestellt, welche die Studierenden dann direkt auf ihre eigenen Texte anwenden konnten, wie das Streichen und Ergänzen von Textteilen, Zusätze einarbeiten, Bandwurmsätze entheddern, Sätze umstellen und das Anwenden einer Klangprobe des Geschriebenen. Die Texte wurden also „aufgeräumt“.