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Rom-Exkursion 2017
Vom 1. bis zum 8. März besuchte unter der Leitung von Dr. Peter Prestel eine Gruppe von 19 Studierenden – alle in den letzten Jahren TeilnehmerInnen der Latinums- und Graecumskurse des FSZ – die Stadt Rom. Im Vorfeld waren auf zwei Treffen Schwerpunktthemen der Reise in Präsentationen vorbereitete worden: In großen Zügen die Geschichte der Urbanistik der Stadt Rom, ebenso die Entwicklung des Stadtteils Prati, in dem unsere Wohnungen lagen, von den Christenverfolgungen Neros über das Mausoleum des Hadrian („Engelsburg“) über Alt- und Neu-St. Peter und den mittelalterlichen Borgo bis hin zum modernen Stadtviertel ab 1871; ein anderes Thema war die Baupolitik von Sulla, Pompeius und Augustus, insbesondere im „Schaubezirk“ des Marsfeldes und der Foren; eine Teilnehmerin hatte sich intensiv der Erklärung der ara pacis des Augustus gewidmet, andere Studierende hatten sich mit den Unterschieden in Bauform und Spielplänen von Theater, Amphitheater, Circus und Stadion befasst; und eine Präsentation zur Geschichte der Bauform der Basilika vom Forum bis in die frühchristlichen Kirchen rundete die Vorbereitung ab. Wir hatten so auf unseren täglichen Spaziergängen von durchschnittlich etwa 10km Länge einen sehr guten Bezugsrahmen für die Einordnung der vielen Eindrücke.
Die Spaziergänge führten uns über die meisten römischen Hügel mit den wunderbaren Ausblicken von Gianicolo, Aventin, Pincio und Quirinal; wir wanderten mehrfach auf den Uferbänken direkt am Tiber entlang und immer wieder kreuz und quer durch das Marsfeld und natürlich „unseren“ Stadtteil Prati. Die großen Papstkirchen St. Peter, St. Paul, der Lateran, S. Maria Maggiore wurden besucht; viele fanden die kleinen frühchristlichen Basiliken wie S. Clemente berührender; in S. Pudenziana und SS. Cosma e Damiano am Forum setzten uns die monumentalen und farbenprächtigen frühchristlichen Mosaike in Erstaunen; in Quattro Coronati durften wir den singenden Nonnen zuhören und die wunderbar stille Atmosphäre des Kreuzganges genießen; wertvolle Momente. Stille Momente erlebten wir auch im Camposanto Teutonico und dem protestantischen Friedhof an der Cestius-Pyramide und nicht zuletzt bei dem Besuch der Gedenkstätte für deutsche Nazigreuel in den Fosse Ardeatine. Hier gab es lange Diskussionen darüber, welche Empfindungen eine solche Gedenkstätte bei jungen Deutschen heutzutage auslöst – oder auslösen sollte…
Am Sonntag lauschten wir mit vielen anderen Anwesenden der Botschaft des Papstes auf dem Petersplatz; sein Vorschlag, das Smartphone öfters mal auszuschalten – durchaus paradox angesichts der Tausende auf ihn gerichteten Geräte – und sich einer anderen Kommunikation zu öffnen, fand auch in unserer Gruppe grundsätzlich große Zustimmung…
Selbstverständlich waren wir in Ostia, den Kapitolinischen Museen und den Trajansmärkten, und selbstverständlich kam das gesellige Leben in den Wohnungen und bei den Restaurantbesuchen nicht zu kurz. Und wir hatten Wetterglück. Insgesamt eine rundum gelungene Reise!