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Praktiker*innen im Gespräch #Teil 16

Veröffentlicht am 18. Januar 2021, 12:52 Uhr

:: Außeruniversitäre Karrieren ::

Praktiker*innen im Gespräch #Teil 16

Viele Wege führen aus der BGHS. Aber wohin führen Wege nach der Promotion konkret? Wir sprechen im Wintersemester mit Historiker*innen und Soziolog*innen, die ihren Beruf außerhalb der Universität ergriffen haben. Mirko Petersen hat mit uns über seine Tätigkeit im internationalen Hochschulmarketing der Leuphana Universität Lüneburg gesprochen.


Abbildung 1: Mirko Petersen

Mirko, Du hast 2017 an der BGHS promoviert und arbeitest jetzt im internationalen Hochschulmarketing der Leuphana Universität Lüneburg. Wenn Du Dich an den Einstieg in Deinen Beruf erinnerst: Wie hast Du den Einstieg gefunden?

Mirko Petersen: Während der Promotion habe ich mich auf die Fertigstellung der Dissertation konzentriert. Und erst nach der Abgabe der Dissertation habe ich mir die Zeit genommen, mir ein Bild davon zu machen: Wo möchte ich mich jetzt konkret bewerben? Was habe ich während der Promotion alles gemacht? Und wie übersetze ich das in eine Sprache, in der ich meine Kompetenzen für meinen potentiellen Arbeitgeber darlege? Nach einer gewissen Zeit habe ich dann mit befristeten Anstellungen Fuß gefasst: Zunächst habe ich für „uni-assist“ gearbeitet; eine Servicestelle, die für viele deutsche Hochschulen internationale Studienbewerbungen begutachtet. Anschließend habe ich als Geschäftsführer im Drittmittelprojekt „Die Amerikas als Verflechtungsraum“ an der Universität Bielefeld gearbeitet. Im Rahmen dieses Drittmittelprojektes hatte ich bereits promoviert. Nach dem Ende des Drittmittelprojektes bin ich dann an die Leuphana Universität gewechselt. Hier arbeite ich als Referent für internationales Studierendenrecruitment.

Wo arbeitest Du jetzt genau?

Mirko Petersen: Ich arbeite für die Leuphana Universität in Lüneburg. Meine Stelle ist dort in der Universitätskommunikation angesiedelt. Meine Aufgabe beim internationalen Studierendenrecruitment ist es, die Universität unter internationalen Studienbewerber*innen bekannt und auf die verschiedenen Studiengänge aufmerksam zu machen.

Wie sieht Deine Arbeit an der Leuphana Universität jetzt aus?

Mirko Petersen: Zum einen stellen wir insbesondere die englischsprachigen Studiengänge auf internationalen Online-Plattformen dar, auf denen Interessierte nach Studienprogrammen suchen, zum Beispiel auf dem Portal des DAAD, „International Programmes in Germany“. Diese Portale und die Tatsache, dass die Portale von Suchmaschinen oben auf der Liste geführt werden, sind oft die Antwort auf die Frage: Wie kommt jemand in Brasilien, Indien oder Spanien darauf, zum Beispiel in Lüneburg zu studieren? Zum anderen gestalten wir die kommunikative Infrastruktur, die die Universität internationalen Studierenden bietet. Das kann eine Broschüre für internationale Studierende sein. Oder das können Informationen sein, die auf der Website der Universität über einen Studiengang verfügbar sind. Darüber hinaus erstelle ich Analysen und Datenauswertungen und berate verschiedene Abteilungen und Personen der Universität in Bezug auf die Ansprache von internationalen Studieninteressierten.

Welche Tipps hast Du für Kolleg*innen aus Soziologie und Geschichtswissenschaft, die sich für den Einstieg in Dein Tätigkeitsfeld interessieren?

Mirko Petersen: Auf der einen Seite würde ich empfehlen, darüber nachzudenken, was ich alles während der Promotion gemacht habe, um dann für mich folgende Fragen zu beantworten: Welche Eigenschaften waren dafür nötig und welche Kompetenzen habe ich erworben? Und wie kann ich diese Eigenschaften und Kompetenzen in den Tätigkeitsfeldern einsetzen, in denen ich nach der Promotion arbeiten möchte? Für mich waren beispielsweise meine internationalen Erfahrungen in der akademischen Welt von großer Bedeutung. Auf der anderen Seite geht es aber darum, sich Arbeitskontexte und Arbeitsanforderungen zu erschließen, die sich von wissenschaftlichen Tätigkeiten unterscheiden. Für den Einstieg in das internationale Hochschulmarketing sollte man sich beispielsweise fragen: Welche Strukturen zur Ansprache und zur Unterstützung von internationalen Studierenden existieren an der Universität? Und wie kann ich mehr darüber erfahren? Für viele Arbeiten in der Universitätsverwaltung ist es von Vorteil, den wissenschaftlichen Betrieb im Rahmen einer Promotion kennengelernt zu haben. Gleichzeitig ist es wichtig, sich für diese Tätigkeit von den eigenen wissenschaftlichen Leistungen etwas zu lösen: die Publikationsliste ist nicht mehr die wichtigste Referenz, sondern bestimmte Problemlösungskompetenzen, die für die angestrebte Stelle in der Wissenschaftsverwaltung zentral sind. Diese Umstellung ist nicht immer einfach, weshalb man nicht mit einem reibungslosen Übergang rechnen sollte. Ein gewisser „Leerlauf“ sollte eingeplant werden.

Mirko, vielen Dank für das Gespräch.

Das Gespräch führte Ulf Ortmann.


Das komplette Gespräch als PDF findet ihr hier:

Komplettversion als PDF

Weiterführende Informationen zu dem Projekt "Außeruniversitäre Karriere" sind (hier), die vorherigen Interviews der Reihe (hier) verfügbar.

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