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Linie 4: Ganz schön intim!
Linie 4: Ganz schön intim! Wie man bei gynäkologischen Untersuchungen mit allen Sinnen Nähe und Distanz herstellt
© Malin Houben
Während die Untersuchung des Unterleibes für Gynäkolog*innen zum Alltag gehört, ist dies für viele Patient*innen eine besondere und oft verletzliche Situation. Ärzt*innen nutzen dabei ihre Sinne – das Sehen, Hören, Fühlen und Riechen –, um Symptome zu erkennen, Diagnosen zu stellen und die Gesundheit ihres Gegenübers zu bewerten. In diesem Vortrag geht darum, wie Ärzt*innen und Patient*innen ihre Sinne auch im Umgang miteinander nutzen, um in einer intimen Situation Nähe und Distanz zu schaffen.
Malin Houben widmet sich in ihrem Vortrag mit dem Titel „Ganz schön intim! Wie man bei gynäkologischen Untersuchungen mit allen Sinnen Nähe und Distanz herstellt“ der Frage, wie Intimität in medizinischen Situationen hergestellt und aufrechterhalten wird. Für ihre Doktorarbeit hat sie in einer gynäkologischen Praxis hospitiert und dabei zahlreichen Gesprächen und gynäkologischen Untersuchungen beigewohnt. Auf Grundlage ihrer detaillierten Beobachtungen zeigt sie, wie durch Worte, Gesten oder Blicke die notwendige Nähe für die Untersuchung sowie eine professionelle Distanz hergestellt werden.
Malin Houben ist Soziologin und promoviert an der BGHS zum Thema „Die Gynäkologische Praxis – eine ethnographische Untersuchung“. Als wissenschaftliche Mitarbeiterin hat sie an verschiedenen Hochschulen zu den Themen Körper, Geschlecht, Sexualität und Gesundheit geforscht und gelehrt. Seit 2024 untersucht sie im Forschungsprojekt „GYNVEPI – toward an understanding of gynecological violence“ an der Fakultät für Gesundheitswissenschaften Gewalterfahrungen in der medizinischen Versorgung.
Der Vortrag findet am Mittwoch, 21. Mai 2025 um 18.15 Uhr in Raum 240 in der VHS Bielefeld, Ravensberger Park 1, statt.