BGHS.AKTUELL
Neue Interdisciplines-Ausgabe
Warum reproduzierten Generationen an chinesischen Intellektuellen und politischen Eliten einen Diskurs über Chinas Rückständigkeit? Wie versuchten sie, Visionen von sozialistischer Moderne oder chinesischer Kultur mit der Vorstellung eines „Aufholens gegenüber dem Westen“ in Einklang zu bringen? Welche diskursiven Ressourcen haben chinesische Autoren heute, um dieser auf den Westen zentrierten Vorstellung von Modernität zu entkommen? Diese typisch postkolonialen Fragen werden von vielen Wissenschaftlern gestellt, doch überraschenderweise greifen nur wenige dabei auf postkoloniale Perspektiven zurück.
China betrachtet aus postkolonialistischer PerspektiveDie thematische Ausgabe der InterDisciplines, „Postcolonialism and China“, versucht genau dies zu tun: Die Autorinnnen und Autoren fragen, wie postkoloniale Anliegen in Bezug auf China genutzt werden können. Sie entwickeln dabei neue Perspektiven auf Chinas Begegnung mit dem globalen System der Kolonialität und auf chinesische Versuche, der Struktur der kolonialen Moderne zu entkommen.
Die Autorinnen und Autoren versuchen nicht, anglo-indische Postcolonial Studies auf China anzuwenden, sondern möchten vielmehr neue, auf Chinas Geschichte basierende Konzepte entwickeln, die sich mit postkolonialen Anliegen beschäftigen. Diese Anliegen beziehen sich etwa auf die Folgen kolonialer Geschichte in China, das asymmetrische Regime Wissensproduktion über China, und, am wichtigsten, die Frage der „Moderne“ als Diskurs und Aspiration in China.
Die einzelnen Artikel der InterDisciplines-Ausgabe Postcolonialism and China>/em> finden Sie hier:
www.inter-disciplines.org/index.php/indi/issue/view/22