Zentrum für interdisziplinäre Forschung
"geschichten" - Eintauchen, Recherchieren, Arrangieren
Der Workshop „geschichten. Zur Produktion historischen Wissens“, der vom 27.-29. März am ZiF stattfand, brachte Geschichtende – also Personen, die historisches Wissen produzieren – aus unterschiedlichen Bereichen zusammen: Film, Literatur, Gaming, eCommemoration, dem Museum und der Universität. Gemeinsam diskutierten sie über verschiedene Praktiken, die bei der Produktion von Geschichte eine Rolle spielen: das Eintauchen, das Recherchieren, das Skalieren, das Arrangieren, das Spekulieren, das Adressieren und das Kollaborieren.
Foto: Universität Bielefeld/P. Ottendörfer
Neben den vielen Gemeinsamkeiten und Anverwandlungen zwischen den verschiedenen Arenen historischer Darstellung wurde auch über mögliche Unterschiede diskutiert: Haben Geschichtende aus dem außeruniversitären Bereich beispielsweise mehr formale Freiheiten, können ihre Geschichten einen anderen Grad der Offenheit und Ambivalenz transportieren als die akademische Geschichtsschreibung es vermag? Oder wird dieser Eindruck etwa vor allem durch mediale Zuschreibungen erweckt?
Im Rahmen von zwei Abendveranstaltungen im ZiF und in der Kunsthalle Bielefeld, mitfinanziert durch die Körber-Stiftung, wurden die Diskussionen aus anderem Blickwinkel fortgesetzt. Während am ersten Abend die Laokoon-Gruppe Einblick in aktuelle Projekte gewährte, hielt am zweiten Abend der Künstler Jagrut Raval eine Lecture Performance zu einer alternativen Geschichte von Narad, der im 17. Jahrhundert von Indien nach Europa reiste. Ergänzt wurde das Programm durch eine Sneak-Preview des demnächst in der ARD zu sehenden Dokumentarfilms „Hitlers Volk. Ein deutsches Tagebuch“ von Jürgen Ast.