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Zum Stand der Sanierung des Universitätshauptgebäudes
Verschiedene Medien
in Bielefeld berichteten in den vergangenen Tagen über die Planungen zur
Sanierung der Universität Bielefeld. Dazu teilt die Hochschulleitung
mit:
Das über vierzig Jahre alte Hauptgebäude der Universität
weist einen umfassenden Modernisierungsbedarf auf und muss saniert
werden. Neben veränderten Anforderungen an Lehr-, Studien-, Forschungs-
und Arbeitsbedingungen sind die Anpassung an die neuen Brandschutz- und
Energieeinsparverordnungen, das Thema Gebäudeschadstoffe sowie die
veraltete Haustechnik die ausschlaggebenden Gründe.
Seit 2014
läuft die Planungsphase für die konkrete Umsetzung eines ersten
Bauabschnitts für die Sanierung des Universitätshauptgebäudes.
Verantwortlich dafür war bislang der Bau- und Liegenschaftsbetrieb
(BLB) Nordrhein-Westfalen, Niederlassung Bielefeld. Parallel läuft
bereits die
Schadstoff-Entsorgung.
In dieser Planungsphase zeigten sich Defizite in der
Projektsteuerung: Zeitpläne wurden nicht eingehalten und Kostenprognosen
nach oben korrigiert. Da die Gründe hierfür nicht offensichtlich waren,
hat sich die BLB-Zentrale in Düsseldorf im Sommer 2016 entschlossen,
das Gesamtprojekt durch einen externen Gutachter untersuchen zu lassen.
In Abstimmung mit der Universität Bielefeld wurde eine sogenannte Due
Diligence für den ersten Bauabschnitt durchgeführt. Bei dieser
„Sorgfältigen Risikoprüfung“ sollten nach gut anderthalb Jahren Planung
die Weichenstellungen frühzeitig noch einmal überprüft und – wo nötig –
nachjustiert werden.
Die Ergebnisse der Due Diligence lagen im
April 2017 vor. Als erste Konsequenz hat die BLB-Zentrale in Düsseldorf
die Verantwortung für das Projekt der BLB-Niederlassung Dortmund
übertragen. Der neue Projektleiter hat sich in den letzten Wochen einen
Überblick über den aktuellen Planungsstand verschafft. Vor dem
Hintergrund der Due Diligence erwartet die Universität Bielefeld von ihm
Vorschläge, wie die Projektplanung weitergeht und wie mit den
identifizierten Herausforderungen umgegangen werden soll. Der
Projektleiter wird ein Team auch mit BLB-Beschäftigten aus Bielefeld
bilden und vor Ort ein Büro haben. Er wird in enger Abstimmung mit der
Universität Bielefeld agieren.
Detaillierte Planungen über den 1.
Bauabschnitt hinaus gibt es aktuell nicht. Nach Kenntnis der
Universitätsleitung existiert daher kein belastbarer Zeitplan für die
folgenden Bauabschnitte. Richtig ist aber: Die Planungen für den ersten
Bauabschnitt dauern länger als 2014 angenommen und werden deutlich
später fertiggestellt als ursprünglich gedacht. Aussagen zum Zeitplan
kann die Universitätsleitung nicht machen.
Dr. Stephan Becker, Kanzler der Universität Bielefeld:
„Die
Modernisierung des Hauptgebäudes wird die Universität über viele Jahre
wesentlich beschäftigen. Es ist elementar, dass diese Riesenaufgabe
unter den richtigen Bedingungen angegangen wird. Nur so können die
Beeinträchtigungen für unsere Studierenden und Beschäftigten in
Forschung und Administration während der Modernisierung gerechtfertigt
werden. Und: Der BLB NRW muss sicherstellen, dass die Planungen im
finanziellen und zeitlichen Rahmen realisierbar sind. Gleichzeitig muss
der erste Bauabschnitt im Ergebnis zukunftssicher sein und unseren
Anforderungen entsprechen. Die Risikoprüfung hat viele wichtige Hinweise
geliefert, denen der BLB NRW nun sehr gewissenhaft nachgehen muss. Wir
werden uns daran konstruktiv beteiligen. Aus unserer Sicht investiert er
damit in die entscheidende Projektplanung und reduziert das Risiko, bei
der Umsetzung böse Überraschungen zu erleben. Die Due Diligence hat ein
Jahr gekostet. Aber: Damit kann die Wahrscheinlichkeit von massiven
Problemen in der anschließenden Bauphase – insbesondere, was Kosten und
Zeitplan betrifft – reduziert werden.
Die Universitätsleitung
erkennt ausdrücklich an, dass die Geschäftsführung des BLB NRW in
Düsseldorf einschneidende Konsequenzen aus der Due Diligence für die
Projektorganisation gezogen hat. Sie geht auf dieser Grundlage
vertrauensvoll in die Zusammenarbeit mit der neuen Projektleitung.“
Der
Universitätsleitung war immer bewusst, dass die Sanierung des
Universitätshauptgebäudes während des laufenden Betriebs Auswirkungen
auf Studium, Lehre und Forschung an der Universität hat. Daher
investiert sie gezielt in einzelne Bereiche des
Universitätshauptgebäudes. Beispielweise wurde kürzlich eine Aufwertung
des stark genutzten Nebeneingangs rechts vom alten Haupteingang auf den
Weg gebracht. Dieser soll einen neuen attraktiveren
Interims-Haupteingang bilden. Auch die kontinuierliche Erneuerung der
Haustechnik bleibt weiterhin eine Aufgabe.