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"Tiefer Einblick in die Forschungsstärke der Universität"

Veröffentlicht am 1. Juni 2023, 08:00 Uhr
Von internationalen Forschungskooperationen über Artikel in renommierten Fachzeitschriften bis hin zu wissenschaftlichen Auszeichnungen: Ein neues Portal präsentiert seit dem 1.Juni die wichtigsten Forschungsleistungen der Universität Bielefeld. Es ist Teil des Forschungsinformationssystems (FIS) der Universität. Was das FIS ausmacht, erläutern Professorin Dr. Angelika Epple, Prorektorin für Forschung und Internationales, und Professor Dr. Reinhold Decker, Prorektor für Informationsinfrastruktur und Wirtschaft, im Interview.

Was macht die Einführung des FIS der Universität Bielefeld besonders?

Angelika Epple: Die Forschungsstärke unserer Universität auf eine leicht zugängliche Art sichtbar zu machen, ist ein wichtiges Anliegen unserer Wissenschaftskommunikation. Deshalb haben wir viele innovative Formate entwickelt, um in der wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Öffentlichkeit möglichst gut wahrgenommen zu werden. Nun kommt von außen eine weitere Anforderung auf uns zu: Auf Anregung des Wissenschaftsrats, der vom Bund und den Ländern getragen wird, strebt das Land auf eine Vereinheitlichung der Berichterstattung der Forschungsleistungen der Universitäten und Hochschulen mit dem Kerndatensatz Forschung, kurz KDSF, an. Damit sollen Forschungsleistungen hochschulübergreifend vergleichbar gemacht werden. Wenn Vergleiche eingesetzt werden, ist entscheidend, wie die Kategorien und die Hinsichten, auf die hin verglichen wird, gebildet werden. Schnell kommt es dabei zu Unwuchten. Deshalb haben wir uns als Pilotuniversität in Nordrhein-Westfalen engagiert, um auf diesen Prozess Einfluss zu nehmen. Als erste von zwei Pilotuniversitäten führen wir die Software HISinOne-RES ein, um unsere Forschungsdaten zu erfassen und zu pflegen. Schon jetzt zeichnet sich ab, dass sie sich in Deutschland zur maßgeblichen Software für Forschungsinformationssysteme entwickelt. Für die Einführung kooperieren wir mit der Landesinitiative CRIS.NRW, die an der Universität Münster angesiedelt ist. CRIS.NRW hat unter anderem dafür gesorgt, dass die Vorgaben des Kerndatensatzes Forschung in der Software verankert sind.

Prof'in Dr. Angelika Epple, ist Prorektorin für Forschung und Internationales der Universität Bielefeld. Im Oktober tirtt sie das Amt der Rektorin der Universität an.
Prof'in Dr. Angelika Epple, ist Prorektorin für Forschung und Internationales der Universität Bielefeld. Im Oktober tirtt sie das Amt der Rektorin der Universität an. Foto: Michael Adamski

Reinhold Decker: Die Software HISinOne-RES kommt von der HIS e.G., der Hochschul-Informations-System e.G. in Hannover. Die HIS agiert als Softwarehaus der deutschen Hochschulen. Unsere Universität geht in der Verwendung dieser Software bundesweit voran: Wir haben sie im Vergleich mit anderen Hochschulen am umfassendsten in die eigene IT-Landschaft integriert. Sie wurde für uns am stärksten angepasst, wurde also gewissermaßen auf die spezifischen Erfordernisse unserer Universität maßgeschneidert.

Prof. Dr. Reinhold Decker ist Prorektor für Informationsinfrastruktur und Wirtschaft der Universität Bielefeld. Foto: Michael Adamski
Prof. Dr. Reinhold Decker ist Prorektor für Informationsinfrastruktur und Wirtschaft der Universität Bielefeld. Foto: Michael Adamski

 

Was bieten das Forschungsinformationssystem (FIS) und das angebundene Forschungsportal konkret?

Reinhold Decker: Mit dem FIS als Datenbank führen wir die Informationen zu unseren Forschungsaktivitäten aus verschiedenen Quellen digital zusammen und verknüpfen sie in konsistenter Weise miteinander. Erfasst werden Publikationen, Drittmittelprojekte, Wissenschaftspreise, Patente und Ausgründungen ebenso wie Forschungsinfrastrukturen und Qualifizierungsverfahren.

Angelika Epple: Das FIS liefert eine qualitätsgesicherte Datenbasis. Wenn unsere Wissenschaftler*innen zum Beispiel für die Einwerbung von Projekten bisherige Erfolge nachweisen müssen, können sie dafür künftig auf die Daten aus dem FIS zugreifen. Öffentlich abrufbar sind die Daten über eine gesonderte Website – das FIS-Portal. Dort werden auch persönliche Profile aller mitwirkenden Forschenden präsentiert. Diese Profile sind quasi Schaufenster für die Leistungen unserer Wissenschaftler*innen. Ihr Aufbau ist dabei weitestgehend vorgegeben, was jedoch ihren Wiedererkennungswert steigert und die Profile so besonders hilfreich für Antragsbegutachtende und potenzielle Kooperationspartner*innen macht, die sich einen Überblick verschaffen wollen. Wir sind dabei in der glücklichen Situation, dass wir auch auf Informationen aus dem PUB und dem PEVZ zurückgreifen können, die uns gleichermaßen als „Backend“ zusätzliche Informationen für die Forschenden-Profile zur Verfügung stellen. Gleichzeitig bietet das FIS-Portal die Möglichkeit die Profilbildung der Universität zu veranschaulichen – indem Forschungsinhalte miteinander verknüpft werden, die Arbeit in interdisziplinären Teams sichtbar wird und die Vernetzung der Forschung und der Forschenden an der Universität Bielefeld so insgesamt deutlich wird.

Wie umfangreich sind die Daten zum Start des neuen Portals?

Reinhold Decker: Das hängt von der Art der Daten ab. Ein großer Teil der Einträge wird aus bereits bestehenden Datenbanken übernommen und ist daher sehr umfassend. So werden zum Beispiel die Publikationsdaten aus dem Repositorium "PUB" importiert, das von der Universitätsbibliothek betrieben wird. Das Team vom BIS – dem Bielefelder Informationssystem der Universität – stellt unter anderem Daten darüber zur Verfügung, welche Qualifizierungsmaßnahmen an welchen Fakultäten und Instituten durchgeführt werden. Und unsere Verwaltungssoftware liefert Informationen zu Drittmittelprojekten. Es gibt aber natürlich auch Informationen, die nicht automatisch bereitgestellt werden können. Ein Beispiel: Aus Forschungsprojekten gehen oftmals zahlreiche Publikationen hervor. Diese sind allerdings nicht automatisch mit den Projekten verknüpft. Dafür sind wir auf die Mithilfe der Projektleitungen angewiesen. Hinzu kommt, dass das FIS mit personenbezogenen Daten arbeitet. Die persönlichen Profile von Forschenden dürfen daher nur mit deren Einverständnis angezeigt werden. Wer aktuell noch nicht im Portal zu finden ist, muss sein FIS-Portal-Profil daher erst noch freischalten.

Was erwarten Sie sich vom FIS?

Angelika Epple: Das neue System erzeugt zunächst natürlich Zusatzarbeit, on the long run, wird es aber eine Erleichterung, weil es die Wissenschaftler*innen in ihren Dokumentationstätigkeiten entlastet und in der Außendarstellung ihrer wissenschaftlichen Expertise unterstützt. Das heute freigeschaltete FIS-Portal wird perspektivisch einen tiefen Einblick in die Forschungsstärke der Universität Bielefeld geben. Wer im Detail sehen wollte, was unsere Wissenschaftler*innen leisten, musste sich auf unserer Website bisher durch unterschiedliche Datenbanken und weitere Quellen klicken. Das ändert sich dank des neuen Systems: Das FIS macht die Forschungsinformationen der Universität einheitlich, übersichtlich und gebündelt abrufbar.

 Das Forschungsinformationssystem (FIS)

Ziel des FIS ist es, die Forschungsleistungen durch die umfassende, kontextbezogene Präsentation der Forschungsaktivitäten besser sichtbar zu machen und Daten gemäß den Vorgaben des Kerndatensatzes Forschung vorzuhalten. Unterstützt wird die Einführung des FIS an der Universität Bielefeld durch CRIS.NRW, einem Projekt der Digitalen Hochschule NRW, das aus Mitteln der Digitalisierungsoffensive des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft (MKW) des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert wird. Das FIS-Portal ist hier abrufbar. Die FIS-Eingabeseite ist für Mitglieder der Universität hier abrufbar (Login über das Beschäftigtenportal). Informationen und Anleitungen für die Nutzung des FIS sind auf einer eigenen Website zusammengestellt.




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