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Sonderforschungsbereich „Alignment in Communication“ verlängert
Deutsche Forschungsgemeinschaft fördert SFB 673 und SFB 686 für weitere vier Jahre
Der Bielefelder Sonderforschungsbereich
673 „Alignment in Communication“ wird für weitere vier Jahre gefördert.
Dies teilte die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) Ende Mai
mit. „Das ist ein toller Erfolg“, so Professor Dr. Ipke Wachsmuth,
Sprecher des SFB, „der unsere harte Arbeit der letzten Jahre belohnt.“
Ebenfalls verlängert wurde der Sonderforschungsbereich 686, an dem die
Arbeitsgruppe „Physikalische Chemie I“ der Universität beteiligt ist.
Der
im Juli 2006 neu eingerichtete Bielefelder Sonderforschungsbereich 673
„Alignment in Communication“ erforscht Prozesse der Ausrichtung in der
Kommunikation als eine innovative Alternative zu den bislang gängigen
Theorien menschlicher Kommunikation. Mit circa sieben Millionen Euro
rechnen die Bielefelder Wissenschaftler in den nächsten vier Jahren, um
sich weiter einem Thema zu stellen, das bislang erst im Ansatz erforscht
ist. Im Mittelpunkt stehen die vielfältigen sprachlichen und
außersprachlichen Mechanismen, die eine gegenseitige Abstimmung und
gemeinsame Ausrichtung ermöglichen, wenn Menschen miteinander
kommunizieren. Diese gemeinsame Ausrichtung wird als Alignment
bezeichnet.
Während Alignment ein Schlüsselbegriff vor allem in
den Natur- und Technikwissenschaften ist, hat er in die Geistes- und
Gesellschaftswissenschaften bislang kaum Eingang gefunden, obwohl er für
Kommunikation fundamental ist. Deshalb verfolgen die Bielefelder
Wissenschaftler einen interdisziplinären Zugang, der linguistische und
technische Forschungsgruppen zusammenbringt und eine Methodik verwendet,
die psycholinguistische und neurolinguistische Verfahren mit Verfahren
der Informatik, von der maschinellen Signalverarbeitung bis hin zu
Robotik und Künstlicher Intelligenz, kombiniert.
Den
Forscherinnen und Forschern des SFB ist es in wenigen Jahren gelungen,
ihr innovatives Thema in der internationalen Kommunikationsforschung zu
etablieren und prominent zu machen. Bereits im November 2007 wurde zudem
der SFB 673 in der Initiative "Deutschland – Land der Ideen"
öffentlichkeitswirksam ausgezeichnet.
Ein Alleinstellungsmerkmal
des SFB 673 ist es, dass er in eine hochentwickelte
Robotik-Forschungsinfrastruktur der Universität Bielefeld eingebettet
ist. Die Bielefelder Robotik gehört international zu den Top-Adressen,
was sich unter anderem im Exzellenz-Cluster „Cognitive Interaction
Technology“ widerspiegelt. Die Grundlagenforschung zur
Mensch-Roboter-Interaktion, die der SFB in dieser Umgebung leisten kann,
kommt der Robotik ebenso zugute, wie umgekehrt dem SFB die technische
Verfügbarkeit eines großen Spektrums von Roboter-Forschungsplattformen
für die experimentelle Kommunikationsforschung.
Professor Dr.
Gerhard Sagerer, Rektor der Universität Bielefeld, freute sich in
besonderem Maße über die Mitteilung der Deutschen
Forschungsgemeinschaft, denn er war bis zu seinem Amtsantritt selbst
Mitglied des SFB 673. „Das eindeutige Votum für die Verlängerung ist
eine Auszeichnung für die beteiligten Wissenschaftlerinnen und
Wissenschaftler – gleichzeitig aber auch Auftrag für die kommenden vier
Jahre, das hohe Niveau ihrer Arbeit weiter zu steigern“, so Rektor
Sagerer. „Im Namen der Universität Bielefeld gratuliere ich allen
Beteiligten und bedanke mich für die großartige Arbeit: Der SFB 673 ist
ein Aushängeschild Bielefelder Forschung. Meine Gratulation und mein
Dank gilt aber natürlich auch den Beteiligten am SFB 686 – die
Bielefelder Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler leisten für diesen
Sonderforschungsbereich einen sehr wichtigen Beitrag und unterstreichen
damit die Stärke der Universität Bielefeld im Bereich der
Naturwissenschaften.“
Der Sonderforschungsbereich 686
„Modelbasierte Regelung der homogenisierten
Niedertemperatur-Verbrennungen“ geht ebenfalls in eine zweite
Förderperiode. Im Rahmen des Sonderforschungsbereichs kooperiert die
Arbeitsgruppe „Physikalische Chemie I“ der Universität Bielefeld mit
der RWTH Aachen, wo der SFB angesiedelt ist.
Sonderforschungsbereiche
Sonderforschungsbereiche
sind auf die Dauer von bis zu zwölf Jahren angelegte
Forschungseinrichtungen der Hochschulen, in denen Wissenschaftler und
Wissenschaftlerinnen über die Grenzen ihrer jeweiligen Fächer,
Institute, Fachbereiche und Fakultäten hinweg im Rahmen eines
übergreifenden und wissenschaftlich exzellenten Forschungsprogramms
zusammenarbeiten.
Sie ermöglichen die Bearbeitung innovativer,
anspruchsvoller, aufwendiger und langfristig konzipierter
Forschungsvorhaben durch Konzentration und Koordination der in einer
Hochschule vorhandenen Kräfte. Von den antragstellenden Hochschulen wird
dafür die Bereitstellung einer angemessenen Grundausstattung erwartet.
Das
SFB-Programm soll essentiell auf eine Profilbildung an den beteiligten
Hochschulen hinwirken. Die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses
und der Gleichstellung von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern
gehören zu den weiteren Zielen eines Sonderforschungsbereichs.
Weitere
Informationen unter:
www.sfb673.org
www.sfb686.rwth-aachen.de