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Risikoprüfung bringt wichtige Erkenntnisse für die Modernisierung
Pressemitteilung des Bau- und Liegenschaftsbetriebs
BLB NRW und Universität Bielefeld einig:
Risikoprüfung bringt wichtige Erkenntnisse für die Modernisierung des Hauptgebäudes der Universität Bielefeld
Es
ist eine Mammutaufgabe für alle Beteiligten: Das Bielefelder
Universitätshauptgebäude – eines der größten zusammenhängenden Gebäude
Europas – soll in den kommenden Jahren komplett modernisiert werden. Die
besondere Herausforderung: Forschung und Lehre der Universität
Bielefeld gehen parallel weiter. Im Rahmen eines Due
Diligence-Verfahrens („sorgfältige Risikoprüfung“) hat der Bauherr Bau-
und Liegenschaftsbetrieb NRW (BLB NRW) daher die Weichenstellungen des
Projekts gründlich untersuchen lassen. Nun liegen die Ergebnisse des
externen Gutachters vor – und damit wichtige Erkenntnisse für das
weitere Projektmanagement. Die bereits begonnene Schadstoffsanierung des
ersten Bauabschnittes läuft währenddessen weiter.
„Bei einem
Projekt dieser Größenordnung und Komplexität haben Weichenstellungen in
den frühen Projektphasen gravierende Auswirkungen auf Termintreue,
Kosten und Qualität. Fehler, die am Anfang gemacht werden, lassen sich
später nur schwer und unter hohen Kosten korrigieren“, erklärt Rolf
Holler, Niederlassungsleiter des BLB NRW Bielefeld. Gemeinsam mit der
Universität Bielefeld hatte sich der BLB NRW daher im Juli 2016 zu einer
Projekt-Due Diligence entschlossen, um auf Basis des aktuellen
Planungsstandes die Projektrisiken neu zu betrachten und wo nötig
Korrekturen vorzunehmen. „Wir haben zahlreiche kritische Fragen gestellt
und nun einen klaren Blick auf die kommenden Herausforderungen dieses
hochkomplexen Bauvorhabens“, erläutert Holler.
Erkenntnisse werden genutzt, um Projektstruktur und Prozesse zu verbessern
Der
Gutachter hat wichtige Hinweise und Empfehlungen geliefert, die der BLB
NRW in den kommenden Wochen in Abstimmung mit der Universität im
weiteren Planungs- und Bauprozess berücksichtigen wird. Dabei handelt es
sich unter anderem um:
- die Projektorganisation, die klarer gefasst werden soll,
- das bau-logistische Konzept zur Sanierung im laufenden Uni-Betrieb, welches punktuell hinterfragt werden soll,
-
die Gestaltung der künftigen Haupteingangssituation mit dem Neubau des
Studierenden Service Centers, die noch einmal durchdacht werden soll,
um sowohl einen störungsfreien Uni-Betrieb während der Arbeiten als auch
ein optimales Ergebnis für die Zukunft gewährleisten zu können.
Due Diligence war wichtig und hat das Potential, Schule zu machen
Möglich
war diese sorgfältige Prüfung nur, weil sich alle Projektbeteiligten
mit großer Offenheit auf diesen Prozess eingelassen haben. Auch die
Verantwortlichen der Universität Bielefeld sehen die Due Diligence
positiv und erhoffen sich nun wichtige Fortschritte bei
Projektorganisation, Planung und Umsetzung: „Die Modernisierung des
Hauptgebäudes wird die Universität über viele Jahre wesentlich
beschäftigen. Es ist elementar, dass diese Riesenaufgabe unter den
richtigen Bedingungen angegangen wird. Nur so können die
Beeinträchtigungen für unsere Studierenden und Beschäftigten in
Forschung und Administration während der Modernisierung gerechtfertigt
werden“, sagt Dr. Stephan Becker, Kanzler der Universität Bielefeld.
„Und: Der BLB NRW muss sicherstellen, dass die Planungen im finanziellen
und zeitlichen Rahmen realisierbar sind. Gleichzeitig muss der erste
Bauabschnitt im Ergebnis zukunftssicher sein und unseren Anforderungen
entsprechen. Die Risikoprüfung hat uns viele wichtige Hinweise
geliefert, denen BLB NRW und die Universität nun sehr gewissenhaft
nachgehen werden. Wir investieren damit in die entscheidende
Projektplanung und reduzieren das Risiko, bei der Umsetzung böse
Überraschungen zu erleben.“ Auch Holler unterstreicht die Bedeutung der
gewonnenen Erkenntnisse: „Wir setzen mit dieser Due Diligence nicht nur
einen wesentlichen Meilenstein für mehr Planungssicherheit bei der
Modernisierung der Universität Bielefeld“, so der BLB
NRW-Niederlassungsleiter. „Ich bin auch überzeugt davon, dass die aus
dieser Due Diligence gezogenen Erkenntnisse auch auf andere öffentliche
Großbauprojekte übertragbar sind.“
Welche Auswirkungen die Due
Diligence und die nun erfolgenden Nachjustierungen für die konkreten
bau-ingenieurlichen Planungen, den Zeitplan und die Kosten der
Modernisierung des Hauptgebäudes der Universität Bielefeld haben, ist
aktuell nicht realistisch einschätzbar.
Hintergrund und Zahlen zur Modernisierung des Hauptgebäudes der Universität Bielefeld
In
mehreren Bauabschnitten wird der Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW das
Universitätshauptgebäude in den kommenden Jahren modernisieren. Der BLB
NRW ist Eigentümer des Gebäudes und damit auch Bauherr der
Modernisierung. Das Universitätshauptgebäude hat eine Brutto-Grundfläche
von rund 314.000 m² und eine Nutzungsfläche von insgesamt rund 154.000
m² und ist damit das größte zusammenhängende Universitätsgebäude
Deutschlands. Der erste Bauabschnitt umfasst die Gebäudeteile A, B, K,
R, S und J und damit rund 60.000 m² Brutto-Grundfläche. Er wurde bereits
2015 baulich und technisch vom übrigen Gebäude abgetrennt und durch
eine große Lärm- und Staubschutzwand in der Halle zum übrigen Gebäude
abgedichtet. Hinter dieser Schutzwand sind Fachfirmen derzeit mit der
Schadstoffsanierung beschäftigt, die zu etwa 65 Prozent abgeschlossen
ist (ca. 40.000 m²).
Hintergrund zum Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW (BLB NRW)
Der
BLB NRW ist wirtschaftlicher Eigentümer und Vermieter der Immobilien
des Landes Nordrhein-Westfalen. Mit über 4.100 Gebäuden, einer
Mietfläche von etwa 10,5 Millionen Quadratmetern und einem Mietumsatz
von rund 1,3 Milliarden Euro p.a. verwaltet er eines der größten
Immobilienportfolios Europas. Seine Tätigkeit umfasst Erwerb,
Entwicklung und Planung von Immobilien, deren Bau und Modernisierung
sowie Vermietung, Bewirtschaftung und Verkauf. Mehr als 2.000
Beschäftigte in sieben Niederlassungen und zahlreichen Kunden- und
Projektbüros erbringen umfassende Dienstleistungen rund um Immobilien
für die Hochschulen des Landes, für die Finanzverwaltung, Polizei,
Justiz und den Justizvollzug sowie den Bundesbau. Der BLB NRW versteht
sich als solider und verlässlicher Partner der öffentlichen Hand.