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Profil schärfen und Zielgruppen besser ansprechen

Veröffentlicht am 1. Mai 2019, 15:16 Uhr
Im Interview sprechen Rektor Professor Gerhard Sagerer und Professor Reinhold Decker, Prorektor für Informationsmanagement, über die Hintergründe des neuen Corporate Designs und erläutern, warum der digitale Relaunch noch etwas auf sich warten lässt. 

Rektor Sagerer, warum brauchte die Universität ein neues Corporate Design?

Sagerer:
Darauf gibt es zwei Antworten. Die erste: Das alte Design ist vor zehn Jahren in erster Linie für Print konzipiert worden. Es stieß in digitalen Anwendungen immer mehr an seine Grenzen. Gleichzeitig erfolgt die meiste Kommunikation heute digital. Die zweite Antwort: Die Universität Bielefeld ist in einer Phase, in der sich vieles verändert. So sind wir heute beispielsweise eine deutlich größere Universität als noch vor fünf Jahren. Wir haben so viele Studierende wie noch nie, haben entsprechend auch die Zahl der Beschäftigten deutlich erhöht. Zudem bekommen wir mit der Medizin eine zusätzliche Fakultät. Auch der Campus verändert sich. Naja, und dann ist ein Jubiläum auch ein guter Zeitpunkt etwas zu verändern …

Frage: Herr Decker, Sie waren als Prorektor für das Projekt verantwortlich und sind als Professor für Marketing zudem Experte: Was muss ein Corporate Design heute leisten? Insbesondere für eine Universität?
Decker: Vorweg: Corporate Design ist sehr viel mehr als ein Logo! Es ist ein Konzept, das über verschiedene Gestaltungselemente beschreibt, wie sich eine Institution sieht und wie sie von ihren Zielgruppen wahrgenommen werden will. Das Corporate Design soll die Universität nach innen und außen als Einheit erscheinen lassen. Es geht also um eine flankierende Maßnahme zur Profilbildung.

Frage: Und was heißt das für die Universität Bielefeld?
Sagerer: Wir haben uns in den vergangenen Monaten intensiv mit der Identität unserer Universität beschäftigt, haben diese als „Unser Anspruch“ formuliert und diesen in den verschiedenen Gremien diskutiert. Diese Identität war Ausgangspunkt des neuen Corporate Designs …
Decker: … das neue Corporate Design soll unseren Anspruch auch nach außen sichtbar machen. Je klarer ist, wofür die Universität Bielefeld steht, desto besser kann sie sich im Wettbewerb mit anderen wissenschaftlichen Einrichtungen behaupten. Ein stringent umgesetztes Corporate Design trägt dabei wesentlich zur Stärkung der Marke bei. Ein Beispiel: Ältere Universitäten verwenden häufig sehr prominent ein Siegel in der visuellen Kommunikation – wir verzichten darauf, um als junge, reformorientierte Universität wahrgenommen zu werden.

Frage: Wie sah der Auftrag für das Projekt aus?
Sagerer: Das neue Corporate Design muss der Universität Bielefeld eine Persönlichkeit geben, die sowohl den inhaltlichen Anspruch visualisiert als auch die emotionale Ebene anspricht. Die Menschen an der Universität Bielefeld beschäftigten sich mit den großen Themen unserer Zeit, sie leisten mit ihrer Arbeit einen relevanten Beitrag zur Entwicklung unserer Gesellschaft. Unser neues Design soll daher Ernsthaftigkeit, Wissenschaftlichkeit und gedankliche Tiefe ausdrücken …

Decker: … Daher haben wir uns bewusst für ein einfaches, reduziertes Design entschieden, das einen klaren Rahmen für die vielfältigen Inhalte der Universität Bielefeld schafft – diese sollen im Mittelpunkt stehen. Stilprägend sind die prägnante Typografie, großzügiger Weißraum und eine grafische Bildsprache. Dabei gibt es aber auch starke Bezüge zum bisherigen Design. So wurden beispielsweise identitätsstiftende Gestaltungselemente wie der grüne Pfeil übernommen. Beim Logo wurde das Quadrat als Grundelement in reduzierter Form weitergeführt. Zu Gunsten der Klarheit und Präsenz ist es nun schwarz. Der bisherige Grünton wird als starke Akzentfarbe auch zukünftig beibehalten. 

Frage: Wie kommen in diesem Konzept die Fakultäten vor?
Sagerer: Das neue Konzept hat darauf eine – wie ich finde – sehr überzeugende Antwort: Die Fakultäten haben weiterhin eigene, nun aber exklusive Farben. Zudem wird es einen markanten Zusatz mit dem Fakultätsnamen am Logo geben.

Decker: Die Fakultäten erhalten im neuen Konzept vielfältige und zeitgemäße Möglichkeiten, ihre fachlichen Seiten zu präsentieren, insbesondere auch über Bilder.

Frage: Wie verbindlich ist das neue Corporate Design und muss nun alles auf einmal umgesetzt werden?
Sagerer: Das neue Design ist selbstverständlich verbindlich. Es gibt eine entsprechende Rundverfügung. Wir wissen aber auch, dass wir es nicht per Knopfdruck von heute auf morgen überall umsetzen können. Wir befinden uns bei der Umsetzung in einem Prozess. Ziel ist es, dass bis zum Ende des Jahres möglichst alle relevanten Internetseiten im neuen Design zur Verfügung stehen. Auch wollen wir mit unseren Ressourcen schonend umgehen: Wir brauchen unsere Materialien auf, ehe wir die neuen bestellen. Spätestens Ende des Jahres soll die Umstellung aber abgeschlossen sein.

Decker: Uns ist außerdem wichtig, dass die bisherige Stabilität und Sicherheit, die unser Content Management System Roxen für unseren Webauftritt bietet, auch weiterhin gewährleistet sind. Trotz intensiver Vorbereitung und allen Anstrengungen konnten wir heute leider aus technischen Gründen noch nicht mit den neuen Webseiten online gehen. Die externen Dienstleister arbeiten an einer Lösung. Erst wenn das neue System stabil läuft, werden wir auch die Webseiten umstellen. Der Zeitpunkt war anders geplant, langfristig ist die Entscheidung heute noch nicht online zu gehen aber notwendig und richtig. Wir gehen aktuell davon aus, dass in den kommenden Tagen der Wechsel der zentralen Seiten passieren kann. 

Frage: Es geht aber beim Relaunch nicht nur um Design. Der Bogen ist viel größer…
Decker: Das Corporate Design ist in der Tat Teil eines umfangreichen Programms unter der Überschrift „Digitale Kommunikation“. Wir haben uns dazu 2017 und 2018 intensiv mit dem Status Quo unserer Kommunikationsmedien beschäftigt, haben Schwächen identifiziert und Ideen entwickelt, wie wir uns diesbezüglich für die Zukunft aufstellen wollen. Unser Ziel ist es, über die digitalen Medien professionell und zielgruppenorientiert zu kommunizieren. Zentral ist dabei, dass wir uns sehr genau die Bedürfnisse der Zielgruppen angeschaut haben. Die Strategie: Wir setzen im neuen Internetauftritt – auf den fakultätsübergreifenden Seiten – eine konsequente Portalstrategie um. Dafür mussten die vielfältigen Inhalte neu sortiert werden, für Studieninteressierte, Studierende, Beschäftigte und die allgemeine und Fachöffentlichkeit. Das war eine echte Herausforderung. Beim Internetaufritt müssen wir neben der Design-Umstellung auch die Umstellung auf die neueste Version unseres Web-Content-Management-Systems realisieren. Für die alte Version gibt es keinen ausreichenden Support mehr. Das neue Web-CMS überzeugt mit einer deutlich besseren Nutzerfreundlichkeit. Hier gibt es eine enge Kommunikation mit den Fakultäten. In diesem Zusammenhang: Vielen Dank an das federführende Referat für Kommunikation und die zahlreichen Beteiligten für ihr großes Engagement.

Sagerer: Diesem Dank schließe ich mich gerne an. Ich weiß, dass der eine oder andere sich erst noch an das neue Design gewöhnen muss. Auch ist klar, dass es nicht allen gefallen wird. Das lässt sich auch nicht ändern. Jenseits von Geschmack: Ich bin überzeugt, dass wir ein Konzept gefunden haben, das unsere Universität gut beschreibt und mit dem wir unsere externen Zielgruppen – Studieninteressierte, Studierende, Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler sowie potenzielle Kolleginnen und Kollegen – überzeugen können. Und genau darum geht es.


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