uni.intern
Niedrigschwellige Lösung bei Betreuungsnotfällen
Ein Gewinn für Eltern und Kinder: Das Eltern-Kind-Zimmer der Fakultät für Physik
Wiege und Laufstall stehen auf E5 schon bereit und warten darauf, dass jemand kommt und sie aufbaut. „Darum kümmern wir uns noch“, sagt Physik-Professor Dr. Jürgen Schnack. „Bevor das Baby den ersten Tag bei seinem Vater im Büro verbringt, steht alles.“ Wiege und Laufstall im Büro? Wer sich jetzt vielleicht kopfschüttelnd fragt, ob die Fakultät für Physik sich bereits bei den Kleinsten am sogenannten „Onboarding“ versucht, kann beruhigt sein: Wiege und Laufstall gehören zu einem Eltern-Kind-Angebot, mit dem die "DFG-Forschungsgruppe 2692" Eltern betreuungspflichtiger Kinder unterstützen möchte. Wie dieses Angebot aussieht, hat Professor Dr. Jürgen Schnack uni.intern bei einem kleinen Rundgang gezeigt.
Eine gemütliche blaue Couch, ein Tisch mit Trip-Trap-Stühlen, eine Kreide-Tafel, (Hör)-Bücher und jede Menge Kinderspielzeug. Unter Letzterem befindet sich natürlich auch ein „Easy Elektro Starter Set“. „Schließlich befinden wir uns ja in der Fakultät für Physik“, sagt Professor Dr. Jürgen Schnack mit einem Augenzwinkern. Das von ihm und der Arbeitsgruppe „Kondensierte Materie“ auf E5 eingerichtete Eltern-Kind-Zimmer bietet auf kleinem Raum alles, was ältere Kindergarten- und Schulkinder brauchen, um in Ruhe Hausaufgaben machen zu können oder zu spielen.
Die Idee zum Eltern-Kind-Zimmer entstand während des Corona-Lockdowns. „Auf einmal bekam das Thema ‚Kinderbetreuung‘ eine noch stärkere Brisanz also ohnehin schon“, sagt Professor Dr. Jürgen Schnack. Der Physiker weiß wovon er spricht. Auf E5 arbeiten viele junge Eltern und auch er selbst ist Vater von mittlerweile zwei erwachsenen Kindern. „Schulen waren geschlossen, Kitas machten immer wieder dicht und plötzlich wussten viele nicht mehr, wie sie Arbeit und Kinderbetreuung unter einen Hut bringen sollen.“ Besonders hart traf es damals eine Master-Studentin aus seiner Arbeitsgruppe, die neben ihrer Abschlussarbeit noch zwei Kinder zu betreuen hatte. „Zu Hause konnte sie das unmöglich bewältigen, also habe ich nach einer niedrigschwelligen Lösung gesucht, um ihr und anderen Eltern zu helfen.“
Geboren war die Idee eines Raumes, der in Betreuungsnotfällen genutzt werden kann und der in Nähe der Arbeitsstätte der Eltern sprich auf dem gleichen Flur liegt. Kurzerhand wurde ein Raum zum Eltern-Kind-Zimmer umfunktioniert und zwei Toiletten mit verkleinerbaren Sitzen ausgestattet. Wie sich zeigte, ist das Angebot das Professor Dr. Jürgen Schnack damit geschaffen hat, ein großer Gewinn für alle Eltern, bei denen kurzfristig die Betreuung wegfällt. Der Physiker freut sich über die Resonanz auf das Eltern-Kind-Zimmer. „Der Zugang steht nicht nur meiner Arbeitsgruppe zur Verfügung. Wer Bedarf hat, kann sich gerne bei mir melden.“
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