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Bau und Modernisierung I
Modernisierung geht in die nächste Phase – Erster Bauabschnitt wird abgetrennt
Seit Jahren planen Universität Bielefeld und der Bau- und
Liegenschaftsbetrieb NRW die Modernisierung des
Universitätshauptgebäudes – seit einigen Tagen gibt es nun auch im
Gebäude erste Arbeiten. Die Großbaustelle wirft damit sehr konkrete
Schatten voraus.
Bisher wurden die Vorbereitungen der
Modernisierung überwiegend außerhalb des Universitätshauptgebäudes (UHG)
sichtbar. Nun beginnen die Arbeiten auch verstärkt innerhalb des
Gebäudes. Von Mitte November bis Ende März 2015 arbeitet der Bau- und
Liegenschaftsbetrieb NRW (BLB) an der baulichen und technischen
Abtrennung des ersten Bauabschnitts vom Universitätsbetrieb und richtet
die Baustellenfläche außerhalb des Gebäudes ein. Erst wenn diese
Arbeiten abgeschlossen sind, wird ab April 2015 mit der
Schadstoffsanierung begonnen. Der erste Bauabschnitt erstreckt sich über
die Bauteile A, B, K, S und R. In insgesamt sechs Bauabschnitten wird
der BLB das Gebäude in den kommenden Jahren modernisieren. Der BLB ist
Eigentümer des Universitätshauptgebäudes und damit auch Bauherr der
Modernisierung.
Hier einige zentrale Fakten zu den nächsten Schritten der Modernisierung:
Bauliche Trennung im Gebäude
Nach
den zahlreichen Umzügen ins Gebäude X sowie in weitere Interimsflächen
(die letzten Bereiche ziehen im Februar um), erfolgt nun sukzessive die
Abtrennung des ersten Bauabschnitts vom restlichen Universitätsbereich.
Dafür werden in den Fluren und in der zentralen Halle Trennwände
eingezogen und sogenannte Pufferzonen eingerichtet. Die Arbeiten für
diese Wände haben bereits am 17. November in den oberen Fluren des
Bauteils S begonnen. Die Trennwand in der Halle wird erst in der
vorlesungsfreien Zeit (ab Mitte Februar 2015) eingezogen – die Halle
bleibt also bis zum Ende der Vorlesungszeit wie gewohnt nutzbar. Darüber
hinaus ist beim BLB noch in diesem Jahr beabsichtigt das Chile-Bild vor
dem Audimax mit einer soliden Schutzwand vor Beschädigung und
Verschmutzung während der Bauphase zu sichern.
Als vorbereitende
Maßnahme wurden in der vergangenen Woche auf der Galerie die
studentischen Arbeitsplätze, die im ersten Bauschnitt liegen, abgebaut
und in andere Bereiche der Halle verlegt. Für den Zugang aus der Halle
zum Audimax wird ein separater Durchgang errichtet. Die hinteren Zugänge
und Fluchtwege des größten Hörsaals in Richtung Oberstufenkolleg
bleiben erhalten. Die Pufferzonen sind Bereiche, die zwar außerhalb der
eigentlichen Baustelle liegen, in denen aber nicht gelehrt, geforscht
oder gearbeitet wird. Sie sorgen für einen zusätzlichen räumlichen
Abstand zwischen Bautätigkeiten und Uni-Betrieb.
In den Treppenhäusern BB und AKB wurden die Fahrstühle außer Betrieb gesetzt.
Technische Trennung
Wenn
die bauliche Trennung erfolgt ist, muss die Baustelle auch technisch
(Strom, Daten- und Brandschutztechnik, Wasser, Abwasser, Wärme) an
zahlreichen Schnittstellen so entkoppelt werden, dass der Betrieb der
Universität nicht beeinträchtigt wird. Diese Maßnahme stellt die Planer
vor große Herausforderungen, da man nicht ausschließen kann, dass
einzelne technische Installationen, die in den vergangenen 40 Jahren
eingebaut wurden, fehlerhaft oder gar nicht in den Plänen dokumentiert
wurden. Im April 2015 wird die bauliche und technische Trennung
abgeschlossen sein.
Einrichtung der Baustelle außerhalb des Gebäudes
Der
BLB verfolgt das Ziel, die Baustelleneinrichtung außerhalb des Gebäudes
Schritt für Schritt und in Abhängigkeit zum jeweiligen Baustellenbedarf
aufwachsen zu lassen – so stehen möglichst viele Flächen möglichst
lange zur Verfügung. Mit ersten kleineren Absperrungen zwischen den
Gebäudeteilen S und T wurde bereits Mitte November 2014 begonnen.
Vollständig wird der Baustellenbereich bis Ende März 2015 eingerichtet
sein. Der Frauenparkplatz vor der alten Mensa wird größtenteils bis
Mitte Februar zur Verfügung stehen. Gleiches gilt für den Haupteingang
der Universität: Auch er wird erst in der vorlesungsfeien Zeit gesperrt.
Danach ist der Zugang zum Universitätshauptgebäude nur noch über die
Seiteneingänge möglich, die außerhalb des ersten Bauabschnitts liegen.
Schadstoffsanierung
Wenn
ab April 2015 die technische und bauliche Entkoppelung des ersten
Bauabschnitts vom Universitätshauptgebäude und die Einrichtung der
Baustellenfläche erreicht sind, folgt als nächster zentraler Schritt die
Schadstoffsanierung in den Gebäudeteilen des ersten Bauabschnitts. Es
handelt sich in erster Linie um Asbest, PCB und künstliche
Mineralfasern. Dies bedeutet, dass die Schadstoffe im Gebäude
fachmännisch ausgebaut und abtransportiert werden. Diese Tätigkeiten
werden bis Mitte 2016 andauern und hauptsächlich im Inneren des Gebäudes
stattfinden.
Rückbau zum Rohbau
Wenn der erste
Bauabschnitt schadstoffsaniert ist, fängt die eigentliche
Modernisierungsarbeit an: Die Fassade wird entfernt und die Gebäudeteile
werden soweit zurückgebaut, dass nur noch die Rohbaustruktur erhalten
bleibt. Anschließend wird das Gebäude neu und modern wieder aufgebaut.
Die zentrale Frage: Stört die Baustelle den Universitätsbetrieb?
Die
Arbeiten an dem ersten Bauabschnitt haben nun begonnen. Die
Vorbereitungen für diesen Schritt laufen jedoch bereits seit Jahren.
Eine der wichtigsten vorbereitenden Maßnahmen ist die Errichtung des
Gebäude X, in dem zwei Fakultäten, Forschungsinstitute, das Zentrum für
Studium, Lehre, Karriere (SLK), die Mensa, ein Teil der Bibliothek,
Hörsäle und Seminarräume ihre neue Heimat gefunden haben. Mit diesem
Neubau wurden Ersatzflächen geschaffen, die für ein Freiziehen des
größten Teils des ersten Bauabschnitts notwendig waren. Auch steht das
Mobilgebäude – ehemals CITEC – weiterhin zur Verfügung und auch Teile
des Gebäude H werden genutzt. Somit ist hinreichend Platz vorhanden, um
alle Funktionen der Universität auch während der Baumaßnahmen
sicherzustellen. Darüber hinaus werden sogar weitergehende Maßnahmen wie
der Neubau für die Experimentalphysik oder ein aufwändiger Umzug eines
Tonstudios (Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft)
realisiert. Weder Experimentalphysik noch Tonstudio liegen im ersten
Bauabschnitt, aber: So wird eine gravierende Beeinträchtigung dieser
sensiblen Bereiche durch den Baustellenbetrieb im Hauptgebäude
reduziert. Die bauliche Abtrennung und die Pufferzonen sind weitere
Elemente der Abgrenzung zwischen Universitätsbetrieb und Bautätigkeiten.
Die Verantwortlichen von BLB und Universität sowie die Planer sehen
hier eine besondere Herausforderung. Einerseits dürfen Forschung und
Lehre nicht signifikant gestört werden, anderseits muss der BLB die
Arbeiten im vereinbarten Kosten- und Zeitrahmen abschließen. Für BLB und
Universität ist es daher seit Beginn der Planungen für den 1.
Bauabschnitt von großer Bedeutung den Ablauf der Baumaßnahme so zu
gestalten, dass die zu erwartenden Störungen in Grenzen gehalten werden.
Klar ist aber: Aufgrund der Art der Arbeiten und durch den Einsatz von
Maschinen und Geräten lassen sich Beeinträchtigungen im Betrieb der
Universität nicht gänzlich vermeiden. Universität und BLB werden über
organisatorische Maßnahmen und frühzeitige Kommunikation versuchen, die
tatsächlichen Auswirkungen der Störungen so gering wie möglich zu
halten.