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Management von Forschungsdaten: Bibliothek erstellt Dienstleistungskonzepte für Forschende
Neben den vielfältigen Möglichkeiten des Zugangs zu und der Erstellung von Forschungspublikationen befindet sich das systematische elektronische Management von Forschungsdaten oftmals noch in den Anfängen. Als Grundlage für wissenschaftliche Erkenntnisse spielen Forschungsdaten jedoch eine essentielle Rolle. Die zunehmenden Nachfragen aus der Forschung der Universität Bielefeld machen deutlich, dass Konzepte für die Unterstützung durch die Hochschule entwickelt werden müssen. Die Bibliothek beginnt nun gezielt Dienstleistungskonzepte zum Management von Forschungsdaten für Forschende an der Universität zu erstellen.
Dies kann nur gelingen, wenn die Forschenden selbst die Anforderungen definieren. Deshalb werden zunächst spezialisierte Pilotprojekte mit fachlichen Initiativen gestartet. Darin geht es beispielsweise um die Bereitstellung von Speicher- und Rechenkapazität in Kooperation mit dem Rechenzentrum, die Beratung und Unterstützung bei der Verarbeitung geeigneter Daten- und Metadatenformate, aber auch um die Zitierfähigkeit von Datensätzen und deren Verknüpfung in Publikationen.
Ein erstes Projekt wurde zu Beginn des Jahres gemeinsam mit der Initiative zum Aufbau eines Daten-Service-Zentrums in der Soziologie gestartet. Hier wird ein Archiv für soziologische Mikrodaten aufgebaut. Mikrodaten stellen Primär- bzw. Rohdaten dar, die im Rahmen von sozialwissenschaftlichen Studien aus Erhebungen, Tests oder Befragungen gesammelt werden. Ziel der Initiative ist unter anderem der Aufbau eines Forschungsdaten-Archivs, welches die langfristige Verfügbarkeit dieser Datensätze sicherstellt und für wissenschaftliche Nutzungszwecke (zum Beispiel Sekundäranalysen) zur Verfügung stellt. Datenstandards der empirischen Sozialforschung, wie DDI (Data Documentation Initiative, http://www.ddialliance.org/) erlauben den direkten Austausch von Studien zwischen den Forschenden bzw. Institutionen. Dadurch können zukünftig Untersuchungen neuer Fragestellungen aus bereits vorliegenden Datensätzen durchgeführt und die mühsam und teuer erhobenen Daten für alternative Sekundäranalysen wiederverwendet werden.
Weitere Informatione:
www.ub.uni-bielefeld.de/wiki/ForschungsDatenServices