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Investitionen in die Zukunft der Universität Bielefeld
Land NRW gibt Finanzierungszusage für den Einstieg in die Modernisierung des Universitätshauptgebäudes und Bielefelder Rat beschießt Bebauungsplan
Zwei wichtige Entscheidungen für die Entwicklung der Universität Bielefeld wurden in den letzten Wochen getroffen: Der Rat der Stadt Bielefeld hat am 25. Juni den Bebauungsplan für den Hochschulcampus Nord beschlossen und am 2. Juli kam die Zusage des Landes NRW, aus dem Hochschulmodernisierungsprogramm für den Hochschulstandort Bielefeld zunächst rund 280 Millionen Euro zur Verfügung zu stellen. Die Fachhochschule erhielt die Finanzierungszusage für ihren Neubau auf dem neuen Campus Nord. Ebenfalls Grünes Licht gab es für die Errichtung eines Ersatzgebäudes mit Ausweichflächen für den ersten Modernisierungsabschnitt des Hauptgebäudes der Universität. Dies stellt den Einstieg in die etwa 600 Millionen Euro teure Gesamtmodernisierung der Universität dar. Beide Projekte gehören zu den wichtigsten Zukunftsprojekten für die Stadt und die Region.
„Die Universität Bielefeld begrüßt den Beschluss für den Bebauungsplan für den Hochschulcampus Nord, den der Rat der Stadt Bielefeld beschlossen hat, und freut sich über die damit verbundenen Entwicklungsperspektiven für die Bielefelder Wissenschaft“, so Rektor Professor Dr. Dieter Timmermann. „Dies ist eine zukunftsweisende Entscheidung, die weitreichende positive Auswirkungen für die Hochschulen und die Stadt Bielefeld haben wird.“
„Die räumliche Nähe zwischen Universität und Fachhochschule auf dem neuen Gesamtcampus ermöglicht neue Kooperationsmöglichkeiten und Synergien im Bereich von Forschung und Lehre“, erklärt Kanzler Hans-Jürgen Simm. „Auch die Chance, auf einem Uni-nahen Areal beste Voraussetzungen für neue Forschungsbauten zu haben, ist ein Meilenstein. Wir denken beispielsweise aktuell schon darüber nach, für das zurzeit in einem Mobilgebäude untergebrauchte Exzellenzcluster CITEC auf dem Campus Nord neu zu bauen.“
Genau eine Woche nach dem Beschluss des Bebauungsplans teilte das nordrhein-westfälische Wissenschaftsministerium mit, man werde die Mittel für die Errichtung eines Ersatzgebäudes für die während der Bauarbeiten am Universitätsgebäude ausquartierten Fakultäten, Einrichtungen und Abteilungen bereit stellen. Dafür stehen bis 2012 insgesamt 130 Millionen Euro zur Verfügung. Die Mittel kommen aus dem Hochschulmodernisierungsplan des Landes NRW, einem finanzstarken Programm für Baumaßnahmen an Hochschulen. Dies ist der Einstieg in die Modernisierung des Universitätsgebäudes und – zusammen mit der ebenfalls erfolgten Zusage über die Finanzierung des neuen Fachhochschulbaus in unmittelbarer Uni-Nähe auf dem neuen Campus Nord in Höhe von 150 Millionen Euro– eine massive Investition in den Hochschulstandort Bielefeld.
Über die Finanzierung des ersten Bauabschnitts des Universitätsgebäudes (Umfang: ca. 110 Millionen Euro) wird eine Entscheidung in Kürze erwartet. Über die Mittel für die nachfolgenden Bauabschnitte entscheidet das Land in der kommenden Legislaturperiode – ein Ausstieg aus der einmal begonnenen Modernisierung ist aus Sicht der Universitätsleitung aber ausgeschlossen.
Der Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW (BLB) und verschiedene Gutachten hatten festgestellt, dass das Hauptgebäude nach 34 Jahren Nutzungsdauer saniert und die Baustrukturen modernisiert werden müssen. Diese Maßnahmen sind nicht bei laufendem Betrieb möglich. Die Planungen sehen daher die Unterteilung in sechs Bauabschnitte vor, die für die Arbeiten jeweils komplett zu räumen sind. Das Hauptgebäude verfügt über eine Hauptnutzungsfläche von etwa 150.000 Quadratmetern. Die einzelnen Bauabschnitte orientieren sich an der Baustruktur (Zähne) und sind bis zu 25.000 Quadratmeter groß.
Im ersten Schritt ist ein Ersatzgebäude notwendig, in das die aktuellen Nutzer des ersten Bauabschnitts einziehen. Der erste Bauabschnitt im Hauptgebäude umfasst die Bauteile A, B, J, K, R und S. Das Ersatzgebäude, das auf den Parkflächen im Norden des Hauptgebäudes zwischen der Universitätsstraße und der Stadtbahntrasse entstehen wird, wird eine Nutzfläche von 27.000 Quadratmetern haben. Neben einer neuen Mensa – gemeinsam für Universität und Fachhochschule – werden hier die Fakultät für Geschichtswissenschaft, Philosophie und Theologie, die Fakultät für Soziologie, die Bielefeld Graduate School in History and Sociology (BGHS), das Institut für Wissenschafts- und Technikforschung (IWT), das Interdisziplinäre Zentrum für Frauen- und Geschlechterforschung (IFF) sowie zeitweise Teile der Verwaltung einziehen.
Ein Wettbewerbsverfahren des BLB für die Architektur des Ersatzgebäudes läuft bereits. Ziel ist, die Baugenehmigung im Frühjahr 2010 zu erhalten. Mit dem Beginn der Bauarbeiten wird im Herbst 2010 gerechnet, die Fertigstellung ist für das Jahr 2012 vorgesehen. Nach Fertigstellung des Ersatzgebäudes können die ersten Nutzer aus dem Hauptgebäude einziehen und die frei gewordenen Bauteile des Universitätshauptgebäudes modernisiert werden. Die Nutzer der nachfolgenden Bauabschnitte werden innerhalb des Hauptgebäudes umziehen.
Nach dem derzeitigen Stand der Planungen werden die gesamten Bauarbeiten am Hauptgebäude – also alle Bauabschnitte – voraussichtlich insgesamt mindestens zehn Jahre betragen.
Eine erfreuliche Entwicklungsperspektive im Zusammenhang mit der Modernisierung eröffnet ein externes Gutachten, das einen zusätzlichen Raumbedarf ermittelt hat. Der Grund ist die erfolgreiche Entwicklung der Universität in den vergangenen Jahren. Dies hat zu einem Anwachsen der Zahl von Wissenschaftlern und Mitarbeitern geführt, was in der Vergangenheit immer wieder Raumengpässe hervorrief. Diese Entwicklung der Universität Bielefeld wird – so die Einschätzung der Gutachter – vermutlich auch in Zukunft anhalten. Daraus ergibt sich ein zusätzlicher Flächenbedarf.
Der Rektor der Universität Bielefeld, Professor Dr. Dieter Timmermann, begrüßt die Entscheidung der Landesregierung: „Dies ist ein Meilenstein für die Entwicklung der Universität Bielefeld. Ich freue mich außerordentlich über die Zusage. Das ist ein wichtiges Signal: Das Land ist bereit, massiv in den Hochschulstandort Bielefeld zu investieren. Damit wird Bielefeld ein noch heller scheinender Ort auf der Landkarte der Universitätsstädte.“
Kanzler Hans-Jürgen Simm ergänzt: „Endlich haben wir Planungssicherheit. Mit modernen Baustrukturen werden wir auch den nächsten Forscher- und Studierendengenerationen eine bestmögliche Infrastruktur bieten. Dies ist von entscheidender Bedeutung für die Zukunftsfähigkeit der Universität Bielefeld.“
Detaillierte Informationen zu den Sanierungspänen finden sich im HIER im Intranet.