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Forschungsbau Interaktive Intelligente Systeme: Richtfest im Rohbau
BLB-Niederlassungsleiter Heinrich Micus und der Kanzler der Universität Bielefeld, Hans-Jürgen Simm, begrüßten am 23. Februar zahlreiche Gäste aus Wissenschaft, Politik und Wirtschaft zum Richtfest des Forschungsbaus Interaktive Intelligente Systeme (FBIIS). Unter ihnen auch Dr. Uwe Günther (Abteilungsleiter im Ministerium für Wirtschaft, Energie, Bauen, Wohnen und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen) in Vertretung des Staatssekretärs Dr. Günther Horzetzky, Pit Clausen, Oberbürgermeister der Stadt Bielefeld, und BLB-Geschäftsführer Rolf Krähmer. Kanzler Hans-Jürgen Simm betonte: „Dieses Richtfest ist Ausdruck einer Erfolgsgeschichte. Wir verdanken sie in erster Linie herausragenden Wissenschaftlern, die Bielefeld zu einem der internationalen Brennpunkte in der Robotikforschung beziehungsweise der Cognitive Interaction Technology gemacht haben. In diesem Bereich gelang der Universität die Einwerbung eines Exzellenzclusters, und selbstverständlich gehören dazu auch weltweite hochkarätige Kooperationen. Kein Wunder, dass dieser Forschungsbau dann auf Platz 1 bei den Empfehlungen des Wissenschaftsrats für Bauvorhaben im Wissenschaftsbereich landete.“
„FBIIS wird ein in jeder
Hinsicht zukunftsorientiertes Gebäude, welches auf dem Campus Nord eine
architektonisch selbstbewusste und eigenständige Adresse darstellt“,
sagte Heinrich Micus und ergänzte: „Es zeigt darüber hinaus heute schon,
wie richtig und wichtig die Erschließung des Campus Nord für die
weitere Entwicklung der Universität Bielefeld in Zukunft sein wird.
Gemeinsam mit den anderen Projekten auf dem Campus realisieren wir hier
gerade ein Jahrhundertwerk.“
Finanziert
werden die Kosten für dieses Gebäude jeweils zur Hälfte aus Mitteln des
Landes und einer Förderung des Bundes, nachdem die Universität
Bielefeld im Rahmen eines bundesweiten Wettbewerbs die Errichtung eines
neuen Forschungsbaus beantragt hat. Dieser Antrag wurde durch den
Wissenschaftsrat befürwortet und mit dem ersten Platz im
Gutachterverfahren ausgezeichnet.
„Mit seiner maßgeschneiderten
Konzeption für das Forschungsfeld der Interaktiven Intelligenten Systeme
wird dieser Forschungsbau Wissenschaftler aus dem Bereich der Technik-
bis zu den Humanwissenschaften zusammenführen, stimulieren, und ein
einzigartiges Forschungs- und Ideenbiotop für neue Fortschritte der
kognitiven Interaktionstechnologie bieten“, betonte Professor Dr. Helge
Ritter, Koordinator des CITEC.
Der Exzellenzcluster Kognitive
Interaktionstechnologie startete 2007 mit 15 Forschungsgruppen. Die
erfolgreiche Arbeit und strategische Neuberufungen haben CITEC bis heute
auf knapp 40 Gruppen mit etwa 35 Laboren anwachsen lassen. Dieses
Wachstum hat zu großen Herausforderungen an die Infrastruktur geführt –
sowohl im Raumbedarf als auch in der Struktur von Laborflächen. Der
viergeschossige Forschungsbau für Interaktive Intelligente Systeme hat
eine Bruttogeschoßfläche von 14.829 Quadratmetern.
Der Bau- und
Liegenschaftsbetrieb NRW hat als Bauherr und Projektentwickler den
Forschungsbau Interaktive Intelligente Systeme mit dem Aachener
Architekturbüro Carpus+Partner für die Universität Bielefeld konzipiert
und geplant. Die Laborlandschaft im Erdgeschoss besteht aus zahlreichen
kleineren und einem zentralen Labor, welches zukünftig das Herzstück des
Forschungsbaus darstellt. Es bietet eine ideale Umgebung zur Simulation
und Erfassung von kognitiven Prozessen unter Verwendung virtueller
Umgebungen, Capturing-Technologie und physikalischer Roboter-Plattformen.
In den Obergeschossen werden überwiegend Büros und
Besprechungsräume angesiedelt. Durch den Wechsel von Zellenbüros,
Kombibüros und offenen Arbeitsplatzstrukturen wird eine transparente und
sehr differenzierte Arbeitsumgebung entstehen, die die Vernetzung der
Arbeitsgruppen weiter verbessern wird. Durch diese besondere
Laborlandschaft ermöglicht der Forschungsbau eine neue Stufe der
Zusammenarbeit zwischen den Forschungsgruppen und eine intensive und
gemeinsame Nutzung hochgradig spezialisierter Gerätschaften wie
EEG-Labore oder Motion-Capture-Systeme.
Eine Besonderheit des
Gebäudes ist ein eigenes Appartement für Experimente im Wohnbereich. Die
Wohnung bietet die realistische Umgebung für Studien zu
Wechselwirkungen mit dem Menschen und verbindet Service-Robotik mit
Ambient Assistive Living Elementen.
Die Fertigstellung des Gebäudes ist für Herbst 2012 geplant.
Auf
dem Campus Bielefeld werden in den kommenden Jahren voraussichtlich
mehr als 1 Milliarde Euro investiert. Mit diesem Investitionsvolumen
werden exzellente Bedingungen für Forschung, Lehre und Studium
geschaffen. Drei Großprojekte sind derzeit im Bau: der Neubau der
Fachhochschule Bielefeld (Richtfest am 17. April 2012), der Ersatzneubau
Universitätsstraße (Richtfest am 11. Mai 2012) und der Forschungsbau
Interaktive Intelligente Systeme für die Universität Bielefeld. Aktuell
laufen die Vorbereitungen für die größte Baumaßnahme: Die
Modernisierung des Universitätshauptgebäude, deren Start für Ende 2013
vorgesehen ist.
Daten zum Forschungsbau Interaktive Intelligente Systeme:
- Hauptnutzfläche: ca. 5.200 m²
- Bruttogeschoßfläche: ca. 14.829 m² (etwa 2 Fußballplätze)
- Bruttorauminhalt: ca. 63.192 m³
- hochinstallierte Labore im Erdgeschoss
- Büros und Besprechungsräume in den Obergeschossen
- Projektkosten: rund 32 Millionen Euro
- Geothermieanlage mit 24 Erdwärmesonden, 45 KW Kühlleistung, 28 KW Heizleistung